Ausstellungen
Wie bereits erwähnt, tragen die wechselnden Ausstellungen erheblich
zu den für schweizerische Verhältnisse hohen Besucherzahlen des Kunst-
hauses bei.
Besonders erfreulich ist, daß 1972 die Ausstellung eines Schweizer Künst-
lers, des Plastikers Bernhard Luginbühl, den stärksten Besuch aufwies.
Zusammen mit dem Künstler bemühten wir uns, einen Begriff zu geben
von seinem bisherigen Schaffen. Luginbühl ist ein ausgesprochener Eisen-
plastiker, was sich früh schon abzeichnet. Er darf heute zu den wichtig-
sten Erscheinungen dieser Art in der Kunst der Gegenwart gezählt wer-
den. Kein Zufall, daß die Ausstellung vom Kunsthaus an die National-
galerie Berlin weiterging. Nicht zu kurz kam in der Ausstellung der aus-
gezeichnete Grafiker Luginbühl. Bei seinen Zeichnungen und Grafiken
handelt es sich nicht nur um Studien zu seinen Plastiken, sondern zum
guten Teil um eine Erweiterung seines Schaffensbereiches. Daß der Aus-
stellung ein so großer Erfolg beschieden war, liegt bestimmt an der Per-
sönlichkeit des Künstlers und an seinem Werk, vielleicht aber auch mit
daran, daß unser Ausstellungssaal sich für die weiträumige Präsentierung
der mächtigen Eisengebilde Luginbühls besonders gut eignet. Selbst wenn
dieser Saal für einzelne seiner «Aggressionen» zu niedrig war. Vor dem
Kunsthaus war der große «Atlas» aufgestellt, der von den Passanten und
Besuchern der Ausstellung sehr häufig in Bewegung gesetzt wurde. Er-
freulich und erheiternd war auch, daß die Kinder den Zugang zu Lugin-
bühl fanden, allerdings nicht als andächtige Betrachter, sondern als Be-
sucher der Rutschbahn an einer seiner Plastiken und als « Bergsteiger »
auf vielen anderen dieser herausfordernd hohen Werke aus Metall. Wir
ließen die Jugend so weit wie möglich gewähren, wenn man auch auf die
Sicherheit — in diesem Fall weniger der Kunstwerke als der jugendlichen
«Benützer» — bedacht sein mußte. Es kam jedoch zu keinen ernsthaften
Unfällen, und der Künstler selber hatte seine Freude an der etwas