Köpfen und von diesen zur völligen Abstraktion. Seit der Begegnung mit dem schwedischen Maler Viking Eggeling 1918, der bereits an den gleichen Problemen einer Musikalisierung der Malerei ar- beitete, konzentrierte er sich immer stärker auf die rhythmische Entwicklung formaler Themen. Über die Bildrolle kam er zu kinetischen Problemen, und diese führten Ihn zur Arbeit am Film, welche die malerische Tätigkeit immer weiter zurückdrängte. 1921 schuf er seinen ersten abstrakten Film « Rhyth- mus 21», und dieses Medium beherrschte von da an sein Werk bis in die vierziger Jahre hinein. Jrsula Perucchi-Petri ANMERKUNGEN ' Zeit-Echo, Juni 1917, S. 19 ff. ? The World between the Ox and the Swine: Dada Drawings by Hans Richter. Museum of Art, Rhode Island School of Design, Providence, Rhode Island 16.9.—24.10. 1971. S. 16. 3ebenda, S. 17. +ebenda, S. 19 >ebenda, S. 29. > Hans Richter, Dada Profile. Verlag Die Arche, Zürich (1961), S.47f. Hans Richter. Opera grafica dal 1902 al 1969. La nuova foglio editrice. Collana Altrouno (1976), S. 176. 8 Providence- Katalog, S. 46. ? Hans Richter, Dada — Kunst und Antikunst. Verlag M. DuMont Schauberg (Köln 1964), S. 57. 9 Ebenda, S. 56. ' Providence-Katalog, S. 43. 2? Hans Richter 1964, S. 65. KURT SELIGMANN LE SOUS-MARIN, UM 1932 THE PLEASURES OF THE TIDE, 1942 Nicht nur in der Schweiz, sondern vor allem im Aus- 'and gilt das konstruktive Schaffen als wichtigster 3Zeitrag unseres Landes an die zeitgenössische Kunst. Das Rationale und Präzise der «konkreten Kunst» wird gerne mit schweizerischer Präzisions- arbeit, mit einem nüchternen, kühlen Perfektionis- mus in Verbindung gebracht. Dass es sich hier um eine Simplifikation, vielleicht sogar um ein Fehl- Jrteil handelt, hat der Schreibende jüngst in einem Aufsatz über « Phantastische Tendenzen in schwei- zerischer Kunst» (Das Kunstjahrbuch 77/78, Mainz 1978) darzulegen versucht. Tatsächlich gibt as nicht nur isolierte Vertreter des Surrealismus und der im weiteren Sinne phantastischen Kunst in der Schweiz; es lässt sich vielmehr eine eigentliche Tradition des Phantastischen zurückverfolgen bis tief In die mittelalterliche Kunst, von der blühenden Phantastik im Brauchtum ganz zu schweigen. Wer nur das konstruktive Schaffen als schweize- rischen Beitrag zur zeitgenössischen Kunst gelten ‘ässt, übersieht, dass unser Land eine vergleichs- weise überraschend grosse Zahl von Vertretern zum internationalen Surrealismus delegiert hat: den Berner Otto Tschumi, die Basler Walter Kurt Wiemken, Walter J. Moeschlin, Meret Oppenheim, Hans R. Schiess und Kurt Seligmann, den Tessiner Serge Brignoni, den in Paris geborenen Waadt- länder Gerard Vulliamy und den frühen Alberto Gilacometti — um nur die wichtigsten zu nennen. In jüngeren Vertretern phantastischer Kunst haben sie direkte und indirekte Nachfolge gefunden. Innerhalb des Schweizer Kunstlebens der dreissiger Jahre liegt ein Schwerpunkt surrealer Tendenzen in Basel. Das ist kein Zufall. Das besondere Fluidum der Basler Fasnacht als Ausdruck eines modernen, Q-