Autour d’Elle, aus der rechten wenig später Les Lumieres du Mariage. Besonders stark verändert wurde dieses zuletzt genannte Bild; von den in der früheren Fassung nahsichtigen und deutlich konturierten Figuren sind nur der große geflügelte Stierköpfige und das Hochzeitspaar übrig- geblieben; alle anderen Figuren, der im Himmel schwebende Leuchter sowie das Dorf mit dem Sonnenuntergang sind neu. Das Thema der Hoch- zeit hat Chagall seit 1909 immer wieder aufgenommen und neu inter- pretiert. Nur ein Jahr vor Les Lumieres du Mariage malt er ein Bild, in dem, abgesehen vom Brautpaar, mehrere Motive vorweggenommen sind, so der Baldachin, der Leuchter, der mit seinem Instrument verwachsene Cellospieler (letzterer auf ein Bild von 1939 zurückgehend). Während jedoch die Komposition von 1944 von lärmiger Gedrängtheit erfüllt ist, so kennzeichnet das spätere Werk eine beinahe wehmütige und verklärte Distanz, die aus dem über die Figuren hinweggehenden blau-gelben Farbklane resultiert. Les amoureux en gris, 1936-1960 (Abb. 4) Die Zeit nach seiner Rückkehr nach Frankreich darf in Chagalls Bio- graphie als eine Periode der wiedergefundenen Lebensharmonie be- zeichnet werden. Zusammen mit Vayva, seiner zweiten Frau, die er 1952 heiratet, unternimmt der Künstler von seinem südfranzösischen Wohn- sitz aus zahlreiche Reisen, neben vielen anderen nach Griechenland und Italien. Die Isolation, die ihn in Amerika bedrückt hat, hat sich endgültig in weltweite Popularität verwandelt; sichtbare Zeichen dafür sind eine nicht endenwollende Kette von großen Ausstellungen, Kontakte mit alten und neuen Freunden und ein ununterbrochener Besucherstrom. Das er- lebte Glück überträgt sich, wie dies bereits in den zwanziger Jahren zu beobachten war, auf die Thematik der Bilder, in denen Blumensträuße und Liebespaare Zeugnis ablegen von Chagalls jugendlicher Vitalität, die