hafter Photographie / Parallelität: Maler und Photo- graph formulieren ähnliche Bildvorstellungen / Die Bewegungsphotographie Inspiriert Maler / Photo- graphie in der Montage der Maler / Gestalterische Photographie: Verfremdung und Abstraktion / Photographismen in der Kunst des 20. Jahrhun- derts / Konzept-Art: Die Photographie als Instru- ment des bildenden Künstlers. nationalsozialistischen Herrschaft in eine offizielle und eine verdammte Kunst trennten. In Essen wurde diesem berechtigten Vorwurf Rechnung getragen; das Kunsthaus Zürich entschloss sich, in dieser Richtung noch weiterzugehen. Aus einer reinen Kunstausstellung wurde im Kunsthaus eine reich kommentierte und dokumentierte Schau, was von Publikum und Presse positiv vermerkt wurde. Leider war es nicht mehr möglich, den ebenfalls ins Kreuzfeuer geratenen Katalog, der für alle drei Partner vorgesehen war, zu ersetzen; eine dem Katalog gratis beigegebene Broschüre ergänzte diesen und wurde gut aufgenommen. Die Aus- stellung wurde begleitet von einem reichhaltigen Filmprogramm mit Beispielen deutschen Film- schaffens von 1929-1940. Die Ausstellung, die bereits vor Jahren geplant war, fiel unbeabsichtigter- weise In eine Zeit, in der eine vieldiskutierte « Hitler- Welle» von sich reden machte, und löste somit zahlreiche Emotionen aus. Die Ausstellung wurde im Publikum und in der Presse lebhaft diskutiert; auch wenn gelegentlich kritisiert wurde, dass die Ausstellung beinahe übergross und schwierig zu überblicken war, so darf doch fest- gehalten werden, dass die Differenzierungen der einzelnen Problemstellungen die wechselseitigen Beziehungen der beiden einander gegenüber- gestellten Gestaltungsmedien akzentuierten und zahlreiche Einsichten in die Entwicklungslinien der bildenden Kunst der vergangenen 150 Jahre ermöglichten. Ein bleibendes Dokument dieser Ausstellung ist der umfangreiche Katalog, der beinahe das gesamte Ausstellungsgut abbildet und der auch in Buchform erschienen ist; eine englische Fassung Ist zurzeit In Vorbereitung. Leider war es nicht möglich, die Ausstellung wandern zu lassen, da die zahlreichen Leihgeber der Fragilität der Ausstellungsgegenstände wegen Ihre Leihgaben nur für Zürich zusagten. Nach dieser problemgeladenen Veranstaltung brachte die letzte Hauptausstellung des Jahres einen vollkommenen Klimawechsel: « Borobudur — Kunst und Religion Im alten Java». Obwohl in der Schweiz relativ wenig bekannt, ist der Borobudur eine der bedeutendsten buddhistischen Kultur- anlagen ganz Asiens. Da er zurzeit durch die Unesco restauriert wird, war es möglich, in Europa (Brüssel, Amsterdam, Wien, Zürich, Paris) eine Bereits vor der Eröffnung in Zürich hat die Aus- grosse Wanderausstellung zu veranstalten, in der stellung «Deutschland 1930-1939, Verbot — erstmals — und wohl auch zum letztenmal — Reliefs Anpassung — Exil» das kunstinteressierte Publikum und Monumentalskulpturen des Borobudur zu in hohem Masse beschäftigt. Unter dem Titel sehen waren. Die Ausstellung zeigte jedoch nicht «Schauplatz Deutschland — die dreissiger Jahre» nur Fragmente dieser Tempelanlage, sondern bot wurde die Ausstellung im Haus der Kunst in gleichzeitig einen Überblick über die kulturelle München und im Museum Folkwang in Essen Entwicklung Javas vom 8. bis 13. Jahrhundert, gezeigt. Die Kritiken der Präsentierung in München während welcher Zeit gleichzeitig buddhistische waren ausserordentlich negativ — unserer Ansicht und hinduistische Bauwerke entstanden. Einmal nach zu Recht, denn es wurde darauf verzichtet, die mehr erwies sich unser grosser Ausstellungssaal als historischen Grundlagen herauszuarbeiten, die das äusserst geeigneter Rahmen für die Präsentation künstlerische Schaffen in Deutschland zur Zeit der einer Kunst, die vom Betrachter Einfühlungsver- 7