Sammlung In höchst willkommenem Masse konnte die Sammlung im Berichtsjahr ausgebaut werden. Be- sonders erfreulich Ist es, dass wiederum bedeutende Geschenke entgegengenommen werden durften, nachdem die Sammlung bereits in den beiden vorausgegangenen Jahren in dieser Weise be- deutend verstärkt worden war. Es ist uns ein grosses Anliegen, allen Geschenk- gebern und Gönnern, die uns geholfen haben, die Sammlung auszubauen, herzlich zu danken. Ohne die aktive Mitarbeit von Privaten und Firmen wäre es nicht möglich, eine so ansehnliche Liste von Neueingängen wie die vorliegende zu publizieren. Vorstand und Direktion sind sich bewusst, dass die Beiträge von privater Seite in wirtschaftlich schwie- rigen Zeiten, die den Staat zu äusserster Sparsamkeit zwingen, ganz besonders wertvoll sind. Es ist deshalb ausserordentlich beglückend, feststellen zu dürfen, dass die Schenkfreudigkeit auch 1977 keinesweas nachaelassen hat. Nachdem während längerer Zeit unsere zahlen- mässig relativ bescheidene, qualitativ jedoch sehr bedeutende Sammlung mittelalterlicher Plastik nicht hatte ausgebaut werden können, haben uns Frau Alice Maikoff-Heilbronner und Herr Professor E. Heil- bronner mit einer stehenden Madonna der Ecole de Troyes um 1500 ein höchst begrüssenswertes Geschenk gemacht. Bei dieser Kalksteinplastik blieben, was eher selten vorkommt, Teile der ur- sprünglichen Farbigkeit erhalten; das Werk fügt sich harmonisch in unseren Bestand an spätmittelalter- lichen Bildwerken ein und ergänzt diese in Idealer Weise. Auch die Malerei zu Beginn unseres Jahrhunderts wurde durch Geschenke wesentlich bereichert. Frau Frida Richter hat uns zwei In Zürich 1917 ent- standene Gemälde ihres 1976 verstorbenen Mannes Hans Richter zusammen mit 31 Zeichnungen aus der Dada-Zeit geschenkt. Es ist eine bedauerliche Tatsache, dass In unserem Hause die mit Zürich so ang verbundene Dada-Bewegung nicht stärker vertreten ist. Die Schenkung von Frau Richter ist In diesem Sinne um so erfreulicher. Besonders stark hingegen ist der in letzter Zeit auch im Ausland immer mehr beachtete Felix Vallotton in unserer Sammlung präsent. Der Verbleib von zwei Werken konnte sichergestellt werden, nachdem beide Bilder sich schon seit längerer Zeit als Leihgaben in unserem Hause befanden. Es handelt sich dabei um «La Neva gelge» aus dem Jahre 1913, das uns ein Gönner geschenkt hat, der nicht genannt werden will. Die Vereinigung Zürcher Kunstfreunde erwarb das Bild «Coucher de soleil» aus dem Jahre 1917. Die sehr ausgewogene Gruppe von Werken dieses Künstlers, die 14 Bilder umfasst, darf heute zweifellos als die schönste Präsentation Vallottons in einem schweizerischen Museum betrachtet werden. Diese Geschenke kommen in ausgezeichneter Weise unserem Bestreben nach, die vorhandenen Schwer- vounkte auszubauen. Dies gilt auch für die beiden Werke von Seligmann und Albers, die die Vereini- gung Zürcher Kunstfreunde erworben hat, wobel in beiden Fällen die Zürcher Kunstgesellschaft aus aigenen Mitteln ein zweites Werk von den genann ten Künstlern erworben hat. Der Schweizer Kurt Seligmann fehlte zuvor in der Sammlung des Kunst hauses, während Josef Albers mit einem der äusserst seltenen Glasbilder aus den zwanziger Jahren und einer Gravur aus den fünfziger Jahren gezeigt werden konnte. Um so schmerzlicher ver- missten wir deshalb eine Vertretung des Alters- werkes. Die beiden gleichformatigen Bilder