Ausstellungen Das Ausstellungsprogramm 1977 ist vom Publikum gut aufgenommen worden. Dies nicht zuletzt darum. weil ein ausgewogenes Verhältnis zwischen mono- graphischen und thematischen Ausstellungen realisiert werden konnte. Das breite Spektrum der zur Darstellung gekommenen Stile, Epochen und Problemstellungen hat bewusst jede Einseitigkeit vermieden und zahlreiche Besucher motiviert, Ins Kunsthaus zu kommen Haupoptausstellungen Das Jahr wurde eröffnet mit der Ausstellung «Aspekte konstruktiver Kunst», die eine Auswahl von 150 Werken aus der Sammlung der McCrory Corporation in New York vorstellte. Diese Firmen- sammlung, die während den vergangenen Jahren konsequent ausgebaut wurde, dokumentierte die Kontinuität des geometrisch-konstruktiven Schaffens von seinen Anfängen bis in die unmittel bare Gegenwart. Auf den Zeitpunkt dieser Aus- stellung hin erschien im ABC Verlag Zürich das Buch « Konstruktive Konzepte — Eine Geschichte der konstruktiven Kunst vom Kubismus bis heute» von Willy Rotzler, das ebenfalls anhand des Samm- lungsbestandes der McCrory Corporation einen beinahe lückenlosen Überblick über die Entwicklung dieser für die Kunst unseres Jahrhunderts so wich- tigen Richtung gibt. Die Ausstellung, die vor Zürich in Düsseldorf und anschliessend In Eindhoven, Paris, in der Sonja Henie-Niels Onstad Foundation, Hovikodden, und im Louisiana Museum of Modern Art, Humlebaek, zu sehen war, geht später noch nach Stockholm, Genf und Tel Aviv. Sie wurde in Zürich ergänzt durch eine Auswahl von Werken jüngerer Schweizer Künstler, da es uns wichtig schien, darauf hinzuweisen, dass die Auseinandersetzung mit der geometrisch-konstruk- tiven Kunst gerade in der Schweiz bis heute besonders Intensiv Ist. Im Anschluss an diese Ausstellung zeigten wir einen Überblick über die letzten zehn Jahre des Schaffens des Zürcher Bildhauers Ödön Koch, der von 1966 bis 1975 Mitglied unserer Ausstellungs- kommission war. Es war eine sehr geschlossene Ausstellung von serener Ruhe. Ödön Koch hat mit grosser Begeisterung an den Vorarbeiten zu seiner Ausstellung teilgenommen. Um so schmerzlicher war die Nachricht von seinem Tode, der ihn unmittelbar nach Ausstellungsende ereilt hat. Als schon lange Gezeichneter hat er sich bei der anstrengenden Bildhauerarbeit keinerlei Zurück- haltung auferlegt und im Wissen, dass ihm nur noch <urze Zeit vergönnt war, ein Alterswerk geschaffen, in dem er zu immer klareren, einfacheren und zurückhaltenderen Formen fand. Die asketische Sprache seiner Skulpturen wurde in der Ausstellung durch die Zeichnungen aufgelockert, in denen er sich im Inhaltlichen wie im Formalen eine Spann- weite zugestand, die er als Bildhauer ablehnte. Im Rahmen der Juni-Festwochen zeigten wir die Ausstellung «Malerei und Photographie im Dialog». Es war dies eine Ausstellung, die zu den aufwen- digsten gehörte, die das Kunsthaus jemals realisiert nat. Es ist zu diesem Thema eine reiche Fülle von Material zusammengekommen, wie es in vergleich- barer Breite noch nie an einem Ort zu sehen war. Die Ausstellung gliederte sich In die folgenden Kapitel: Zur Vor- und Frühgeschichte der Photo- graphie in Ihrem Verhältnis zur Malerei / Die Photographie als Bildkonserve der Maler / Der Maler als Photograph — von der Amateuraufnahme zur Berufsphotographie / Das photographische Porträt ersetzt das gemalte Bildnis / Aspekte bild- E