Kunsthaus zürich
zürcher kunstgeselschaft
ahresoencht 19
KUnSTNaUS zÜfCh
zürcher kunsteeselschaft
eresbencht 1979
Kunsthaus zürich
Inhaltsverzeichnis
Sammlung
Ausstellungen
3ibliothek und Graphische Sammlung
zestaurierung
Veranstaltungen
Veröffentlichungen 1979
Kunsthausbesuch
Kunstgesellschaft
Rechnung 1979
Abbildungen
dinweis auf einige Neuerwerbungen
21
27
30
35
43
44
47
51
59
70
Der vorliegende Jahresbericht gibt im wesentlichen
darüber Auskunft, in welch willkommener Weise die
Sammlung ausgebaut werden konnte, welch grosse
Zahl von Ausstellungen und Veranstaltungen durch-
geführt wurde; er verzeichnet einen leichten Anstieg
der Besucherzahlen und orientiert darüber, dass
dank gezielter Sparmassnahmen die Rechnung aus-
sergewöhnlich positiv abgeschlossen werden
konnte. Alle diese Feststellungen erfüllen uns mit
grosser Dankbarkeit und der Hoffnung, dass auch in
den kommenden Jahren von vergleichbar positiven
Entwicklungen gesprochen werden kann. Das erste
Wort des Berichtes soll deshalb ein Wort des
Dankes sein, ist es doch nicht selbstverständlich,
dass sich ein kulturelles Institut wie das Kunsthaus
auch in wirtschaftlich wenig günstiger Zeit
kontinuierlich entwickeln kann. Unser Dank gilt in
erster Linie einem grossen Kreis von Gönnern und
Freunden, die mit ihrer tatkräftigen Unterstützung
beweisen, dass die im Kunsthaus geleistete Arbeit
auf interessierten Widerhall stösst. Nur das ausge-
wogene Verhältnis von Leistungen von privater
Seite sowie von Zuwendungen der Öffentlichen
Hand - es sei an dieser Stelle Stadt und Kanton
Zürich für ihr grosszügiges Verständnis unserer An-
liegen gegenüber verbindlich gedankt - gewährlei-
stet einem Institut wie dem unseren eine prosperie-
rende Entfaltung. Dank gebührt auch den Massen-
medien, die kritisch und wohlwollend unsere Aktivi-
täten in der breiten Öffentlichkeit bekanntmachen.
Auch wenn es einem einzelnen Institut niemals
möglich ist, sämtliche Erwartungen der Besucher,
der Künstler und der Kritiker zu erfüllen, so darf
doch festgestellt werden, dass es dem Kunsthaus
gelingt, das Publikum für die bildende Kunst zu
interessieren, was zweifellos neben der Konservie-
rung und Aufarbeitung der von den früheren Gene-
rationen überlieferten Bestände die Hauptaufgabe
eines modernen Museums ist.
FB.
Sammlung
Sammlungskommission und Direktion sind sich
darin einig, dass die Bedeutung der Sammlung des
Kunsthauses zu einem grossen Teil darin begründet
ist, dass sie Werkgruppen enthält, die andernorts
nicht oder nicht in vergleichbarer Dichte gezeigt
werden können. Dies betrifft, um nur wenige Bei-
spiele zu nennen, unsere Bestände von Werken von
Johann Heinrich Füssli, Ferdinand Hodler, Alberto
Giacometti. Es würde zu weit führen, an dieser
Stelle sämtliche Schwerpunkte in unserer Samm-
lung aufzuzählen, doch sind wir der Ansicht, dass,
aufbauend auf den bereits vorhandenen Akzenten,
der Ausbau unserer Sammlung weiterentwickelt
werden soll. Was nicht heisst, dass nicht auch neue
Akzente geschaffen werden müssen. Dies trifft in
besonderem Masse auf künstlerische Strömungen
zu, die mit Zürich enag verbunden sind.
Zürichs Bedeutung in der neueren Kunstgeschichte
liegt vor allem in zwei historischen Gegebenheiten
begründet. Zürich ist der Geburtsort von Dada und
hat seit den vierziger Jahren als Wirkungsort inter-
national anerkannter Künstler der geometrisch kon-
struktiven Richtung Ansehen erlangt. Es ist deshalb
unser Ziel, diese beiden Richtungen in unserer
Sammlung besonders hervorzuheben. Die bedauer-
liche Tatsache, dass der Dadaismus in unserer
Sammlung kaum zur Geltung kommt, hat uns dazu
bewogen, diesen Rückstand mit einer breit ange-
legten Aktion aufzuholen.
Die Hauptanstrengung des Berichtsjahres galt dem-
nach dem Aufbau einer repräsentativen Dada-
Sammlung, die allerdings erst im folgenden Jahr
der Öffentlichkeit vorgestellt werden kann, weil zur
Zeit der Drucklegung dieses Jahresberichtes das
Projekt nocht nicht abgeschlossen ist. Die Kon-
zentration unserer Mittel ist um so gerechtfertigter
als es gelingen dürfte, für Zürich eine Werkgruppe
zusammenzustellen, die weit über unsere Landes-
grenzen hinaus Beachtung finden wird.
Da gleichzeitig wie erwähnt der Ausbau der geome
trischen Kunst beabsichtigt ist, stellt das hochher-
zige Legat von Frau Lucie Glarner eine besonders
willkommene Schenkung dar. Frau Lucie Glarner ist
Ende März in Locarno verstorben; ihre Grosszügig-
keit dem Kunsthaus gegenüber erfüllt uns mit Dank
barkeit und Freude. Ihr Legat umfasst einige der
wichtigsten Bilder von Fritz Glarner, der 1972 eben
falls in Locarno verstorben ist, sowie eine grosse
Zahl von Zeichnungen und Dokumenten wie auch
eine Reihe von Studien und unvollendeten Werken
Da zwischen dem Kanton Tessin und dem Kanton
Zürich kein Abkommen besteht, das die Zürcher
Kunstgesellschaft davon entbinden würde, Erb-
schaftssteuern zu bezahlen, kann im Moment die
genaue Anzahl der Werke, die definitiv im Kunst-
haus verbleiben, noch nicht mitgeteilt werden. Der
Kanton Tessin hat sich bereit erklärt, anstelle einer
-egulären Bezahlung der Erbschaftssteuer einen Tei
der Werke des Legats anzunehmen. Als Testament:
vollstrecker des künstlerischen Teils ihres Nachlas-
ses hat Frau Glarner Frau Margit Weinberg-Staber
und Herrn Professor Max Bill eingesetzt, die die
Ausscheidung der Werke vornehmen. Der Umfang
des Legates ist so reichhaltig, dass in Zukunft Fritz
Glarner mit einer Werkgruppe gezeigt werden kann
die in anderen öffentlichen Sammlungen keine
Parallele kennt.
Ebenfalls im Sinne der Verstärkung eines bestehen
den Akzentes ist die Gruppe von 6 bedeutenden
Steinplastiken von Hans Aeschbacher zu erwähnen
die Eingang in das Kunsthaus gefunden hat. Hans
Fischli, ein enger Freund von Hans Aeschbacher,
hat dem Kunsthaus zu äusserst günstigen Bedin-
gungen seine Aeschbacher-Sammlung angeboten.
5 Werke wurden käuflich erworben, das frühe
Hauptwerk «Weibliche Figur» (1942) hat Hans Fischli
dem Kunsthaus geschenkt, wofür ihm unser aufrich-
tiger Dank gebührt. Leider hat Hans Aeschbacher,
der am 27.Januar 1980 verstorben ist, die Aufstel-
jung der Werke im Kunsthaus nicht mehr sehen
können, er war jedoch über den Ankauf orientiert;
wir freuen uns, dass dieser Erwerb ihm Gewissheit
hat geben können, wie sehr sein Werk in unserem
Haus geschätzt wird.
Die vierte Akzentsetzung des Berichtsjahres betrifft
die Graphische Sammlung, ist es doch gelungen,
das gesamte graphische Werk von Andre Thomkins
zu erwerben, ein Entschluss, der es mit sich bringt,
dass auch die in den kommenden Jahren entste-
henden Blätter in unsere Graphische Sammlung
aufgenommen werden sollen.
Neben diesen vier wesentlichsten Werkgruppen hat
die Kunstgesellschaft aus eigenen Mitteln zwei Bil-
der erworben, die jedoch dank namhaften Spenden
von Freunden unseres Hauses als Teilgeschenke zu
bezeichnen sind. Es handelt sich um «Nature morte
a la bohe&mienne;> (1931) von Le Corbusier, das das
ainzige Bild aus der Spätzeit des Künstlers, das bis
jetzt in unserer Sammlung war, aufs schönste er-
gänzt, sowie um das grosse bemalte Metallrelief
(Jardim botanico b (1975) von Frank Stella, der-nun
ebenfalls mit zwei wichtigen Arbeiten im Kunsthaus
vertreten Ist.
Neben den bereits erwähnten Zeugnissen der Ver-
dundenheit von spendefreudigen Persönlichkeiten
mit dem Kunsthaus durfte dieses eine bedeutende
Reihe von weiteren Schenkungen entgegennehmen.
An erster Stelle ist mit dem Ausdruck grosser
Dankbarkeit das «Schubladenmuseum;>» von Herbert
Distel zu erwähnen, das als Geschenk des Künstlers
und der Julius Bär-Stiftung Eingang in unsere
Sammluna gefunden hat.
Herr und Frau Curt und Erna Burgauer haben ihre
seit Jahren dem Kunsthaus gegenüber bewiesene
Grosszügigkeit im Berichtsjahr erneut durch die ge-
schenkweise Überlassung von zwei bedeutenden
Werken bewiesen: aus ihrem Besitz durften wir von
David Hockney das Frühwerk <«AEIOU»> (Rimbaud
and the vowels, 1961) und von Verena Loewensberg
das «Bild 17») (um 1950) entgegennehmen. Zu unse-
ren treusten Gönnern dürfen wir auch Frau Hulda
Zumsteg zählen, die seit 1970 jedes Jahr den
Betrag von Fr. 10 000.- für den Erwerb eines
Werkes eines jungen Schweizer Künstlers zur Verfü-
gung stellt. 1979 konnte mit diesem Beitrag das Bild
«Ohne Titel» (1970) von Pierre Haubensak erworben
werden. Heinrich Müller hat testamentarisch dem
Kunsthaus fünf Bilder und 50 Zeichnungen ver-
macht. Die Ausstellung im Helmhaus hat uns Gele-
genheit gegeben, die Bilder dem Wunsche des Ver
storbenen entsprechend auszuwählen. Allen
Schenkgebern sei an dieser Stelle noch einmal
unser verbindlicher Dank ausgesprochen. Wir sind
uns bewusst, dass ohne diese tatkräftige Unterstüt
zung von privater Seite unsere Sammlung niemals
in vergleichbarer Weise ergänzt werden könnte.
In den Dank an unsere privaten Gönner sei insbe-
sondere auch die Vereinigung Zürcher Kunstfreunde
eingeschlossen, die im Berichtsjahr wiederum
wesentliche Neueingänge dem Kunsthaus überlas-
sen hat. Auch die Vereinigung Zürcher Kunst-
freunde konnte Geschenke entgegennehmen, allen
voran die Figur «Reclining Figure: Angles» (1975/77)
von Henry Moore, die dieser der Vereinigung an-
'ässlich ihrer Generalversammlung persönlich über
geben hat. Von Herrn und Frau Bruno Giacometti,
von Herrn Jack R.Waser und von der Firma
C.Welti-Furrer AG wurden der Vereinigung Ge-
schenke überlassen, die die Sammlung in willkom-
mener Weise ergänzen. Aus eigenen Mitteln erwar-
ben die Kunstfreunde das <«Selbstporträt» (1975) von
Varlin, das das unglaublich temperamentvolle und
expressiv gesteigerte Alterswerk des Künstlers
repräsentiert und unsere Varlin-Sammlung, die eine
Reihe hervorragender Porträts der früheren Schaf-
Fensijahre umfasst, abrundet.
Die Kommission für den Erwerb zeitgenössischer
Kunst hat ihr Konzept der Schaffung einer repräsen-
tativen Darstellung junger englischer Kunst mit dem
Erwerb von Werken von Mark Boyle, Hamish Fulton,
Dennis Oppenheim weiterverfolagt.
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Samm-
lung im Berichtsjahr grosszügig erweitert werden
konnte, obwohl ein beträchtlicher Teil der eigenen
Mittel der Kunstgesellschaft für den Ausbau der
Dada-Sammlung, von der im kommenden Jahres-
bericht ausführlich die Rede sein wird, reserviert
wurde. Die erwähnte Ergänzung unserer Bestände
ist somit vor allem privater Initiative zu verdanken.
ANKÄUFE
Gemälde und Skulpturen
Hans Aeschbacher: Weiblicher Torso, 1943
Kalksandstein, H 143 cm. B 48 cm. T 35,5 cm. Inv.-Nr. 1979/41
Hans Aeschbacher: Figur, 1948
1 ava H183.5cm. B57 cm. T 72 em, Inv.-Nr. 1979/42
Hans Aeschbacher: Der Prophet, 1950
_ava. H60 em. B 31cm. T 33 em. Inv.-Nr. 1979/43
Hans Aeschbacher: Figur |, 1957
2oter Ackerstein. H 187 cm. B 49 cm. T 91 cm, Inv.-Nr. 1979/44
EB
Hans Aeschbacher: Figur II, 1961
Marmor, H 217 cm, B 31cm, T 35 cm, bezeichnet auf Standfläche
unten: H Ae Fiaur Il 1961. Inv.-Nr. 1979/45
Gianfredo Camesi: Dimension Unique (Transmuta
tion Forme de Terre), 1977/79
Action, Öl auf Leinwand, H 100 cm, B 200 cm, bezeichnet Rück-
seite: Dimension Unique (Transmutation Forme de Terre) Spazio
Misura del Tempo. Paris, 1977-79, Inv.-Nr. 1979/19
Salvador Dali: Mae West’s Lips
Kopie des 1936 entstandenen Originals Sofa, Kunststoff, H 84 cm
3210 cm. T 80 em. Inv.-Nr. 1979/35
Ferdinand Gehr: Winter 1979
Tempera auf Leinwand, H 100 cm, B 93 cm, bezeichnet unten Mitte
79 FE Gehr Inv -Nr 1979714
Alfonso Hüppi: Entwürfelung, 1976/77
Holz. H 386.5 cm. B161cm. T 3 em. Inv.-Nr. 1979/16
Le Corbusier: Nature morte a la bohemienne, 1931
Öl auf Leinwand, H 100 cm, B 81 cm, bezeichnet unten Mitte: Le
Corhusier 31 Inv.-Nr.1979/26
Al Meier: Das Dreieck, 1979
Mischtechnik auf Baumwolle, H 150 cm, B 201 cm, bezeichnet
3ückseite oben rechts: Nr. 5, Das Dreieck, 1979. Inv.-Nr. 1979/34
Dieter Roth: Angefangenes Bild, 1974
Collage auf Karton, H 78 cm, B 104 cm, bezeichnet unten: Dieter
Roth «Angefangenes Bild» Ende Okt. 74, Inv.-Nr. 1979/28
Alfons Schilling: Spirale (linkes und rechtes Auge),
1974
Acryl und Bleistift auf Leinwand, je H 123 cm, B 127,5 cm
Skulptur zum Vereinigen binocularer Bilder, Holz und Spiegel,
H221 cm, B 110 cm, T 125 em, Inv.-Nr. 1979/24 a-c
Frank Stella: Jardim botanico I, 1975
Relief, Lack und Öl auf Aluminium, H 244 cm. B 330 em.
nv.-Nr. 1979/30
Walter Kurt Wiemken: Poesie, Leben, Wissenschaft,
1938
Öl auf Leinwand, H 70 cm, B 200 cm. bezeichnet unten rechts:
Poesie, Leben, Wissenschaft, Inv.-Nr. 1979/13
Zeichnungen und Druckgraphik
James Bishop: Ohne Titel
Öl, Kreide auf Papier, 56,3 x 56 cm, bezeichnet Rückseite: James
Bishop, Z.Inv.19797/16
Florin Granwehr: Aneinander, 1979
[Tusche auf Karton, 70 x 100 cm, bezeichnet unten rechts: FL.GR.
25.3.79, bezeichnet Rückseite: Aneinander, Z.Inv. 1979/55
Oskar Holweck: IX 57/3, 1957
Tusche auf Papier, 50 x 65 cm, bezeichnet unten links: IX 57/3,
Jezeichnet Rückseite: IX 57/3 Holweck, Z. Inv. 1979/67
Jasper Johns: Zone, 1972
-ithographie auf cll-Papier, Blattgrösse 111 x 73,2 cm, Bildgrösse
30,2 x 54,5 cm, bezeichnet unten rechts: J. Johns 72, bezeichnet
ınten links: 16/65, Gr. Inv.1979/3
Otto Piene: Ohne Titel, 1962
30uache auf Karton, grau, 71x 48 cm, bezeichnet unten rechts:
diene 62, Z.Inv. 1970/56
Markus Raetz: Söiniggu, 1971
rilzstift, Gouache auf Packpapier, 21.1 x 21,1 cm, bezeichnet unten
’echts: söiniggu 13. Jan. 1971 M.R., Z.Inv. 1979/44
Markus Raetz: Landschaft, 1970
Pinsel, verdünnte Tinte auf Papier, 20,3 x 29,8 cm, bezeichnet
unten rechts: MR 7. Okt. 1970, Z. Inv. 1979/45
Dieter Roth: Tellerservice Nr. 4, 1976
Farbige und schwarze Kreiden, Filzstift auf Papier, 39,3 x 56,5 cm
bezeichnet unten rechts: Dieter Roth 76, bezeichnet unten Mitte:
‚Tellerservice Nr. 4», Z.Inv. 1979/63
Christian Rothacher: Ohne Titel, 1978
Aquarell auf Papier, 29,5 x 36,5 cm, bezeichnet unten rechts:
Chr. Rothacher 9.78, Z.Inv.1979/12
Christian Rothacher: Begrüssung einer 100-Watt-
durch eine 60-Watt-Lampe, 1978
Aquarell auf Papier, 36,4 x 29,2 cm, bezeichnet unten rechts:
Ch. Rothacher 8.78, bezeichnet unten links: Begrüssung einer 100
Watt- durch eine 60 Watt Lampe, Z.Inv. 1979/11
Hugo Schuhmacher: See Ohr, 1979
-arbstifte auf Bristol, 70 x 100 cm, bezeichnet Rückseite: «See Ohrn
1979 Farbstift auf Bristol 70 x 100, H. Schuhmacher, Z.Inv. 1979/14
George Segal: Mädchen mit Stuhl, 1964
Yastell auf braunem Papier, 45,7 x 30,5 cm, bezeichnet unten
-echts: Segal 64, Z.Inv. 1979/52
Richard Serra: Eight by Eight, 1972
zinfarbige Lithographie auf ell-Papier, 128,3 x 85,3 cm, bezeichnet
Jnten rechts: 43/55, Gr. Inv.1979/192
Jean Tinguely: Klamauk, 1979
Filzstift auf Karton, 50,3 x 59,7 cm, bezeichnet unten rechts: Jean
"inguely, bezeichnet unten links: Klamauk 1979, Z.Inv.1979/4
Andre Thomkins: Druckgraphisches Gesamtwerk,
1953-1976
144 Blätter, Gr. Inv. 1979/39-1979/182
Jef Verheyen: Ohne Titel, 1962
Aquarell auf Papier, 50,7 x 35,4 cm, bezeichnet unten links: voor
Liechti Jef 63, bezeichnet unten rechts: Mondamin kommt noch
ainmal zu mir, Z.Inv. 1979/46
VERKÄUFE. Keine
GESCHENKE
Von Herrn Hans Fischli
Hans Aeschbacher: Weibliche Figur, 1942
<alksandstein, H 165,5 cm, B 68 cm, T 48,7 cm, bezeichnet auf
Standplatte hinten rechts: H Ae 2, Inv.-Nr. 1979/40
Verena Loewensberg: Bild 17, um 1950
Öl auf Leinwand, H 72 cm, B 28 cm, bezeichnet Rückseite auf Keil-
rahmen: V Loewensberg Zürich, Inv.-Nr. 1979/23
Von Frau Renee Elisabeth Hug
Charles Hug: Jan Pallach, 1969
Öl auf Leinwand, H 130 cm, B 200 cm, bezeichnet unten rechts:
Charles Hug 1969, Inv.-Nr. 1979/15
von Herrn Herbert Distel und der Julius Bär-Stiftung
Herbert Distel: Das Schubladenmuseum, 1970/77
Diverse Materialien, H 186 cm, B 37,5 cm, T 38,5 cm, Inv.-
Nr. 1979/18
Von Herrn Dr. E.F. Escher-Diener
Nilhelm Hummel: Knabenporträt, 1910
Öl auf Leinwand, H 44 cm, B 35 cm, bezeichnet oben rechts:
W. Hummel 1910, Inv.-Nr. 1979/7
Von Frau Lucie Glarner
Fritz Glarner: Gemälde, Zeichnungen, Photo-
graphien, Dokumente, Bücher
Legat Otto Meister
Otto Meister: Stehender Akt, 1912
Öl auf Leinwand, H 116 cm, B 73 cm, bezeichnet unten rechts: Otto
Meister, Inv.-Nr. 1979/31
Von Frau Hulda Zumsteg
Vermächtnis Heinrich Müller
Pierre Haubensak: Ohne Titel, 1970
Acryl auf Baumwolle, H 229 cm, B 179 cm, bezeichnet Rückseite
auf Keilrahmen: 229 x 179 cm, Haubensak 1970 NYC,
Inv.-Nr. 1979/36
Vom Künstler und vom Kunstsalon Wolsberg
Adolf Herbst: Meditation, 1977
3ronze, H 21cm, B 21cm, T 26 em, Inv.-Nr. 1979/33
Von Herrn und Frau Erna und Curt Burgauer
David Hockney: AEIOU (Rimbaud and the vowels),
1961
Öl auf Leinwand, H 122 cm, B 91 cm, bezeichnet Rückseite auf Keil-
rahmen: David Hockney, Inv.-Nr. 1979/17
Heinrich Müller: Selbstbildnis des 16jährigen, 1919
Öl auf Leinwand auf Karton, H 49 cm, B 35,8 cm, Inv. Nr. 1979/2
Die Familie, 1947
Tempera auf Leinwand auf Sperrholz, H 160 cm, B 175 cm,
vezeichnet oben rechts: Heinrich Müller 47, Inv.-Nr. 1979/3
Selbstbildnis, Ostern 1962
Öl auf Leinwand, H 160 cm, B 130 cm, bezeichnet oben rechts:
Heinrich Müller, Ostern 1962, Inv.-Nr. 1979/5
Drei Ananas, um 1974
Öl auf Leinwand. H 130 cm, B 90 cm, Inv.-Nr. 1979/6
Spanischer Stuhl mit schwarzem Kissen und weis
sem Blumensträusschen, um 1974
Öl auf Leinwand, H 130 cm, B 90 cm, bezeichnet oben rechts:
Heinrich Müller, Inv.-Nr. 1979/4
Von Herrn und Frau Maurice und Renee Ziegler
Dieter Roth: Unterm Meer, 1969
Dbjekt, Gips, Schokolade, Joghurt 5/10, H 19 cm. B 30 cm, T 30 cm,
Jezeichnet unten: 5/10 Dieter Roth Unterm Meer, Inv.-Nr. 1979/29
Von Herrn Dr. Max P. Fischer
Jörg Schuldhess: Verlietzter Fisch oder wo stimts
nun? 1966
Sl auf Holz, H 75,5 cm, B 94 cm, T 5,3 cm, bezeichnet unten rechts:
Schulthess 1966, Inv.-Nr. 1979/8
Strafe, 1971/72
Acryl auf Leinwand, H 100 cm, B 90 cm, bezeichnet unten rechts:
Schuldhess 7172. Inv.-Nr. 1979/9
Samember, 1975
Acryl auf Leinwand, H 65 cm, B 100 cm, bezeichnet unten rechts:
Jörg Schuldhess. 1061975. Inv.-Nr. 1979/10
Von Herrn Werner Kunz
Aristide Maillol: 8 Holzschnitte aus «Daphnis et
chlo&;>, 1937
Gr. Inv.1979/14-23
Von Herrn Heinrich Müller
Heinrich Müller: 50 Bleistift- und Farbstiftzeichnun-
gen aus den Jahren 1920-1970
Z.Inv.1979/72-121
Graphische Arbeiten verschiedener Donatoren und
Künstler gingen ein von:
Georg Cadora, Otto Grau, Wolfgang Häckel, Maria
Romay, Janos Urban
Von der Galerie D. Beno, Zürich
Werner Witschi: Moire-Objekt, 1974
Zwei gebogene und gedrehte Rundlochbleche, H 97 cm, B 97 cm,
117 cm. Inv -Nr. 1979/22
ANKÄUFE DER
VEREINIGUNG ZÜRCHER KUNSTFREUNDE
Varlin: Selbstporträt, 1975
Öl und Kohle und verschiedene Materialien auf Jute, H 205 cm,
B179 cm, bezeichnet Rückseite auf Keilrahmen: autorittrato 1975,
Inv.-Nr. 1979/20
SESCHENKE
AN DIE GRAPHISCHE SAMMLUNG
Von Frau Susanne Bollag
Hans Hinterreiter: Opus 18 A
°eder, Tusche auf Transparent-Papier, 25 x 37,3 cm, bezeichnet
JNnten rechts: Hans Hinterreiter op. 18 A, bezeichnet unten links:
'3 ig, bezeichnet unten Mitte :>N3>
D-12,d=12/6;E=2/6, F= 3/6;
Wa = 20,
Dezeichnet oben links: 13 na, Z. Inv. 1979/42
ANKÄUFE DER
VEREINIGUNG ZÜRCHER KUNSTFREUNDE
(Sonderkonto)
Mark Boyle: Welt-Serie, Sardinien
Studie der Elementarkräfte
Rote Gesteinsschicht aus einem Steinbruch, 1978
zrde etc. auf Fiberalas, H 183 em. B 183 cm. Inv.-Nr. 1979/11
Mark Boyle: Son et Lumiegre über Körpersäfte und
Körperfunktionen, London 1966
Photo, 29 x 18,5 cm, und EKG-Streifen, Elektrokardiogramm und
Elektroenzephalogramm eines Paares während des Geschlechts-
aktes als Teil der Performance «Son et Lumiegre for Bodily Fluids and
functions) 1966 im Round House London. Gr. Inv. 1979/186
Mark Boyle: Son et Lumiere über Körpersäfte und
Körperfunktionen, Liverpool 1966
Phototafel (mit 9 Dias), 68,6 x 68,6 cm, Mikrophoto von 1978 nach
originalen Dias von Proben verschiedener Körperflüssigkeiten, aus
der Vorführung in Liverpool, 1966. Gr. Inv. 1979/188
Mark Boyle: Körper - Arbeit, 1969
Photopapier, 68,6 x 68,6 cm, durch Elektronenmikroskop photo-
graphierte Stelle der Haut von Mark Boyle, die zufällig bestimmt
worden war. Gr. Inv. 1979/190
Mark Boyle: Menschen beim Verlassen der Unter-
grundbahn-Station, London 1977/78
Photopapier, 25 x 25 cm, Photo des Ortes. Gehört zu Densitäts-
photo Gr. Inv. 1979/187b. Aus: Studien zu «Multi Human Being),
London 1977/78. Densitätsphotos = Photos der thermischen
Dichte von Menschen in Bewegung über verschiedene Zeitspannen
hinweg, London.
Mark Boyle: Menschen beim Verlassen der Unter-
grundbahn-Station, London 1977/78
Photopapier, 68,6 x 68,6 cm, Densitätsphoto. Gehört zu Photo des
Ortes Gr. Inv. 1979/18 78a. Aus: Studien zu «Multi Human Being)»,
London 1977/78. Gr. Inv.1979/187b
Mark Boyle: Liegender Akt, 1978
Photopapier, 183 x 183 cm, Cytogramm von einer zufällig aus-
gewählten Stelle der Haut von Johann Hills. (1 Teil aus einem Triptv-
chan). Gr. Inv. 1979/7185
Hamish Fulton: Dyfed 1976
An 11 Day 303 Mile Road Walk from the East Coas’
of England to the West Coast of Wales, Early
Winter, 1976
Photopapier, 50,5 x 75 cm, Exemplar 2/2, Gr. Inv.1979/191
Dennis Oppenheim: Twin Wells, 1976/77
Eisenblech, Rauch, Stereotonband, Spotlampen, H 245 cm,
B 180 cm, Inv.-Nr. 1979/37
Dennis Oppenheim: Cornered Journey, 1979
Holz, Stahl, Spotlicht, Tonband, H 120 cm, B 30 cm.
Inv.-Nr. 1979/38
Dennis Oppenheim: 10 Graphische Blätter (Offset
und Siebdruck) 1968-79
Nach Photographien von Land-Art-Aktionen.
Gr.Inv.1979/231-240 und 1 Videotape
GESCHENKE AN DIE
VEREINIGUNG ZÜRCHER KUNSTFREUNDE
Von Herrn und Frau Bruno Giacomettr
Ferdinand Hodler: Studie zu Liebe, 1908
Bleistift auf Papier, H 23,2 cm, B 36,8 cm, bezeichnet unten rechts
F_Hodler, Z.Inv.1979/7
Vom Künstler
Mark Boyle: Welt-Serie, Sardinien
Studie von Insekten von der umgepflügten Stelle
des Ackerfeldes, 1978
Phototafel, 68,6 x 68,6 cm, Photo durch Elektronenmikroskop.
Gehört zu Phototafel Gr. Inv. 1979/18. Gr, Inv. 1979/1893
Mark Boyle: Welt-Serie, Sardinien
Studie von Insekten von der umgepflügten Stelle
des Ackerfeldes, 1978
Phototafel, 68,6 x 68,6 cm, Photo durch Elektronenmikroskop.
Gehört zu Gr. Inv. 1979/189a, Gr. Inv.1979/189b
Henry Moore: Reclining Figure: Angles, 1975/77
Gips bemalt, Sockel aus Holz, H 46 cm, B 91.3 cm, T 56,3 cm,
Inv.-Nr. 1979/32
Von Herrn Jack R. Waser
Dieter Roth: Hyde Park-Brot, 1969
Materialbild auf Pavatex, H 72,7 cm. B 112,3 em, Inv. Nr. 1979/27
{
Von der Firma A. Welti-Furrer AG
Albert Welti: Kämpfende Bauern mit Hunnen vor
einem brennenden Dorf
Pastell auf Karton, H 46 cm. B37 cm, Z.Inv.1979/70
GESCHENKE AN DIE
ALBERTO GIACOMETTI-STIFTUNG
Von Herrn James Lord, Paris
Alberto Giacometti: Täte, 1927
Tinte auf Papier, H 9,3 cm, B 5,9 cm, bezeichnet unten rechts: Ag.
Inv.-Nr. GS 132
Von Privatbesitz
Alberto Giacometti: Grand Nu, 1962
Öl auf Leinwand, H 174,5 cm, B 69,5 cm, bezeichnet unten rechts:
Alberto Giacometti 1962, Inv.-Nr. 1979/21
Alfred Jensen: Numbers are the Children of the
Sun, 1974
Öl auf Leinwand, H 229 cm, B 1172 cm. Inv.-Nr. 1979/12 a-m
ZURÜCKGEZOGEN WURDEN FOLGENDE
LEIHGABEN
Alexander Calder: Gelbe Wassermelone, 1952
Inv.-Nr. 1958/1
LEIHGABEN
Von der Stadt Zürich
Hans Fischli: 2 Holzschnitte und 31 Kaltnadel-Blätter
von 1928-1948
Sr. Inv.-Nr. 1979/197-229
Paul Cezanne: Auvers, vom Val Harmee her
gesehen, 1879/82
inv.-Nr.1956/27
Paul Cezanne: Cabane de Jourdan, 1882/85
Inv.-Nr. 1956/26
Edgar Degas: |m Theater, 1877/80
Inv.-Nr. 1959/17
Vom Kanton Zürich
Claude Monet: Venedig von S. Giorgio aus, 1908
Inv.-Nr. 1973/20
Pierre Baltensperger: Frau Lydia Welti-Escher I,
1978
Acryl auf Leinwand, H 61 cm, B 45 cm, bezeichnet unten rechts
PB78 Inv.-Nr. 197971
Claude Monet: Dogenpalast in Venedig, 1908
Inv.-Nr. 1973/21
Camille Graeser: Farbvolumen 1:1 1/8 Bewegt, 1974
Acryl auf Leinwand, H 100 cm, B 100 cm, bezeichnet Rückseite
oben rechts: Graeser, Inv.-Nr. 1979/39
Camille Pissarro: Jardin du Louvre, 1899
Inv.-Nr. 1959/22
9 Fayum-Porträts
2 Inv.-Nr. 1973/11-19
Dietrich Knepper: Rhonegletscher, 1978
Farbstift, Tinte auf Papier, H 70 cm, B 50 cm, bezeichnet unten
'echts: Knepper 7810, Z.Inv.1979/6
AUSLEIHUNGEN AN AUSSTELLUNGEN
12. bis 28. Januar 1979
Zürich, Freizeitanlage Seebach
(organisiert: Stadtarchiv)
ÖRTSGESCHICHTLICHE AUSSTELLUNG
Johann Heinrich Meyer
Wäldchen bei Seebach (Aquarell)
18. Januar bis 31. März 1979
Basel, Öffentliche Bibliothek
der Universität Basel
ÜBER DAS HEXENWESEN
Matthias Merian d.Ä.
Das gottlose und verfluchte Zauberfest, 1626 (Radierung)
1. Februar bis 31. März 1979
Karlsruhe, Oberrheinisches Dichtermuseum
24. April bis 8. Juni 1979
Paris, Goethe-Institut
(organisiert: Stadt Zürich)
ROBERT UND KARL WALSER
Karl Walser
Eremit, 1907
3 Bilder aus «Tausend und einer Nacht:
Scheherezade, erzählend
Zlüchtendes Paar unter Palmen
Zwei Mädchen und Verhüllte
Im Atelier
Die Tänzerin Fukoko (Zeichnung)
Japanische Theaterszene (Zeichnung)
11. Februar bis 25. März 1979
Bottrop, Moderne Galerie
AUGUSTE HERBIN
Auguste Herbin
Darfum. 1954
17. Februar bis 29. April 1979
München, Haus der Kunst
10. Mai bis 15. Juli 1979
Berlin, Nationalgalerie
MAX ERNST
Max Ernst
Le juif du Pöle Nord, um 1934
Die ganze Stadt, 1935/36
3. bis 18. März 1979
Kilchberg, Kirchgemeindehaus
ALFRED MARXER
Alfred Marxer
Stilleben, Glas und Porzellan, 1908 (Schweiz. Eidgenossenschaft
Tauwetter, 1918
a
9. März bis 6. Mai 1979
New York, The Solomon R. Guggenheim Museum
THE PLANAR DIMENSION. EUROPE
1912-1932
Julio Gonzalez
Arlequin, 1927 (Vereinigung Zürcher Kunstfreunde)
11. März bis 29. April 1979
Bielefeld, Kunsthalle
ZEICHNUNGEN UND COLLAGEN DES KUBISMUS
Georges Braque
Nature morte, 1913 (Leihgabe)
14. April bis 17. Juni 1979
Les Sables d’Olonne, Musege de l’Abbaye d’Olonne
5. Oktober bis 11. November 1979
Genf, Cabinet des Estampes
FRITZ GLARNER
Fritz Glarner
Zelational painting 94, 1965
20. April bis 3. Juni 1979
Winterthur, Kunstmuseum
<ÄTHE KOLLWITZ
Käthe Kollwitz
Selbstbildnis am Tisch, 2. Fassung, 1893 (Radierung)
Tod, 1897 (Lithographie)
Aufruhr, 1899 (Radierung)
Stehender weiblicher Akt, 1900 (Radierung)
Vergewaltigt, 1907 (Radierung)
Selbstbildnis, 1924 (Holzschnitt)
Heimarbeit, 1925 (Lithographie)
Tod areift in Kinderschar, 1934 (Lithographie)
21.April bis 22. Juli 1979
Berlin, Grosse Orangerie
(organisiert: Deutsches Archäologisches Institut)
BERLIN UND DIE ANTIKE
Josef Werner
derkules tötet die Hydra (Zeichnung)
28. April bis 10. Juni 1979
Pfäffikon, Seedamm-Kulturzentrum
(organisiert: MOMUZ, Zürich)
ZÜRICHSEE — EINE KULTURLANDSCHAFT
Pierre Baltensperger
Frau Lvdia Welti-Escher I, 1978 (Kanton Zürich)
Ernst Morgenthaler
Ledischiff, Zürichsee, 1926
Abend am Zürichsee
Heinrich Wuest
Maler am Zürichsee
2.Mai bis 30. November 1979
Zürich, Radio-Studio
MAX GUBLER
Max Gubler
Prozessionsfigur, 1923
Winterlandschaft mit Kloster Fahr, um 1942 (Stadt Zürich)
nterieur mit Ernst Gubler malend, 1943
„immattallandschaft <«Zelgli», 1945
zrühlingslandschaft, um 1950
zaureif, 1952 (Kanton Zürich)
2.Mai bis 21. Mai 1979
Bern, Kunstmuseum
BERNER GALERIEN UND IHRE SAMMLER
Josef Albers
3 Zeichnungen für die Zeitschrift «Spirale», 1954
Fred Sandback
Ohne Titel, 1974 (Zeichnung)
Max Gubler
Badende 1957
Karl Hügiın
Föhnstimmuna. Zürichsee
Salomon Landolt
Sommerabend (Zeichnung)
Eugen Meister
Kleine Winterlandschaft, 1932
„andschaft, Zürichsee, 1932
Conrad Meyer
Schlittenfahrt am Zürichsee. 1660
18. Mai bis 17. Juni 1979
Zürich, Helmhaus
(organisiert: Zentralbibliothek Zürich)
ALPENREISE 1655 - CONRAD MEYER UND
JAN HACKAERT
Jan Hackaert
| Album
Ludwig Hess
Wasserfall des Rheins in der Roffla, 1793
Wasserfall des Rheins in der Roffla, 1795
Der Glärnisch auf dem Weg ins Klöntal. 1796
4°
Conrad Meyer
Dietrich Meyer, Vater des Künstlers
Bildnis des Künstlers mit Mütze
1 Album
31. Mai bis 5. November 1979
Paris, Centre Georges Pompidou
PARIS-MOSCOU
FElix Vallotton
La Neva gel6e, 1913
Johannes Meyer
Ansicht der Schifflände in Zürich, um 1690
Rudolf Werdmüller
Selbstbildnis
Heinrich Wuest
3 Panneaux aus einer Zimmertäferung im Finslerschen Hause ım
Kratz, Zürich
19. Mai bis 29. September 1979
Sitten, Museum Majoria
(organisiert: Kant. Museum, Brig)
RAPHAEL RITZ
Raphael Rıtz
Spiel ohne Gewinn, 1883
19. Mai bis 30. Juni 1979
Basel, Schweiz. Sportmuseum
SKIZZEN VON HEINRICH ZILLE (1858-1929)
Heinrich Zille
1 Band mit 48 Blatt: Zwanglose Geschichten und Bilder, 1919
(Zeichnungen)
BD
27.Mai bis 31. Juli 1979
Venezia, Istituto di Cultura di Palazzo Grassi
LA PITTURA METAFISICA
Giorgio de Chirico
Der Turm, um 1919 (Vereinigung Zürcher Kunstfreunde)
Rene Magritte
La vie secrete, 1928
(Vereinigung Zürcher Kunstfreunde)
7. Juni bis 30. September 1979
Paris, Musge Bourdelle
MARCEL PONCET
Marcel Poncet
Stilleben, Flasche
Sonnenblumen
8. Juni bis 31. August 1979
Bern, Kunstmuseum
PAUL KLEE - SPÄTWERK
Paul Klee
Überschach, 1937
Zum Jägerbaum, 1939
Gebärde eines Antlitzes, 1939
Blauer Tänzer, 1939 (Leihgabe)
Angelus militans, 1940 (Leihgabe
In Behandlung, 1940 (Zeichnung)
®
7. bis 30. Juni 1979
Zürich, Kunstsalon Wolfsberg
KINDER IN DER SCHWEIZER KUNST
Fritz Pauli
Barbara, 1941
8. Juni bis 14. Oktober 1979
Nürnberg, Kunsthalle
15. November bis 29. Dezember 1979
Hasselt, Limburghalle
ZEICHNUNG HEUTE —- MEISTER DER ZEICHNUNG
Alfred Hofkunst
Duvet, 1971 (Zeichnung)
13. bis 18. Juni 1979
Basel, Kunstmesse
ART 10/79
Friedrich Kuhn
Brautpaar, 1963
Andre Thomkins
Lackskin, 1963
9. Juli bis 2. September 1979
Zürich, Flughafen-Vitrine
KUH UND KÄSE IN KUNST UND
KUNSTHANDWERK
Rudolf Koller
Kühe mit Kindern und Enten am Wasser beim Zürichhorn, 1876
Hugo Schuhmacher
Reali-data, 1969
IIse Weber
Wandblumen, 1973 (Zeichnung)
Flasche, 1976 (Zeichnung)
16. Juni bis 16. September 1979
Basel, Kunstmuseum
FERDINAND HODLERS SELBSTBILDNISSE
Ferdinand Hodler
Der Student, 1874 (Vereinigung Zürcher Kunstfreunde)
Studie zu «Student», 1874 (Zeichnung)
En cas de conscience, 1879 (Zeichnung)
Studie zum Selbstporträt mit 30 Jahren, 1883 (Zeichnung)
Studie zu (T6te des vignerons>», 1889 (Zeichnung)
Jünglingskopf, 1878
Selbstbildnis, 1892 (Kanton Zürich)
Skizze für die Dekoration des Cafe «Crocodile», 1886 (Zeichnung)
Studie zu «Wilhelm Tell, 1897 (Zeichnung)
Studie zu «Wilhelm Telb (Uri), 1897 (Zeichnung)
Bildnis Hector Hodler, 1911
Porträt der Valentine Gode-Darel und F. Hodler, 1912 (Zeichnung)
Landschaft am Genfersee, Sonnenuntergang, 1915
Selbstbildnis, 1916 (Vereinigung Zürcher Kunstfreunde)
„andschaft bei Caux mit aufsteigenden Wolken, 1917
Barthelemy Menn
Männlicher Studienkopf. 1873
6. bis 29. Juli 1979
Unterseen, Schloss Unterseen
ZUM 700JÄHRIGEN BESTEHEN
Julius Lang
Unterseen (Zeichnung)
S.D.Lafond
Unterseen (Zeichnung)
13. Juli bis 15. August 1979
Yverdon, Stadthaus
MASKE - MYTHOS - METAMORPHOSEN
Johann Heinrich Füssli
Mrs. Fuseli mit grossen Haarwickeln und rosa Handschuhen voı
braunem Vorhang, 1790
Dame mit rüschenbesetztem <«chapeau ä la Triomphe», 1790/92
Mrs. Fuseli mit hoher, gepuderter Lockenfrisur, 1796
The Ladies of Hastings, 1798/1800
Dirne mit entblösster Brust vor Kaminfeuer, 1800/5
Halbfigur zweier promenierender Damen, 1816
Kniende Frau in Rückenansicht, 1817
Kühleborn erschreckt Bertalda, 1819/22
Undine verlässt im Unmut die Fischerhütte, 1822
Sitzende Frau mit abgewandtem Kopf, 1822
‘alles: Zeichnungen)
15. Juli bis 9. September 1979
Basel, Kunsthalle
OTTO MEYER-AMDEN
Otto Meyer-Amden
Hirtenlegende, 1915
Im Münster I, 1918/19
Duscheraum, 1924
Schlafsaal, Gesamtkomposition II
Rekrutierung
Knabenakt, modelliert
Jüngling am Quell
Entkleidung
Brustbild eines Jünglings
(alles: Zeichnungen)
Knabenakt
Jer junge Goethe
28. Juli bis 16. September 1979
Altdorf, Höfli-Kaserne
KUNST IN URI - URNER KÜNSTLER
Heinrich Max Imhof
Büste vom Bürgermeister J.J. Hess, 1858 (Marmor)
Frauenkopf (Marmor)
26. August bis 30. September 1979
Schaffhausen, Museum zu Allerheiligen
WILFRIED MOSER
Wilfried Moser
Paris, 1945
La Sainte-Catherine, 1969
Crazy Horses Spring Il, 1974 (Zeichnung)
17. August bis 16. September 1979
Aarau, Aargauer Kunsthaus
HERMANN HUBER
Hermann Huber
Liegende Halbfigur, 1911
Sihlquai, um 1912
Knaben, 1917
(Vereinigung Zürcher Kunstfreunde)
17. August bis 23. September 1979
Bern, Kunsthalle
SKULPTUR
Henri Matisse
Rückenakt I, 1909
Rückenakt Il, 1913
Rückenakt Ill, 1916/17
Rückenakt IV, 1930
(alles: Bronze)
25. August bis 11. November 1979
Zug, Kunsthaus
FIS ET FILS (Hans Fischer und Sohn Kaspar Fischer)
Hans Fischer
Wandbild für Flughafen Kloten, 1953 1. Fassung (7 Panneaux)
(Kanton Zürich)
31. August 1979 bis 2. Januar 1980
Zürich, Wohnhäuser der Bärengasse
(organisiert: Schweiz. Landesmuseum)
100. TODESTAG VON MALER LUDWIG VOGEL
Ludwig Vogel
Landschaft, 1804 (Zeichnung)
Niklaus von der Flüe als Friedensstifter auf der Tagsatzung zu
Stans, 1813 (Zeichnung)
Ein Wiedertäufer predigt in Tscheiboz-Thale im Pruntrut, 1826
(Zeichnung)
Das Bad in Rosen, 1844 (Zeichnung)
Zwinglis Auszug zur Schlacht bei Kappel, 1860 (Leihgabe)
Gebet auf dem Friedhof (Zeichnung)
Schloss Rapperswil (Zeichnung)
Im Kloster Muri (Zeichnung)
Studienköpfe zu Zwinglis Aufbruch zur Schlacht bei Kappel
'Zeichnung)
31. August bis 30. September 1979
St. Gallen, Kunstmuseum
ALBERTO GIACOMETTI
Alberto Giacometti
L’homme qui chavire, 1950 (Bronze)
(Vereinigung Zürcher Kunstfreunde)
La foret. 1950 (Bronze)
6. September bis 4. November 1979
Berlin, Nationalgalerie
12. Dezember 1979 bis 17. Februar 1980
München, Haus der Kunst
MAX LIEBERMANN IN SEINER ZEIT
Max Liebermann
Biergarten «Oude Vinck», 1905
Alte Frau am Spinnrad, 1879 (Zeichnung)
m Gartenrestaurant (Zeichnung)
14. September bis 26. November 1979
Haarlem, Frans Hals-Museum
JAN VERSPRONCK
Jan Verspronck
3ildnis einer jungen Frau, 1647 (Ruzicka-Stiftung)
15. September bis 15. November 1979
Bergamo, Palazzo della Ragione
GIOVANNI BATTISTA MORONI
Giovanni Battista Moroni
?Porträt des Vittorio Michiel, um 1565 (Leihgabe)
7.September bis 4. November 1979
Hamburg, Kunstverein
13.Januar bis 17. Februar 1980
Darmstadt, Kunstverein
MAX BECKMANN, ZEICHNUNGEN UND GRAFIK
Max Beckmann
Cafe, 1916
Hier ist Geist, 1921
Grosse Brücke, 1922
(alles: Radierungen)
11. September bis 4. November 1979
New Haven, Yale Center for British Art
THE FUSEL! CIRCLE IN ROME: EARLY ROMANTIC
ART OF THE 1770’s
Johann Heinrich Füssli
Die Strafe der Diebe, 1772
Die Hexen zeigen Macbeth Banquos Nachkommen, 1773/79
Dante und Vergil auf dem Eis des Kozythus, 1774
‚ear und die tote Cordelia, 1774
Galinthias überlistet Eileithyia durch die Ankündigung der Geburt
des Herakles, um 1772 ”
’erseus befreit Andromeda, 1778
dalbfigur einer Kurtisane mit Federbusch, 1800/10
‚alles: Zeichnungen)
16. September bis 11. November 1979
Winterthur, Kunstmuseum
NEUE SACHLICHKEIT UND SURREALISMUS IN
DER SCHWEIZ
Paul Bodmer
Adof, 1910 (Zeichnung)
Alberto Giacometti
Täte qui regarde, 1927/29 (Alberto Giacometti-Stiftung)
-emme couchege, 1929 (Alberto Giacometti-Stiftung)
-emme couchee qui r6&ve, 1929 (Alberto Giacometti-Stiftung)
-emme 6gorge6e, 1932 (Alberto Giacometti-Stiftung)
7leur en danger, 1933 (Alberto Giacometti-Stiftung)
Max von Moos
Yades-Trio, um 1935
Ernst Georg Rüegg
Die ferne Burg, 1917
Jie schlimmen Nachbarn bedrohen das Knäblein, 1918/19
Niklaus Stöcklin
Perückenstock, 1917
rrauenpDporträt, 1930
Fölix Vallotton
Hautes Alpes et Pics Neigeux, 1919 (Gottfried Keller-Stiftung)
Nu etendu tenant un livre, 1924
Walter Kurt Wiemken
Jon Quixote in der Hölle, 1936
Eugen Zeller
L’enterrement, 1926 (Zeichnung)
L’Esprit Nouveau, 1928 (Zeichnung)
November 1929 (Zeichnung)
Kanalarbeiter, 1929 (Zeichnung)
6. Oktober bis 2. Dezember 1979
Chicago, The Art Institute
DAINTINGS BY TOULOUSE-LAUTREC
Henri de Toulouse-Lautrec
3ar, 1898
22. September bis 9. Dezember 1979
Bern, Kunstmuseum
NIKLAUS MANUEL DEUTSCH, MALER, DICHTER,
STAATSMANN
1100 Jahre Kunstmuseum Bern)
Julius Banner
Ohne Titel, 1913 (Holzschnitt)
Albrecht Dürer
Vier nackte Frauen, 1497 (Leihgabe) (Kupferstich)
Hans Funk
Scheibenriss mit dem Wappen des Jakob May, Bern, 1532
(Vereinigung Zürcher Kunstfreunde)
Niklaus Manuel
Schlüsselübergabe an Petrus, um 1520 (Gottfried Keller-Stiftung)
Landsknecht nach links schreitend, um 1510
(Vereinigung Zürcher Kunstfreunde) (Zeichnung)
Conrad Meyer
4 Blätter aus dem Skizzenbuch II
Johannes Meyer nach C. Meyer
Bildnis Niklaus Manuel (Zeichnung)
3. Oktober bis 9. Dezember 1979
Sä0o Paulo, Fundacao Bienal de
Sä0 Paulo
15. BIENNALE
(organisiert: Eidgenössisches Departement des
Innern, Bern)
16. Dezember 1979 bis 27. Januar 1980
Caracas/Venezuela, Museo Placa
Morelos-Los Caobos
Herbert Distel
Das Schubladenmuseum, 1970/77
6. Oktober bis 18. November 1980
Zürich, Helmhaus
(organisiert: Stadt Zürich)
GOETHES REISEN IN DER SCHWEIZ
Anton Graff
3ildnis Salomon Gessner, 1781
Heinrich Wuest
Jer Rhonegletscher, um 1795
9. Oktober 1979
Zürich, Stadthaus
(organisiert: Stadtarchiv Zürich)
EMPFANG: Condor-Film
«Der Landvogt von Greifensee)
Johann Rudolf Füssli
Salomon Landolt in jungen Jahren
David Hess
Die Exekution in der Enge
Salomon Landolt
Nächtliche Befehlsausgabe bei Wollishofen, 1802
Friedrich der Grosse auf einer Rekognoszierung, 1791, Skizze
Marquard Wocher
Bildnis Salomon Landolts, 1803
'alles: Zeichnungen)
11. bis 21. Oktober 1979
St. Gallen, Olma
Rudolf Koller
Kühe mit Kindern und Enten am Wasser beim Zürichhorn, 1876
14. Oktober bis 2. Dezember 1979
Mechelen, Städtisches Museum
FERNAND LEGER
Fernand Leger
El&ment mecanique, 1924
Deux femmes, 1929 (Leihgabe)
21.Oktober bis 30. Dezember 1979
Wiesbaden, Museum
19. Januar bis 16. März 1980
Kassel, Staatliche Kunstsammlungen
30. März bis 11.Mai 1980
Düsseldorf, Kunstmuseum
LUDWIG KNAUS
Ludwig Knaus
Ich kann warten, 1886
Der Wilderer, 1870
26. Oktober 1979 bis 6. Januar 1980
Pittsburg, Museum of Art
THE PITTSBURGH INTERNATIONAL SERIES
Eduardo Chillida
Del Borde, 1958
Enclume de r&ve Nr. 9, 1959
(Vereiniaunag Zürcher Kunstfreunde)
10. November 1979 bis 28. Januar 1980
Stuttgart, Staatsgalerie
ZEICHNUNG IN DEUTSCHLAND —
DEUTSCHE ZEICHNER, 1540-1640
Hendrick van Balen zugeschr.
Entwurf für einen Schalenboden (Zeichnung)
16. November 1979 bis 1.Januar 1980
Charlottenlund, Ordrupgaardsamlinger
SPÄTWERK VON CLAUDE MONET
Claude Monet
La meule au soleil, 1891
17. November 1979 bis 30. März 1980
London, The Royal Academy of Arts
POST-IMPRESSIONISM
Cuno Amiet
_iegende Bretonin, 1893 (Vereinigung Zürcher Kunstfreunde)
Paul Cezanne
Stilleben, Töpfe und Früchte (Leihgabe)
Vincent van Gogh
Malven, um 1886
Der Briefträger Roulin. 1889 (Leihgabe!
Ferdinand Hodler
Abend am Genfersee (von Chexbres aus), 1898
(Gottfried Keller-Stiftung)
3.bis 25. November 1979
Pfäffikon, Seedamm-Kulturzentrum
OTTO MEISTER
Otto Meister
Stehender Akt, um 1912
Bei der Toilette, 1916
An der Birs. 1921
Pablo Picasso
Les misegrables, 1904 (Leihagabe)
Henri Rousseau
Am Waldrand, um 1886
Henry van der Velde
Blankenberahe, 1888
4:
20. November 1979 bis 27. Januar 1980
München, Haus der Kunst
ZWEI JAHRHUNDERTE ENGLISCHE MALEREI
Johann Heinrich Füssli
Der Künstler verzweifelnd vor der Grösse der antiken Trümmer,
1778/80 (Zeichnung)
Achilleus greift nach dem Schatten des Patroklos, 1803
Felix Vallotton
Coucher de soleil, 1917 (Vereinigung Zürcher Kunstfreunde)
und 11 Holzschnitte
Edouard Vuillard
Die blauen Hügel, 1900 und 6 Lithographien
12. Dezember 1979 bis 2. März 1980
München, Städtische Galerie am Lenbachhaus
PAUL KLEE
Paul Klee
Fünf Mädchen, 1910
Wäscherinnen, 1911
Fenster und Palmen, 1914
(alles: Zeichnungen)
15. Dezember 1979 bis 14. April 1980
Paris, Centre Georges Pompidou
SALVADOR DALI
Salvador Dali
L’oiseau bless&, 1926 (Leihgabe)
®
15. Dezember 1979 bis 15. Januar 1980
Tokyo, The Ancient Orient Museum
22.Januar bis 10. Februar 1980
Osaka, The Osaka Municipal Museum
16. Februar bis 3. März 1980
Fukuoka, The Fukuoka Municipal Museum
UKIYOE PRINTS AND THE IMPRESSIONIST
PAINTERS
Pierre Bonnard
La Grand’mere, 1895 (Lithographie)
Henri de Toulouse-Lautrec
6 Lithoaraphien
Ausstellungen
Hauptausstellungen
Während des Monats Januar war die bereits Mitte
November des Vorjahres eröffnete Ausstellung
«Monte Veritä> zu sehen. Diese im Jahresbericht
1978 kommentierte Veranstaltung soll hier noch ein
mal Erwähnung finden, nicht zuletzt deshalb, weil
sie zu jenen Ausstellungen gehört, die eine lange
Dauer rechtfertigen. Das Besucherinteresse hat
nach einer relativ langen Anlaufszeit ständig zuge-
nommen, was darauf hindeutet, dass sich die Aus-
strahlung des vielfältigen Ausstellungsgutes bei ein-
gehender Betrachtung verstärkte. Es ist eine erfreu-
liche Tatsache, dass dank dieser Ausstellung das in
jahrelanger Kleinarbeit von Dr. Harald Szeemann
zusammengetragene Material wenigstens teilweise
eine bleibende Stätte auf dem Monte Veritä über
Ascona finden wird.
Ganz auf Gegensatz angelegt war die Doppelaus-
stellung «Camille Graeser/Max von Moos». Dass je
ein Hauptvertreter der konstruktiven Kunst sowie
des Surrealismus einander gegenübergestellt wur-
den, ist historisch dadurch begründbar, dass beide
Künstler bereits in den vierziger Jahren der <Allianz),
der Vereinigung moderner Schweizer Künstler,
angehört haben. Gerade die Gegenüberstellung des
in sich zerquälten Max von Moos, der seinen Todes-
visionen erschütternden Ausdruck zu verleihen ver:
mochte, mit der objektivierenden strahlenden
Gelöstheit Camille Graesers liess die Spannweite
dieser beider Altmeister der Schweizer Kunst, die
exemplarisch einen sich diametral gegenüberste-
henden Künstlertypus repräsentieren, besonders
deutlich hervortreten. Max von Moos ist kurz nach
der Ausstellung im Mai 1979 verstorben; um so be-
glückender war es für die Veranstalter, dass sich
anlässlich der Eröffnung der Ausstellung die beiden
Künstler nach langen Jahren noch einmal persön-
lich beageanen konnten.
Die erfreuliche Tatsache, dass die Vereinigung
Zürcher Kunstfreunde in hohem Masse daran betei-
ligt ist, dass die Sammlung des Zürcher Kunst-
hauses internationales Ansehen geniesst, erweckte
den Wunsch, die seit 1917 - dem Gründungsjahr
der Vereinigung - erworbenen Werke aus den
Sammlungsbeständen herauszulösen und als Aus:
stellung vorzustellen. Obwohl die Vereinigung mit
ihren Ankäufen stets in bezug auf die Gesamt-
bestände des Kunsthauses gesammelt hat, das
heisst, bewusst kein eigenständiges Sammlungs-
konzept verwirklicht und stets dasjenige der
Zürcher Kunstgesellschaft unterstützt hat, kam eine
Ausstellung zustande, der es an innerem Zusam-
menhang nicht fehlte. Ein durchgehend hohes
Qualitätsniveau zeichnete die Ausstellung aus und
liess das mäzenatische Wirken unseres Gönner-
vereins in hellstem Licht erstrahlen. Der Haupt-
akzent der Sammlung liegt zweifellos im Bereich
der klassischen Moderne, besondere Beachtung
fanden hingegen auch die mutigen und experimen-
tierfreudigen Ankäufe des Sonderkontos für den
Erwerb zeitaenössischer Kunst.
Die anlässlich der Junifestwochen gezeigte Ausstel-
lung «Cuno Amiet und die Maler der Brücke» war
ainem Thema der schweizerischen Kunstgeschichte
gewidmet. Dank der langjährigen Forschungsarbeit
von Professor George Mauner konnte die aktive
Rolle, die Cuno Amiet in der Künstlervereinigung
der Brücke gespielt hat, rekonstruiert und aufge-
zeigt werden, in welchem Masse eine gegenseitig
befruchtende Wirkung zwischen den deutschen
Künstlern und ihrem einzigen Schweizer Malermit-
glied stattgefunden hat. Zwar wurde deutlich, dass
der in ländlich bäurischer Umgebung verwurzelte
Amiet sich in seiner Grundstimmung von den urba-
nen, der Grossstadt verpflichteten Kollegen abhob,
wie denn überhaupt zu sagen ist, dass Amiet auch
während seiner Auseinandersetzung mit dem deut-
schen Expressionismus selbst nicht als Expressio-
nist im strengen Wortsinn bezeichnet werden kann.
Abgesehen von den kunsthistorischen Aspekten
vermittelte die Ausstellung ein ungetrübtes
Schauvergnügen, vereinigte sie doch die Haupt-
werke aus Amiets zweifellos stärkster Schaffens:
periode. Die Ausstellung wurde vom Brücke-
Museum. Berlin. übernommen.
Nachdem 1977 die Ausstellung «Deutschland
1930-1939, Verbot - Anpassung - Exil gezeigt
wurde, stellte die folgende Ausstellung die gleiche
Zeitspanne in Amerika dar. Die multimediale Veran-
staltung «Amerika 1920-1940, Malerei, Photo-
graphie, Mode, Film» versuchte den in sich zerrisse-
nen Zeitgeist der USA der Zwischenkriegszeit,
deren markantestes Ereignis die Depression von
1929 war, einzufangen. Die Abteilung Malerei
wurde von Peter Selz, Professor an der Berkeley
University, Kalifornien, für die Kunsthalle in Düssel-
dorf, das Kunsthaus Zürich und das Palais des
Beaux-Arts, Brüssel, zusammengestellt. Der umfas-
sende Überblick über die Entwicklung der ameri-
kanischen Photographie der Zwischenkriegszeit
wurde vom Kunsthaus erarbeitet und anschliessend
in Kopenhagen und Hannover gezeigt. Erstmals für
diese Ausstellung hat das Costume Institute des
Metropolitan Museum of Art, New York, eine
bedeutende Kollektion von Kleidern dieser Zeit-
spanne an ein europäisches Museum ausgeliehen;
und wie die Mode war auch das Filmprogramm,
das in Zusammenarbeit mit dem Städtischen Film-
podium verwirklicht werden konnte, nur in Zürich zu
sehen.
Mitte November wurde die Ausstellung «weich und
plastisch - Soft Art) eröffnet. Diese in Publikum und
Presse heftig diskutierte Ausstellung, die vom
Kunsthaus in jahrelanger Vorbereitungsarbeit
zusammengestellt wurde, versuchte erstmals das
Thema der Verwendung unkonventioneller Materia-
lien in der zeitgenössischen Plastik in einem Über-
blick darzustellen. Dass das in sich nicht problem-
lose Thema der Veranstaltung auf widersprüchliche
Aufnahme stossen würde, war uns von Anfang an
bewusst, wobei die Denkanstösse und Diskus-
sionen, die das vielgestaltige Ausstellungsmateria!
auszulösen vermochte, sowie auch ein über die
Erwartungen grosses Besucherinteresse den
beträchtlichen Arbeitsaufwand in reichem Masse
belohnten. Die Fragilität der gezeigten Objekte er-
laubte es leider nicht, die Ausstellung anderen Insti
tuten weiterzugeben.
Ausstellungen im Graphischen Kabinett
Im Graphischen Kabinett fand 1979 die Ausstellung
«ZERO - Bildvorstellungen einer europäischen
Avantgarde 1958-1964) statt. Die Ausstellung gab
zum ersten Mal einen historischen Rückblick auf
das Phänomen ZERO, wobei es sich für die
Schweiz um die erste umfassende Darstellung die-
ser Bewegung überhaupt handelte. ZERO war
weder eine feste Gruppe mit gleichbleibendem Mit
gliederbestand noch eine Schule mit einheitlichen
Stilmerkmalen, sondern eher ein Beziehungsnetz
freundschaftlich verbundener Künstler, die sich in
wechselnden Zusammensetzungen zu Ausstellungs
gemeinschaften zusammenschlossen. Ihr Sprach-
rohr war die von Mack und Piene herausgegebene
Katalogzeitschrift «ZERO», welche der Bewegung
auch den Namen gab.
Unsere Ausstellung veranschaulichte aus dem
Rückblick von 20 Jahren anhand von Bildern, Zeich
nungen und Reliefs das grundlegend Neue in der
Kunstauffassung der ZERO-Künstler. Diese hatten
mit der traditionellen Vorstellung von Kunst gebro:
chen; sie verwendeten neue technische Gestal-
tungsmittel, entwickelten neue Methoden der Bild-
herstellung und reduzierten ihre Ausdrucksmittel in
Reaktion auf die emotionale Gestik der informellen
Malerei der Nachkriegszeit auf eine elementare For:
x
mensprache. In der Ausstellung wurde dies anhand
der Begriffe Licht, Struktur, Vibration, Monochromie
und Farbraum erläutert.
Ausstellungen im Foyer
Grosse Bewegung brachte die sich ständig verän-
dernde Selbstdarstellung der Ateliergemeinschaft
Wettingen «Spinnereb ins Kunsthaus. Die zahlrei-
chen Aktionen, die während der Dauer der Veran-
staltung durchgeführt wurden, vermochten insbe-
sondere jüngere Besucher zu mobilisieren. Die
Sektion Zürich der GSMBK wählte als verbindendes
Element ihrer Gruppendarstellung das Kleinformat
(30 X 30 cm», während die Sektionsausstellung der
GSMBA ihre Mitglieder, die vor 1900 geboren waren,
vorstellte. Als vierte Gruppenausstellung des Be-
richtsjahres wurde im Foyer und in der Photo-Gale-
rie die Rekonstruktion der internationalen Werk-
bundausstellung von 1929 «Film und Foto» gezeigt,
die vom Kunstverein Stuttgart erarbeitet worden
war und auch in Essen und Hamburg gezeigt wurde.
Wie jedes Jahr wurde auch 1979 versucht, bei den
monographischen Darstellungen im Foyer ein mög-
lichst breites Spektrum des zeitgenössischen Kunst
schaffens zu vermitteln. Zwei Ausstellungen galten
Künstlern der älteren Generation: Karl Weber, der
vor Jahresfrist verstorben ist, und Charles Hug, der
leider am Eröffnungstag seiner Ausstellung zu
Grabe getragen werden musste. Mit experimentel-
len Problemen optischer Wahrnehmung beschäf-
tigte sich der in New York lebende Schweizer
Künstler Alfons Schilling, während Verena Eggmann
und Balz Baechi 27 photographierte und gemalte
Porträts vorstellten und somit aus persönlicher
Sicht die unterschiedlichen Gestaltungsmöglichkei-
ten von Malerei und Photographie angingen. Anlass
einer besonderen Übergabefeier war die erstmalige
Präsentation des Schubladenmuseums von Herbert
Distel, das im zweiten Teil des Jahresberichts ein-
gehend vorgestellt wird.
Ausstellungen in der Sammlung
Im Bestreben, die Verbindung des Künstlermasken-
balles mit dem Kunsthaus wieder in vermehrtem
Masse in Erinnerung zu rufen - der Künstler-
maskenball fand vor Jahrzehnten in den Räumen
des Kunsthauses statt -, wurden während der Fas-
nachtszeit Maskenballplakate von bekannten
Zürcher Künstlern in der Eingangshalle und im
Museumsschaufenster gezeigt.
In der Sammlung selbst wurden aus Anlass des
70. Geburtstages von Adolf Herbst die 21 Bilder und
Zeichnungen des Künstlers aus dem Besitz des
Kunsthauses ausgestellt.
Anlässlich der Überreichung des Kunstpreises der
Stadt Zürich an Hans Fischli wurde im Altbau eine
Ausstellung präsentiert, die als Fortsetzung der
grossen Retrospektive des Künstlers, die vom
Kunsthaus 1968 gezeigt worden war, konzipiert
wurde. Ein Film von Erwin Leiser vermittelte einen
Einblick in die Werkstatt des Künstlers, der nicht
nur als Maler und Bildhauer, sondern auch als
Architekt und nicht zuletzt als Schriftsteller
Beachtung findet.
Die von der Präsidialabteilung der Stadt Zürich
veranstaltete Ausstellung «Kunstszene Zürich»
verteilte sich wiederum auf das Kunstgewerbe-
museum, das Helmhaus und das Kunsthaus. In
unserem Hause wurden die Werke der Künstler der
älteren Generation sowie diejenigen der Stipendien
ausgestellt.
Ausstellungen in der Photo-Galerie
Nach der malerischen Photographie von Heinrich
Kühn, der graphischen Bildgestaltung von Herbert
Matter und der Experimentierkunst von Alexander
Rodtschenko im letzten Jahr zeigte die Stiftung für
die Photographie mit Aufnahmen von Elliott Erwitt,
ale
was man als ironischen Photorealismus bezeichnen
könnte. Die «Photographien und Anti-Photo-
graphien», wie Elliott Erwitt selber sein Schaffen
charakterisiert, halten Alltagsmomente fest, in
denen nicht nur die Widersprüche der andern, son-
dern auch die eigenen sichtbar werden. Erwitt
wurde 1928 in Frankreich geboren und lebt in New
York.
Die Ausstellung Anton Stankowski umfasste frühe
photographische Experimente, Sachaufnahmen,
Photo-Graphik und «Zeitdokumente», wie Stan-
kowski seine bisher unbekannteren Bilder aus dem
Alltag der dreissiger Jahre nannte. 1906 in Gelsen-
kirchen geboren, ist Anton Stankowski heute in
Stuttgart tätig. Er studierte bei Max Buchartz an der
Zolkwangschule in Essen. Das Werk des Malers,
Graphikers und Photographen Stankowski zeichnet
sich durch eine fruchtbare Wechselbeziehung zwiIi-
schen freier Kunst und angewandter Gestaltung
aus. Während seiner Zürcher Jahre (1929-1937) be-
einflusste er die schweizerische Werbegraphik
durch seine funktionellen Auffassungen und hatte
ange Kontakte zu jener Bewegung, aus der die
«Zürcher Konkreten> hervorgehen sollten.
1909 geboren, gehört Heiniger zu jener Generation,
die anfangs der dreissiger Jahre dem «neuen
Sehen) der deutschen und russischen Photoavant-
garde in der Schweiz zum Durchbruch verholfen
hat. Seine frühen Sachaufnahmen wurden zum
Bindeglied zwischen den Retuschen seiner Lehr-
jahre und den berühmt gewordenen Photoplakaten
(1934-1939). Nach der Produktion von Photo-
büchern wandte Heiniger sich dem Film zu. Er blieb
auch in diesem Medium ein unermüdlicher Erfinder
und Gestalter. In den letzten Jahren gelang ihm mit
der abstrakten «Light-Art») die glückliche Verbindung
von technischer Innovation und intuitiver Kamera-
«Malerei». Die Austellung stellte die vielfältigen
Aspekte seines Werkes vor.
Mit Alfred Stieglitz und Edward Weston zählt Paul
Strand (1890-1976) zu den drei Grossen der ameri
kanischen Photographie. Seine Erstveröffentlichun-
gen in «Camera Work)» 1916/17, begründeten die
(straight photography»: den direkten, von tech-
nischen Tricks gereinigten Blick auf die «malerischer
Trostlosigkeiten unseres Jahrhunderts>. Mit seinem
Werk emanzipierte sich die Photographie zu einer
aigenständigen Kunstform mit eigener Ästhetik und
Weltsicht, die weniger von der Apparatur als der
'ndividualität des Photographen geprägt wurde. Vor
den Aufnahmen zum «Mexican Portfolio» (1932-34:
bis zu den Gartenbildern der letzten Lebensjahre
fand er die verborgene Poesie der einfachen Dinge
nd Orte, der Landschaft und ihrer Leute.
Der amerikanische Photojournalist Eugene Smith
(1918-1978) hat für die «Wahrheit des photograph!
schen Augenblicks» mehrere Male sein Leben ris-
kiert. Seine Sympathie galt den Minderheiten, und
ar vertraute auf den emotionalen Appell dramati-
scher, formal durchdachter Bilder. Die Auswahl
dieser Ausstellung stellte Eugene Smith kurz vor
seinem Tod noch selbst zusammen. Es ist dies die
erste Ausstellung seiner weltbekannten Bilder hier
in der Schweiz.
Ausstellungen im Helmhaus
Das Helmhaus stand der Zürcher Kunstgesellschaft
im Berichtsjahr nur einmal zur Verfügung. Es
wurden die beiden Maler Heinrich Müller und Henr
Wabel vorgestellt, deren Werk manche Parallelen
aufweist, wobei auch Unterschiede deutlich wur-
den. Auch wenn bei beiden Künstlern das gegen-
ständliche Atelierbild im Vordergrund steht, so
wurde doch deutlich, dass die Malerei von Heinrict
Müller eher dem vollen Farbklang und dekorativer
Fülle zuneigt, von der sich Henri Wabels sparsame
Askese der eingesetzten Mittel abhebt.
FB
AUSSTELLUNGEN
IN CHRONOLOGISCHER REIHENFOLGE
Kunsthaus
13. 1.-14. 2.
Atelier Spinnerei (mit täglichen wechselnden
Ausstellungen und Aktionen)
Elliot Erwitt (Stiftung für die Photographie)
65 Schwarzweissphotos und Bücher
9. 2.-25. 3. Camille Graeser/Max von Moos, total 189 Werke
13. 2.-11. 3. Plakate für den Künstler-Maskenball
21. 2.-25. 3. GSMBK, Sektion Zürich «30 x 30», 374 Werke
24. 3.-20. 5. Anton Stankowski (Stiftung für die Photo-
graphie) 73 Schwarzweissphotos und Dokumente
Alfons Schilling - Binocularis, 38 Werke
Die Sammlung der Vereinigung Zürcher Kunst-
Freunde, etwa 156 Werke
Charles Hug, 53 Werke
Cuno Amiet und die Maler der Brücke.
129 Werke
Ernst A. Heiniger (Stiftung für die Photographie)
52 Schwarzweiss- und farbige Photos und
Dokumente
ZERO - Bildvorstellungen einer europäischen
Avantgarde 1958-1964, 195 Werke
Schubladenmuseum von Herbert Distel
Verena Eggmann/Balz Baechi «27 photo-
graphierte und gemalte Porträts», total 96 Werke
Paul Strand (Stiftung für die Photographie)
44 Schwarzweissphotos
Amerika 1920-1940, Malerei, Photographie,
Mode, Film, total etwa 1500 Werke
Adolf Herbst, 21 Werke
GSMBA, Sektion Zürich «Geboren vor 1900»
81 Werke
W. Eugene Smith (Stiftung für die Photographie)
81 Schwarzweissphotos
10.10.-11.11. Karl Weber, 83 Werke
13.10.-18.11. Hans Fischli, 32 Werke
16.11.- 3. 2. Weich und plastisch, etwa 200 Werke
24.11.- 6. 1. Kunstszene Zürich 1979, 121 Werke
29.11.- 6. 1. Film und Photo, etwa 600 Werke
Helmhaus
14. 1.-18. 2. Heinrich Müller/Henry Wabel, total 145 Werke
AUSSTELLUNGSVERZEICHNIS
Hauptausstellungen
9. 2.-25. 3. Camille Graeser/Max von Moos
6. 4.- 6. 5. Die Sammlung der Vereinigung Zürcher Kunst-
freunde
Cuno Amiet und die Maler der Brücke
Amerika 1920-1940, Malerei. Photographie,
Mode, Film
Weich und plastisch
18. F- FF 8
24. 1u
Ausstellung im Graphischen Kabinett
1. 6.- 5. 8. ZERO - Bildvorstellungen einer europäischen
Avantgarde 1958-1964
Ausstellungen im Foyer
13. 1.-14 Atelier Spinnerei
21. 2.-25. 3SMBK, Sektion Zürich «30 x 30»
31. 3.- 2. © Alfons Schilling - Binocularis
9. 5.-10. *‘ Charles Hug
16. 6.-18. 7. Schubladenmuseum von Herbert Distel
25. 7.-26. 8 Verena Eggmann/Baiz Baechi
{27 photographierte und gemalte Porträts)
GSMBA, Sektion Zürich «Geboren vor 1900»
Karl Weber
Film und Photo (gleichzeitig auch in der Photo-
3alerie)
Ausstellungen in der Photo-Galerie
veranstaltet von der Stiftung für die Photographie
27. 1.-18. 3
24. 3.-20. "
26. 5.-29. -
4. 8.-30. &
5.10.- 8.11
Elliot Erwitt
Anton Stankowsk:
Ernst A. Heiniger
Paul Strand
W. Eugene Smith
Ausstellungen in der Sammlung
13. 2.11. 3.
30. 8.-23. 9.
13.10.-18.11.
24.11.- 6. 1.
Plakate für den Künstler-Maskenball
Adolf Herbst
Hans Fischli
Kunstszene Zürich 1979
Austellung im Helmhaus
14. 1.-18. 2. Heinrich Müller/Henrv Wabel
76
Externe Ausstellungen
Eingangshalle Radio-Studio Zürich
28.11.78-1.5. Annemie Fontana
2. 5.- 9.12. Max Gubler
10.12.-27.4.80 Hans Fischli
Vitrine Flughafen Kloten, Terminal B
3. 5.- 3. 7. Annemie Fontana
Verkaufte Werke in den Ausstellungen
Verkaufte Kataloge während Ausstellungen
Verkaufte Bilderhefte (Sammlungskatalog)
Zahlung an die Künstlerunterstützungskasse
1979
87/Fr. 228 127.—
9112
1187
Fr.
1978 1977
58/Fr. 250 090.— 63/Fr. 144 600.—
10343 9652
1220 1386
2123.55 Fr. 4126.80 Fr. 2678.80
Bibliothek und
Graphische Sammlung
Die Bibliothek und die Graphische Sammlung
fanden auch 1979 wieder reges Interesse. Aus der
Bibliotheksstatistik geht hervor, dass der Auskunfts
dienst immer mehr in Anspruch genommen wird.
Da die Kunsthausbibliothek als eine der grössten
Spezialbibliotheken der Schweiz gilt, wird sie oft
vor der Planung und Neueinrichtung von Bibliothe-
ken zur Beratung aufgesucht, so zum Beispiel im
Fall der in der Schweizerischen Landesbibliothek
untergebrachten Bibliothek der Schweizerischen
Theatersammlung. Eine weitere Dienstleistung Ist
die Mithilfe und Auskunftserteilung bei den Arbeiten
zur Erlangung des Bibliothekardiplomes (Ecole des
biblioth6&caires Gene&ve und Vereinigung Schweizeri-
scher Bibliothekare VSB}.
Bis Ende 1979 ist es uns gelungen, einen grossen
Teil unserer Periodikabestände neu zu katalogi-
sieren. Voraussetzung dafür war die Erstellung
eines Grundinventars, das bis dahin nur lückenhaft
existierte. Das neue Grundinventar gibt uns aus-
serdem die Möglichkeit, die genauen Angaben über
die Periodikabestände der Bibliothek laufend an die
Schweizerische Landesbibliothek für das «Verzeich-
nis ausländischer Zeitschriften in der Schweiz) zu
liefern. Früher wurden für die Zeitschriften fünf
verschiedene Signaturen verwendet, wobei Jahr-
bücher, Neujahrsblätter, Jahresberichte und Mu-
seumsbulletins wiederum gesonderte Signaturen er-
hielten. Diese Signaturen waren jedoch nicht klar
voneinander abgegrenzt. Seit 1976 werden sämt-
liche Periodika (Zeitschriften, Jahrbücher, Neujahrs-
blätter, Jahresberichte und Museumsbulletins) nach
den neuesten VSB-Katalogisierungsregeln von uns
umkatalogisiert und analog zur Büchersignatur auf
die Einheitssignatur «Per» (Per + laufende Nummer)
umsigniert. Das erleichtert das Auffinden und
Handhaben der Werke und ermöglicht ein mühe-
loses Einreihen der Neuabonnemente.
Die Handbibliothek im Lesesaal wurde durch fol-
gende grössere Werke erweitert:
In der Gruppe der Lexika durch:
E. Benegzit. Dictionnaire critique et documentaire des
peintres, sculpteurs, dessinateurs et graveurs.
Nouvelle edition, 1976.
Walther Bernt. Die niederländischen Maler und
Zeichner des 17. Jahrhunderts in fünf Bänden.
(2., überarbeitete Auflage). 1979.
The illustrated Bartsch. 1978.
Edward Heawood. Watermarks, mainly of the 17th
and 18th centuries. 1950.
Archiv für Techniken und Arbeitsmaterialien zeit-
genössischer Künstler. 1979.
Die Gruppe der Handbücher wurde ergänzt durch:
Paul Philippot. Die Wandmalerei; Entwicklung, Tech-
nik, Eigenart. 1972.
Heribert Hutter. Die Handzeichnung; Entwicklung,
Technik, Eigenart. 1966.
Franz Unterkirchner. Die Buchmalerei; Entwicklung,
Technik, Eigenart. 1974.
Knut Nicolaus. DuMont’s Handbuch der Gemälde-
kunde; Material, Technik, Pflege. 1979.
Henner Kätelhön. Die Radierung; Erfahrungen einer
Kupferdruckerei. 1978.
Siegfried E. Fuchs. Die Lithographie; ein technischer
Leitfaden für Künstler und Sammler. 1979.
Bruno Mühletaler. Kleines Handbuch der Konservie-
rungstechnik; eine Anleitung zur Aufbewahrung und
Pflege von Kulturgut für Sammler und Konservato-
ren von Museen. 1979.
An Geschenken konnten wir 52 Kunstbände aus vv
dem Bestand der Pestalozzi-Gesellschaft Zürich ent-
gegennehmen. Vom Kunstgeschichtlichen Seminar
der Universität Zürich wurden uns 16 kunst-
geschichtliche Dissertationen überlassen.
Die Bibliothekskommission trat am 10. Dezember
1979 zusammen. Es wurde unter anderem be-
schlossen, die Sitzungen der Kommission, die bis
her jeweils im Frühjahr vor der Generalversamm:
'ung stattgefunden haben, in Zukunft auf das
Jahresende zu verlegen.
Am 7. September 1979 fand in unserer Bibliothek
eine Koordinationssitzung mit den Zürcher Kunst-
aibliotheken statt. Diese in regelmässigen Abstän-
den stattfindenden Sitzungen dienen der Absprache
der Anschaffungspolitik der jeweiligen Bibliotheken.
Für die Graphische Sammlung bestand die Haupt-
arwerbung 1979 in dem druckgraphischen Gesamt-
werk von Andre Thomkins. Die graphischen Blätter
von 1953 bis 1976, die als geschlossene Sammlung
angekauft werden konnten, wurden durch die
Werke aus der Zeit bis 1979 vervollständigt.
Einige Zeichnungen sind anlässlich der ZERO-Aus-
stellung gekauft worden (Holweck, Piene, Tinguely
Verheyen), andere Neuanschaffungen ergänzten
unsere Bestände an aktueller Schweizer und ameri
kanischer Kunst.
Unser Sammlungsgebiet wurde um das künstleri-
sche Medium Video erweitert. Es ist beabsichtigt.
aine Videothek aufzubauen, die einen Überblick
über dieses neue Vervielfältigungsmedium geben
soll, das die Künstler seit etwa 10 Jahren immer
stärker beschäftigt.
An Geschenken erhielt die Graphische Sammlung
50 Bleistift- und Farbstiftzeichnungen von Heinrich
Müller, die der Künstler dem Kunsthaus testamen-
tarisch vermachte, sowie 1 Zeichnung von Hans
Hinterreiter von Frau Susanne Bollag und 8 Holz:
schnitte von Aristide Maillol von Herrn Werner
Kunz. Ausserdem kamen 33 graphische Blätter von
Hans Fischli, die der Künstler der Stadt Zürich ge-
schenkt hat, als Depositum in die Graphische
Sammlung. Sie umfassen das gesamte druckgraphi-
sche Frühwerk von Hans Fischli.
11 P
ZUWACHS 1979
Bibliothek
!. Bücher
2. Broschüren
3. Museumsbulletins, Jahresberichte
4. Ausstellungskataloge
5. Sammlungskataloge
6. Auktions- und Lagerkataloge
7. Zeitschriftenabonnemente
8. Jahrbücher
Zuwachs Bibliothek total: 2608
Graphische Sammlung
1. Zeichnungen
2. Druckgraphische Blätter
Zuwachs Graphische Sammlung total: 275
<auf
453
26
17
7
79
75
11
768
<auf
56
189
255
Schriften- Geschenke Beleg-
austausch exemplare
32
27
114
725
33
20
132
24
A 2
|
57
25
9
29
21
1
9
ß
1196
590
54
Geschenke
19
"N
BENUTZUNG 1979
Bibliotheksbenutzer
Auskünfte:
telefonisch
an Benutzer
Interbibliothekarischer Leihverkehr:
Bücherversand und bearbeitete Leihgesuche 359
Suchdienst für Leser der Kunsthausbibliothek 140
Ausleihe Bibliothek:
in Lesesaal
nach Hause
Ausleihe Graphische Sammlung: -
in Lesesaal
an Ausstellungen
93431
2011
2488
Kopierdienst:
Xeroxkopien an Bibliotheksbenutzer
Buchbinderarbeiten:
Bücher gebunden
3ücher repariert
Passepartouts geschnitten
5519
46
58
422
4.
Restaurierung
Jede Restaurierung eines Kunstwerkes hat eine Ver-
änderung seiner Materie und seines ästhetischen
Zustandes zur Folge. So wird beispielsweise die
Materie gepresst, wenn man ein Bild doublieren
muss (eine neue Leinwand auf die alte fixieren, weil
diese spröde wurde und Risse aufweist), oder neue
Materie hinzugefügt, wenn ein Bild oder eine Skulp-
tur imprägniert, gesichert und gefirnisst wird. Ästhe-
tische Veränderungen werden besonders nach einer
Reinigung, nach dem Retuschieren der Fehlstellen
und dem Firnissen der Malschicht offensichtlich.
Die Art, wie der ästhetische Zustand verändert
wird, hängt im wesentlichen davon ab, wie der Re-
staurator die originalen ästhetischen Werte des
Werkes zu verstehen glaubt. Restaurieren bedeutet
daher auch /nterpretieren eines Kunstwerkes, wobei
die Interpretation direkt auf dem Werk vorgenom-
men wird, während die Interpretation eines Kunst
historikers der originalen Materie nichts anhaben
kann.
In vielen Fällen führt der Eingriff eines Restaurators
zu einer Verbesserung des Zustandes des Werkes.
Genauso kann es sich aber verheerend auswirken,
wenn völlig unbedacht technologische Möglichkei-
ten radikal durchgespielt werden. In den letzten
Jahrzehnten, als immer mehr Museen der Welt
Restaurierungsateliers einrichteten, im Glauben, den
staubigen Sammelobjekten die Atelierfrische ihres
Entstehungszustandes zurückgeben zu können,
wurden in vieler Hinsicht grosse Schäden angerich-
tet. Bilder wurden verpresst, verputzt, matte Ober-
flächen glänzend gefirnisst, Skulpturen neu bemalt
USW.
Dieser gefährlichen Tatsachen bewusst, erachten
wir unsere Hauptaufgabe im Kunsthaus in erster
Linie im Konservieren der Kunstwerke, denn am
wertvollsten und schönsten sind sie, wenn sie nicht
restauriert und dennoch in gutem Zustand erhalten
sind. Wir wollen versuchen, den /rreversiblen Alte-
rungsprozess, dem unweigerlich jedes Kunstwerk
ausgesetzt ist, zu verzögern, indem wir uns um alle
schädlichen Faktoren kümmern, die auf das Kunst-
werk einwirken. Dazu gehört die Kontrolle der Licht
und Klimabedingungen der Räume und das Aufhal
ten frühzeitig bemerkter Zerfallserscheinungen. Als
prophylaktische Pflege müssen wir leider manchma
Bilder, Collagen oder Reliefs mit hässlich verfrem-
dendem Plexiglas abdecken lassen. Dies gilt beson
ders für Malereien mit matt vibrierender Farbober-
fläche (z.B. bei Klee), eine Oberfläche, die bei einer
Schaden nie wiederhergestellt werden könnte, ode‘
für Bilder mit monochromen Farbflächen, wie jene
der Konstruktivisten beispielsweise.
Moderne Kunstwerke sind meist ganz besonders
anfällig auf Schäden, wenn sie aus billigen Fabrik-
produkten oder mit den varliertesten Materialien
hergestellt sind. Es kann dann für uns zu einem
absurden Kampf um deren Erhaltung führen, zuma
solche Werke auf einen schnellen Verfall hin
absichtlich angelegt sein können (Schimmelbilder
von Dieter Rot). Vorsorgliche Massnahmen sind be:
modernen Bildern auch deshalb besonders ange-
bracht, da die Restaurierungsprobleme mangels
technischer Methoden und wegen ungelöster
restaurierungsideologischer Fragen noch viel
komplexer sein können als die Probleme auf älterer
Xunstwerken.
Die rege Ausste/llungspolitik auf nationaler und in
ternationaler Ebene bedeutet für die Kunstwerke,
dass sie in weit höherem Masse Gefahren ausge-
setzt sind, als wenn sie im Museum einen ruhigen
Standort gefunden haben. Der deutsche Restaura-
torenverband hat sich öffentlich laut gemacht und
gefordert, den Schwung des Ausstellungskarussells
zu verlangsamen zugunsten von jeweils fundierteren
Ausstellunaskonzeptionen. Dabei sollten in Zukunft
m
vor allem die Renommierstücke von Sammlungen,
die oft nur aus Prestigegründen versandt werden,
weniger auf Tournee gehen. Die Schäden, die bei
Transporten und Ausstellungen entstehen, haben
ihre Ursache meist in den Klimaveränderungen, in
den Vibrationen und Erschütterungen der Transport-
mittel, im unsachgemässen Handhaben der Werke
besonders unter Zeitdruck (und den hat man im-
mer) und nicht zuletzt in den Vandalenakten der
Besucher.
Die Ausstellungspolitik bestimmt im wesentlichen
die Aktivität von uns Restauratoren. In hohem
Masse ist unsere Arbeit auf die Zustandskontrolle.
auf das Vorbereiten, das Begleiten und das Be-
treuen der Ausstellungswerke, die in temporärem
Austausch ein- und ausgehen, gerichtet. Vor einem
Standortwechsel von Werken aus dem Kunsthaus
verfassen wir kleine Zustandsberichte (im Berichts-
jahr insgesamt 720), in denen wir Schäden und
technische Eigenheiten festhalten und die Objekte
auf die Zumutbarkeit eines Transportes hin prüfen.
Die meisten Werke, die unten auf der Liste aufge-
führt sind, wurden speziell im Hinblick auf einen
Versand hergerichtet.
zine grosse Aufgabe für das Atelier war die Betreu-
ung der Ausstellung <«Cuno Amiet und die Maler der
Brücke». Amiet malte seine Bilder in einer sehr
empfindlichen Technik. Leicht kommt es zu Farbab-
sprüngen und zu Schichtentrennung. Während der
Ausstellung wurde Bild um Bild geprüft und je
nachdem einer Sicherungsbearbeitung unterzogen.
Für diese Aufgabe, die in kurzer Zeit verrichtet wer-
den musste, weil ein grosser Teil des Ausstellungs-
Jutes von Zürich nach Berlin geschickt wurde.
stellte uns das Schweizerische Institut für Kunstwis-
senschaft zwei Restauratoren als Hilfskräfte zur Ver-
fügung.
Auch die Einrichtung der Soft-Art-Ausstellung for-
derte in besonderem Masse unsere Aufmerksam-
keit, da es sich bei den Exponaten in vielen Fällen
um sehr heikle Objekte handelte.
Ein Beispiel, an dem gleich mehrere technologische
und ästhetische Aspekte aufgezeigt werden können
ist die Arbeit, die im Berichtsjahr an einem samm-
/ungseigenen Leinwandgemälde von R. Delaunay,
dem grossen Werk (zirka 8 m?) «Formes circulaires».
vorgenommen wurde. Bei der Kontrolle wurden Ab-
hebungen von pastosen Farbschollen festgestellt.
Das Bild musste im Atelier für die Sicherungsarbeit
horizontal gelegt werden. Es stellte sich im weiteren
heraus, dass bei einer früheren Restaurierung ge-
fährdete Stellen mit Wachs behandelt worden wa-
-en und dass dieser Wachs grössere Partien auf deı
Farbfläche überschichtete. Auch eine dicke Firnis-
schicht wurde möglicherweise ebenfalls damals auf
das ganze Bild aufgetragen. Da der Wachs beim
Altern sich unlöslich verhärten kann und sich auf
seine klebrige Oberfläche Staub ansetzt, sahen wir
uns genötigt, das Bild von dieser Wachsschicht zu
befreien, das heisst es zu reinigen. Dabei wurde
auch die hässlich speckige Firnisschicht reduziert.
Die Reinigung stellte uns etliche Probleme, da die
sinzelnen Farben ungleich gealtert sind. Farben wie
das Orange und das Gelb waren an einigen Stellen
oxydiert und dadurch stark nachgedunkelt. Wir
mussten daher bei der Reinigung mit grösster Vor-
sicht vorgehen, damit die einzelnen Farben nicht
aus ihrem Zusammenklang herausfielen. (Das Emp-
finden einer solchen Harmonie wiederum hängt
weitgehend, wie eingangs erwähnt, von der Inter-
pretation des jeweiligen Restaurators ab.) Die Arbeit
musste im weiteren möglichst schnell verrichtet
werden, da eine Leinwand von dieser Grösse in der
Horizontallage die Gefahr läuft, sich trotz Unterle-
gungen zu deformieren. Als wir nach der Reinigung
das Bild vertikal aufstellen konnten und einige Fehl-
stellen gekittet und retuschiert waren, trugen wir
zum Schutze über die ganze Malfläche eine dünne
matte Firnisschicht auf. Dem Bild schenken wir wel:
terhin grosse Aufmerksamkeit, da es stark auf mini-
male Klimaveränderungen reagiert. Bei trockenem
z
Klima dehnt sich die Leinwand und wird leicht ge-
wellt. Diese Eigenschaft der grossen Leinwand ist
der Grund, weshalb die Farbschicht weiterhin ge-
fährdet sein wird.
Gerade bei hauseigenen Bildern besteht die vorran:
gige Aufgabe des Restaurators nicht so sehr in
einer einmaligen Behandlung wie in seiner ständi-
gen Betreuung, das heisst in der prophylaktischen
Pflege.
3
KONSERVIERUNGSARBEITEN AN GEMÄLDEN DER SAMMLUNG
nventar-Nr.
897 C.Amiet
1291 C.Amiet
2126 C.Amiet
1969 A.Bailly
1968/39 K.Ballmer
168 J.B.Bullinger
369 F.Daggiü
1978/13 R.Delaunay
1967/69 ©C.Graeser
250 L.Hess
1140 F.Hodler
1119 H.Huber
2133 H.Huber
2135 H.Huber
2136 H. Huber
1972/22 H.Huber
1932 L.Knaus
2140 R.Kündig
1951/24 F.Leger
Frau im Garten
Damenbildnis
Die gelben Mädchen
Femme au miroir
3eist-Zwiesprache
Komponierte Landschaft
mit rastenden Jägern
Susanna im Bade
-ormes circulaires
Komplementär —
additional
Nasserfall in der Rofla
Selbstbildnis
Mutter und Kind
Orientalin
Liegende Halbfigur
Sihlauai
Jünglinge
Ich kann warten
Waldinneres
Komposition mit Blatt
Fixieren von aufstehenden Farbsplittern, retuschie-
ren von kleinen Fehlstellen
Entfernen von nicht zugehörigen verwischten Farb-
‘esten
Zegenerieren von Krepierungen
Beulen auspressen, loses Papier zurückkleben
Niederlegen von aufstehender Farbe, verkitten
und retuschieren von Fehlstellen ;
'mprägnieren von Leinwand und Farbschicht, auf
Keilrahmen spannen, reinigen, eintönen von Fehl-
stellen, firnissen
Retuschieren und partielles Firnissen eines Was-
serschadens
Fixieren von aufstehender Farbe, reduzieren des Fir-
nisses, retuschieren, firnissen
Reinigen der schwarzen Oberfläche und regenerie-
ren der schwarzen Oberfläche
Retuschieren von kleinen Abwetzungen
Reinigen der Oberfläche. Regenerierungsversuche
der krepierten Stellen
Neues Aufspannen der Leinwand
Fixieren von aufstehender Farbe, regenerieren von
Krepierungen
Niederlegen von aufstehender Farbe
Neues Aufspannen der Leinwand, fixieren von auf-
stehender Farbe
Fixieren einzelner Farbsplitter
Nachleimen der Fuge des Malbrettes, verkitten und
retuschieren von Ausbrüchen, nachfirnissen
Niederkleben von aufstehender Farbe, regenerieren
der krepierten Stellen
Fixieren von absplitternder Farbe, reduzieren von
Flecken, verkitten und retuschieren kleiner Fehl-
stellen
“9
1979/9 B. Lüthi
Konvex-Konkav-Ecke
205 J.Meyer
Ansicht der Schifflände
in Zürich
1978/30 A. Ozenfant
Sur la terre comme
au ciel
Die ferne Burg
1949/1 E.G.Rüegg
2319 ©G.Segantini
Evocazione creatrice
della musica
30.11.59
1961/3 P.Soulages
213 R.Werdmüller Selbstbildnis
Tränken von bindemittelarmer, weiss gewordene!
Maloberfläche <«chanch
Reinigen der Oberfläche, imprägnieren von Lein-
wand und Farbschicht, verkitten und retuschierer
von Fehlstellen, nachfirnissen
Fixieren von aufstehender Farbe
Sichern von lockerer Farbsubstanz, regenerieren,
retuschieren von Frühschwundrissen
Retuschieren einer Verkratzung
Niederkleben von aufstehenden Farbschollen, retu
schieren von Rissen und Fehlstellen
Entfernen des alten Firnisses und neufirnissen
"
Veranstaltungen
Der Hauptakzent des Veranstaltungsprogramms
1979 lag wiederum bei den Manifestationen, wel-
che die Ausstellungstätigkeit ergänzen und das Ver-
ständnis für das Ausstellungsgut fördern.
Zuerst erwähnen möchten wir, dass wir unsere Be-
Mmühungen, Kindern und Jugendlichen den Zugang
zum Kunstmuseum zu erleichtern, 1979 mit der glei-
zhen Intensität fortgesetzt haben.
AKTIVITÄTEN FÜR KINDER UND JUGENDLICHE
Programm mit Unterstützung des Schulamtes
der Stadt Zürich
Lektionen für Klassen des 1.-6. Schuljahres
Januar bis Juli 73 Lektionen (1978: 67)
August bis Dezember 17 Lektionen (1978: 32)
total 90 Lektionen (1978: 99)
Lektionen für Klassen des 7.-9. Schuljahres
Januar bis Juli 85 Lektionen (1978: 33)
August bis Dezember 54 Lektionen (1978: 28)
total 139 Lektionen (1978: 61)
Die Ausstellung «weich und plastisch - Soft Art
faszinierte Lehrer und Schüler, weckte aber in ganz
Jesonderem Mass den Wunsch nach vertiefender
Information. Deshalb wurden auch Anmeldungen
ainzelner Klassen aus dem Kanton Zürich den
Museumspädagogischen Mitarbeiterinnen weiter-
Jeleitet:
1.-6. Schuljahr
7.-9. Schuljahr
2 Lektionen
8 Lektionen
Kurse für Kinder im Mehrzweckraum am
Mittwochnachmittag
1979 konnten sieben Kurse für Kinder durchgeführt
werden:
24. und 31. Januar, 7. Februar: Kurs mit 10 Kindern
im Alter von 7 bis 10 Jahren
7.,14., 21. und 28. März, 4. April: Kurs mit 11 Kindern
im Alter von 8 bis 10 Jahren
25. April, 2., 9., 16. und 23.Mai: Kurs mit 10 Kindern
im Alter von 8 bis 9 Jahren
22. und 29. August, 5. September: Kurs mit 12 Kin-
dern im Alter von 6 bis 8 Jahren
12., 19. und 26. September und 3. Oktober: Kurs mit
13 Kindern im Alter von 7 bis 9 Jahren
24. und 31. Oktober, 7. und 14. November: Kurs mit
12 Kindern im Alter von 8 bis 10 Jahren
21. und 28. November, 5. und 12. Dezember: Kurs
mit 11 Kindern im Alter von 10 bis 12 Jahren.
Kinderhort
Der Kinderhort fand 1979 an 36 Samstagnachmit-
tagen statt, nämlich an jedem Samstag, ausser
während der Schulferien. Mit dem Hort werden
keine pädagogischen Ziele angestrebt; er wurde
vielmehr als Dienstleistung an die Eltern
eingerichtet, die in Ruhe die Sammlung oder eine
Ausstellung besuchen wollen. Von 13 bis 16 Uhr
können sie ihre drei- bis achtjährigen Kinder im
Hort in Obhut geben. Die Kinder malen, spielen und
basteln unter kundiger Leitung.
Ferienpass Pro Juventute
Zum zweiten Mal hat sich das Kunsthaus während
der Sommerferien am Ferienpass der Pro Juventute
beteiligt. In der Absicht, den Kindern und Jugend-
lichen den Besuch des Hauses zu erleichtern.
ET:
wurde 1979 ein zweiter Coupon geschaffen, der es
dem Passbesitzer erlaubte, sich von einem
Geschwister, einem Schulkameraden usw. begleiten
zu lassen. Damit konnte offensichtlich einem
Bedürfnis entsprochen werden, wurden doch fast
doppelt so viele Eintritte mittels Ferienpass verbucht
wie im Vorjahr, nämlich 1016.
Wie erleben Schüler eine Ausstellung?
In einer kleinen, sich laufend verändernden Schau
im Verbindungsgang zwischen Eingangshalle und
grossem Vortragssaal wurde kurz nach Beginn der
Ausstellung «weich und plastisch - Soft Art) ein
Arbeitsbericht über die Arbeit mit Schulklassen im
Museum abgelegt.
Entdeckungsreise in den Surrealismus
Ausstellung über die Arbeit mit Schülergruppen.
Vom 23. März bis 6. Mai 1979 präsentierte im klei-
nen Vortragssaal eine Ausstellung die Arbeit mit
Schülergruppen der Primar- und Oberstufe der
Stadt Zürich. Die Ausstellung basierte auf den
Lektionen im Zusammenhang mit den Ausstellun-
gen <«Surrealismus) und «Max Ernst») (1978) und
zeigte Beispiele von Arbeiten in Papier, welche die
Schüler nach dem Kontakt mit dieser Kunstrichtung
machten.
AKTIVITÄTEN IM ZUSAMMENHANG MIT
AUSSTELLUNGEN
Filmprogramme
a) Monte Veritä
Im Rahmen der Ausstellung «Monte Veritä - Berg
der Wahrheit» wurde in Zusammenarbeit mit dem
Eilmpodium der Stadt Zürich im Januar ein Sonder-
programm mit preisgekrönten Filmen des Internatio:
1alen Filmfestivals von Locarno durchgeführt.
4. Januar: II Grido (Italien 1957), von Michel-
angelo Antonioni
Le beau Serge (Frankreich 1958),
von Claude Chabrol
Ten north Frederick (USA 1958),
von Philip Dunne
I! bell’Antonio (Italien 1960), von
Mauro Bolognini, Drehbuch von
P.P. Pasolini
Transport ins Paradies (Tschecho-
slowakei 1963), von Zbynek Brynych
Hallelujah the Hills (USA 1963), von
Adolfas Mekas
Four in the Morning (England
1965), von Anthony Simmons
| pugni in tasca (Italien 1965),
von Marco Bellocchio
Charles mort ou vif (Schweiz 1969}
von Alain Tanner
Tres tristes tigres (Chile 1969),
von Raul Ruiz
Besuche von Schulklassen
Lehrer aller Schulstufen besuchen mit ihren Schul-
klassen regelmässig die Ausstellungen und die
Sammlung. Diese erfreuliche Feststellung ist An-
sporn für das Kunsthaus, den Lehrern jene Hilfe zu-
kommen zu lassen, die sie in die Lage versetzt,
ihren Schülern das Ausstellungs- und Sammlungs-
gut nahezubringen.
So einfach ist Theater
Das war die Bezeichnung für einen Spielnachmittag
für Kinder, der als Gemeinschaftsveranstaltung von
der Präsidialabteilung der Stadt Zürich, dem Kinder-
buchladen Zürich, dem Verlag Ellermann München
und dem Kunsthaus Zürich durchgeführt wurde. Am
26. September konnten um 14 und um 16 Uhr Kin- 25. Januar:
dergruppen ausprobieren, wie einfach Theater ist.
Im weiteren konnte ebenfalls in Zusammenarbeit
mit dem Filmpodium der im Gebiet des Monte
Veritä gedrehte Dokumentarfilm von Hans-Ulrich
Schlumpf vorgeführt werden:
Samstag, 6., 13. und 20. Januar, je 15 Uhr
Armand Schulthess: J’ai le t&6l&phone (Schweiz
1974).
An diesen Veranstaltungen beteiligt waren auch die
Cine&matheque Suisse und das Schweizerische Film-
zentrum.
In Ergänzung der Ausstellung «Monte Veritä» wurde
im kleinen Vortragssaal täglich der Farbfilm von
Ludy Kessler (eine Produktion des Schweizer Fern-
sehens) in deutscher Sprache vorgeführt.
b) Amerika 1920-1940
Im Rahmen der Ausstellung «Amerika 1920-1940)
konnte eine Auswahl der bekanntesten Spielfilme
aus dieser Zeit in der Originalversion gezeigt wer-
den. Das Programm wurde von der Präsidialabtei-
lung der Stadt Zürich (Filmpodium) und dem Kunst:
haus in Zusammenarbeit mit der Cin&math&que
Suisse und dem Kommunalen Kino Frankfurt durch-
geführt.
24. August:
Way Down East (1920), Regie:
D.W. Griffith
Gareed (1923), Regie: Erich von
Stroheim
The Gold Rush (1925), Regie:
Charles Chaplin
areed (1923), Regie: Erich von
Stroheim
Lady Windermere’s Fan (1925),
zegie: Ernst Lubitsch
The Thief of Bagdad (1924),
zegie: Raoul Walsh
The Eagle (1925), Regie:
Slarence Brown *
The Wind (1928), Regie:
Victor Seastrom
25. Augsut:
26. August:
28. August:
29. August:
7. September:
8. September:
9. September: The General (1926), Regie und
Darsteller: Buster Keaton
The Son of the Sheik (1926), Regie‘
George Fitzmaurice
The Crowd (1928), Regie: King
Jidor
Underworld (1927), Regie:
Josef von Sternberg
Flesh and the Devil (1926),
Regie: Clarence Brown
All Quiet on the Western Front
(1930), Regie: Lewis Milestone
Morocco (1930), Regie:
Josef von Sternberg
Frankenstein (1931), Regie:
James Whale
Scarface (1932), Regie:
Howard Hawks
King Kong (1933), Regie: Ernest
B. Schoedsack, Merian C. Cooper
Scarface (1932), Regie: ;
Howard Hawks
Gold Diggers of 1933 (1933), Regie:
Mervyn Le Roy
It Happened one Night (1934),
Regie: Frank Capra
Top Hat (1935), Regie:
Mark Sandrich
Mr. Deeds Goes to Town (1936),
Regie: Frank Capra
You Only Live Once (1937), Regie:
Fritz Lang
Camille (1937), Regie:
George Cukor
Angel (1937), Regie: Ernst Lubitsch
Bringing up Baby (1938), Regie:
Yoward Hawks
Angels with Dirty Faces (1938),
Regie: Michael Curtiz
Stagecoach (1939), Regie:
John Ford
My Little Chickadee (1939), Regie:
Edward Cline
11. September:
12. September
14. September:
15. September:
18. September:
19. September:
21. September:
22. September:
23. September
25. September:
26. September‘
19. Oktober:
20. Oktober:
21. Oktober:
23. Oktober:
24. Oktober:
26. Oktober:
27. Oktober:
z-
28. Oktober:
Rebecca (1940), Regie:
Alfred Hitchcock
The Grapes of Wrath (1940), Regie:
John Ford
o) «weich und plastisch - Soft Art)
Requisiten der Filme von Rebecca Horn sind häufig
aus weichen Materialien; Ihre «magischen Instru-
mente» schufen die Verbindung zwischen Ausstel-
lung und Film:
23. November: Der Eintänzer (1978), Einführung
durch Bernhard Giger, Filmkritiker,
Bern
Berlin — Übungen in neuen Stücken
1975), Performances 2 (1974), Ein-
führung Dr. Erika Billeter, Zürich
Podiumsgespräch
(ZERO nach 20 Jahren» war das Thema eines Ge-
sprächs zwischen den Künstlern Hermann Goepfert,
Heinz Mack, Christian Megert und Jef Verheyen
sowie Dr. Ursula Perucchi als Moderatin. Die Veran-
staltung im Rahmen der Ausstellung «ZERO - Bild-
vorstellungen einer europäischen Avantgarde
1958-1964) fand am 4. Juli statt.
Vortrag
15. Juni Vortrag von Dr. Günter Krüger, wissen-
schaftlichem Sekretär des Deutschen Vereins für
Kunstwissenschaft, Berlin, über «Die Künstlerge-
meinschaft Brücke’ und die Schweiz», im Zusam-
menhang mit der Ausstellung <«Cuno Amiet und die
Maler der Brücke».
Aktionen und Veranstaltungen der
Soinnerei Wettingen
Die Ateliergemeinschaft Spinnerei Wettingen führte
im Zusammenhang mit ihrer Ausstellung im Fover
(12. Januar bis 14. Februar) in eigener Regie eine
Reihe von Aktionen und Veranstaltungen durch.
ALLGEMEINE VERANSTALTUNGSAKTIVITÄTEN
TonArt
Die vom Radio der deutschen und der räto-
romanischen Schweiz und vom Kunsthaus organi
sierten Veranstaltungen brachten im Berichtsjahr
ebenso positive Ergebnisse wie in den vorange-
gangenen Jahren:
12. Januar
Fernando Grillo, Kontrabass und Kommentar
Fernando Grillo: «tesi> (1972-78), «(Euvre VIb (1977), «Gstüss)
(1976), Giacinto Scelsi: «Ko-tha», Version für Kontrabass solo vor
Fernando Grillo
27. April
Prof. Hans Peter Haller, Leitung und Kommentar
Ausführende: Experimentalstudio der Heinrich-Strobel-Stiftung
des Südwestfunks
ıive-Elektronik-Workshop
9. November
Helmut Lachenmann, Kommentar
Interpreten: Wilhelm Ruck, Theodor Ross
Helmut Lachenmann: «Salut für Caudwell», Musik für zwei
3itarristen (1977)
Performances
28. und 29. April
In Zusammenarbeit mit Performing Art Services,
New York, und mit dem Centre d’Art Contempo-
rain, Genf, zwei verschiedene Performances mit
dem New Yorker Stuart Sherman.
26. Mai
In Zusammenarbeit mit Centre d’Art Contemporain
Genf, Performance mit Simone Forti und Peter van
Riper.
5
Workshop
Die Gelegenheit der Anwesenheit von Simone Forti
in Zürich benutzte die Kunstgesellschaft zur Durch-
führung eines Workshops: 20., 21., 22. und 23. Mai.
Beteiligung an Veranstaltungen des Literatur-
vodiums der Stadt Zürich
3.Oktober
Amerika, Amerika, Amerika, 1920-1940
Renate Schröter und Kurt Beck lasen im Zusam-
menhang mit der Ausstellung «Amerika 1920-1940)»
Bekanntes und Unbekanntes aus der amerikani-
schen Literatur von 1920 bis 1940.
24. Oktober
Hommage an Gertrude Stein: «rose is a rose is a
rose Is a rose», von Marie-Anne Stiebel, Glan
Töndury und Andre Ratti, mit Studenten der Schau-
spielschule Bern und James Rodgers.
Führungen
1979 wurden 37 öffentliche Führungen mit 1150
Teilnehmern durchgeführt. Diese Führungen (Teil-
nahme kostenlos) finden in der Regel am Mittwoch.
19 Uhr, statt. Von der Möglichkeit, Führungen für
Private, Gruppen, Vereine, Firmen usw. zu buchen,
wurde 77mal Gebrauch gemacht. An diesen
Führungen nahmen 1613 Besucher teil.
Auskunftsstunde
Als Forum für alle, die an zentraler Stelle Anregun-
gen und Kritik vorbringen wollten, waren 1976 die
Auskunftsstunden eingeführt worden. 1979 wurde
versuchsweise ein neues Konzept entwickelt: die
Auskunftsstunde begann mit einem Kurzreferat von
etwa 15 Minuten zu einem bestimmten Thema, über
das anschliessend diskutiert wurde:
9. Januar
Dr. Felix Baumann erläuterte das
Ausstellungsprogramm 1979
Dr. Ursula Perucchi sprach über die
Bibliothek
Dr. Erika Billeter erläuterte das
Thema: «Wie entsteht eine Ausstel-
lung?)
Dr. Felix Baumann erörterte das
Problem «Ausstellungs-Eröffnun-
gen).
Hans Marti ging auf organisatori-
sche, betriebliche und administra-
tive Aufgaben und das Mitglieder-
wesen ein.
13. März
3. Mai
11. September
13. November
Internationaler Tag der Museen
Am 18. Mai fand weltweit der von der Unesco aus-
gerufene «Internationale Tag der Museen) statt. An
diesem Tag soll in allen Ländern der Welt mit be-
sonderen Aktionen und Veranstaltungen die Bevöl-
kerung auf ihre Museen aufmerksam gemacht wer:
den.
Das Kunsthaus Zürich machte wieder mit und bot
folgende Sonderleistungen:
Freier Eintritt
4 kostenlose öffentliche Führungen in der Samm-
lung
11 Uhr Mittelalter, Gemälde und Plastiken
15 Uhr Holländische und italienische Malerei
15. und 17. Jahrhundert
17 Uhr Impressionisten
19 Uhr Alberto Gilacometti/Ferdinand Hodler
Kunst über Mittag
1979 wurden wiederum zwei Zyklen von «Kunst
über Mittag» durchgeführt. Es handelt sich dabei
um von der Klubschule Migros nach Absprache mit
70
dem Kunsthaus organisierte Bildbetrachtungen,
Analysen und Diskussionen mit bekannten Kunst-
sachverständigen. 1979 wurden «Werke zum glei-
chen Thema aus verschiedenen Zeiten)» miteinander
verglichen.
Jeweils dienstags, 12.15 bis 12.45 Uhr
25. September und 2. Oktober
Dr. Ludmilla Vachtova: Otto Müller: Grosser Mäd-
chenkopf; Alberto Giacometti: Grande t&te de Diego
Guido Magnaguagno: Marino Marini: Il giocoliere,
1946; Max Beckmann: Schauspielerinnen, 1946
9. und 10. Oktober
Tina Grütter: Auguste Rodin: Balzac, 1891/97; Karl
Stauffer: Bildnis Gottfried Keller, 1886
Valeria Devan: Pierre Bonnard: Signac und seine
Freunde im Segelboot, um 1924; Jacob von
Rulsdael: Dünen mit Eichen und Gewässer, um
1650 —- Blick von den Dünen aufs Meer
23. und 30. Oktober
Dr. Dagmar Hnikova: Rembrandt: Der Apostel
Simon, 1661; Peter Paul Rubens: Bildnis des spani-
schen Königs Philipp IV., 1628
Marika K&kk6ö: Fernand LeEger: Les Acrobates, 1933;
Marc Chagall: Le cirque sur fond noir, 1968
6. und 13. November
Laura Arici: Paul C6zanne: Wald mit Felsblöcken,
1893; Alberto Giacometti: La for&t, 1950
Herbert Gröger: Albert Anker: Die Ziviltrauung,
1887; Marc Chagall: Les lumieres du mariage, 1945
20. und 27. November
Margrit Moser: Felix Valloton: Le bain au soir d’&t6,
1892; Amedee Ozenfant: Sur la terre comme au
ciel, 1930
Dr. Fritz Hermann: Emanuel de Witte: Kircheninne-
res, 1685; Giovanni Paolo Pannini: Das Innere des
St. Peter-Domes mit vielen Figuren
4. und 11. Dezember
Bruno Haldner: Arnold Böcklin: Der Krieg, 1896;
Oskar Kokoschka: Wofür wir kämpfen. 1943
Diskussion mit einem Kunstsachverständigen und
der Leitung des Kunsthauses Zürich über Erlebnisse
und neue Erkenntnisse, die ihnen der Zyklus «Kunst
über Mittag)» gebracht hat.
23. und 30. Januar
Dr. Dagmar Hnikova: William M. Turner: A F&te Dav
in Zurich: Early Morning
Dr. Fritz Hermann: Salvator Rosa und Alessandro
Magnasco aus der Sammlung D. und B. Koetser
6. und 12. Februar
Eva Korazija: Rolf Iseli: Werkgruppe
Roy Oppenheim: Jean Tinguely: Hommage ä
Alexander Calder und Richard Stankiewicz
20. und 27. Februar
Marianne Matta: Alberto Giacometti: Grande Figure
Femme ä l’epaule cassee
Guido Magnaguagno: Camille Graeser, Richard
P. Lohse, Carlo Vivarelli
6. und 13. März
Marika Kekkö6ö: Robert Delaunay: Formes circulaires
Soleil et Lune
Dr. Ludmilla Vachtova: Lucio Fontana: Concetto
Spaziale 1949/50
20. und 27. März
Dr. Brigitte Zehmisch: Cuno Amiet: Liegende Bretc
nin, 1893
Bruno Haldner: Karl Ballmer: Gestalt mit Strasse:
Drei Blockköpfe
3. und 10. April
Tina Grütter: Wilfrid Moser: Caliban
Margrit Moser: Otto Müller: Stille Tafel; Grosser
Mädchenkopf
Vortragszyklen
Die Klubschule Migros führte in Zusammenarbeit
mit der Direktion des Kunsthauses zwei Vortrags-
zvklen durch:
1N
Pablo Picasso
Referent: Dr. Felix Baumann, Zürich
24. April Jugend in Spanien, erste Jahre in
Paris. Künstlerische Entwicklung bis
1906, insbesondere blaue und rosa
Periode.
8. Mai
Die kubistischen Jahre 1907 bis
1914. Der Weg bis zur Erfindung
und die weitere Verarbeitung diese!
für die Kunst des 20. Jahrhunderts
grundlegenden stilistischen Erfah-
rung.
Die Zeit bis und mit 2. Weltkrieg.
Picassos Auseinandersetzung mit
Surrealismus und Kriegsgeschehen
(Guernica 1937).
Picassos Alterswerk (1945-1973)
Sein überbordender Schaffens-
drang und nie versiegender Erfin-
dergeist.
15. Mai
22.Mai
Jeweils 19 Uhr
Alberto Giacometti - Leben und Werk
Referent: Dr. Reinhold Hohl, Basel
13.November Die Künstlerfamilie Giacometti aus
Stampa: Augusto, Giovanni, Alberto,
Diego und Bruno —- Hodler und
Amiet. Dokumente und Stationen
von Alberto Giacomettis Leben
1901 bis 1966.
20. November
Das bildhauerische Werk, 1. Teil:
Postkubismus und Surrealismus
Brancusi, Laurens, Lipchitz, Arp
und Gilacomettis erste Ruhmeszeit
n Paris.
Das bildhauerische Werk, 2. Teil:
Krisen und neuer Beginn. Entwick-
lung und Begründung des <typi-
schen Gilacometti-Stils).
27. November
4. Dezember
Das gemalte und gezeichnete
Werk: Entwicklung vom Post-
Impressionismus bis zu Giacomettis
eigenem Stil. Bildnisse als säkulare
Ikonen (weltliche <Heiligenbilder)»).
Zeichnungen und Graphik. Das
Album <Paris sans fin».
Jeweils 19 Uhr
Beteiligung an Vorträgen
Der Kunstkritiker Robert K. Schneider führt regel-
mässig Vortragszyklen durch, zu denen die Mitglie-
der der Kunstgesellschaft kostenlos Zutritt haben: je
Dienstag um 17 Uhr und um 19.30 Uhr im kleinen
Vortragssaal:
(Oktober 1978) bis Februar 1979
«Kunst im Engadin, Bergell und Puschlav
April 1979 bis Juli 1979
«Kunst in Mittelbünden;
Oktober 1979 (bis Februar 1980)
«Kunst im Bündner Oberland)
AKTIVITÄTEN FÜR PRESSE, RADIO UND
FERNSEHEN
Ein Institut wie das Kunsthaus ist bei der Informa-
tion der Öffentlichkeit in ganz besonderem Masse
auf die vermittelnde Funktion der gedruckten und
elektronischen Medien angewiesen. Unser Dank ge
hört allen Medienvertretern, die uns auch 1979 in
teils wohlwollender, teils kritischer Weise geholfen
haben. Unsererseits sind wir bemüht, Redaktoren
und Journalisten umfassend und klar zu informie-
ren, mit direkten Kontakten, Communiqu&s, Inter-
views, Vorbesichtigungen von Ausstellungen, Hilfe
bei der Informationsbeschaffung usw.
{| A
1979 wurden 40 Pressemitteilungen und 43 Ein-
ladungen zu Ausstellungen und Veranstaltungen an
die Medienvertreter verschickt und 6 Pressevorbe-
sichtigungen durchgeführt. Im Herbst fand eine
Pressekonferenz zum Thema Ausstellungsprogramm
1980 statt. Jeden Monat erhalten 44 Fachzeitschrif-
ten in der Schweiz, in Deutschland, Österreich,
Frankreich, Italien und den USA eine Aufstellung
mit dem definitiven Ausstellungsprogramm für die
nächsten drei Monate. Jede Woche wird an 15
grössere Schweizer Zeitungen ein Wochenpro-
gramm für die Veranstaltungskalender, Kalender-
blätter, Wochenprogramme usw. verschickt.
_.M.
1
Veröffentlichungen 1979
Jahresbericht 1979 der Zürcher Kunstgesellschaft
(84 Seiten, 22 Abbildungen, davon 2 farbig).
Neuwjahrsblatt 1980 der Zürcher Kunstgesellschaft
K6kkö, Marika: Marc Chagall im Kunsthaus Zürich
137 Seiten, 14 Farbtafeln, 27 Schwarzweiss-Abbil-
dungen. Sammlunasheft Kunsthaus Zürich. 7)
Mitteilungsblatt Kunsthaus Zürich. Nrn. 1-4 (1979).
Das Schubladenmuseum von Herbert Distel im
Kunsthaus Zürich. Katalog des kleinsten Museums
für moderne Kunst im 20. Jahrhundert mit Werken
von über 500 Künstlern.
(Vorwort: Peter Killer. Redaktion: Marianne Büchler.
19 Seiten, zahlreiche Abbildungen, zum Teil farbig.
Herausgegeben vom Kunsthaus Zürich 1978).
Ausstellungskataloge
Henry Wabel/Heinrich Müller. Kunsthaus Zürich,
13.Januar bis 18. Februar 1979.
(Redaktion: F.A. Baumann und K. Seltmann. 39 Sei-
ten, 11 Abbildungen).
Camille Graeser. Kunsthaus Zürich, 9. Februar bis
25. März 1979. (Redaktion: Erika Billeter, A. Hürli-
mann. 55 Seiten, 23 Abbildungen, davon 13 farbig)
Max von Moos. Kunsthaus Zürich, 9. Februar bis
25. März 1979. (Redaktion: Erika Billeter, A. Hürli-
mann. 63 Seiten, 29 Abbildungen, davon 6 farbig).
Alfons Schilling. Binoculare Zeichnungen, tragbare
Instrumente (die Emotionalisierung). Kunsthaus
Zürich, 31. März bis 2. Mai 1979. (Redaktion: Karin
Seltmann. 28 Seiten, 31 Abbildungen).
Sammlung der Vereinigung Zürcher Kunstfreunde.
Kunsthaus Zürich, 6. April bis 6. Mai 1979, (Einfüh-
rung: Felix Baumann. 52 Seiten, 146 Abbildungen).
Cuno Amiet und die Maler der Brücke. Kunsthaus
Zürich, 18. Mai bis 5. August 1979. (Redaktion:
Hansjakob Diggelmann, Schweiz. Institut für Kunst-
wissenschaft. 103 Seiten, 41 Abbildungen, davon 21
farbig).
ZERO; Bildvorstellungen einer europäischen Avant-
garde, 1956-1964. Kunsthaus Zürich, 1. Juni bis
5. August 1979. (Katalogbearbeitung: Ursula
Perucchi. 155 Seiten. 75 Abbildungen. davon 6 far-
Dig).
Zwei Jahrzehnte amerikanische Malerei 1920-1940.
Kunsthaus Zürich, 23. August bis 28. Oktober 1979.
(Herausgegeben von der Städtischen Kunsthalle
Düsseldorf. Redaktion: Katharina Schmidt. Über-
setzung aus dem Amerikanischen: A. Hürlimann.
Vorwort: Peter Selz. 156 Seiten, 147 Abbildungen.
zum Teil farbig).
Amerika Photographie 1920-1940. Kunsthaus:
Zürich, 23. August bis 28. Oktober 1979. Katalog-
bearbeitung: Erika Billeter. Mitarbeit: A. Hürlimann.
311 Seiten, zahlreiche Abbildungen).
Amerika Mode 1920-7940. Kunsthaus Zürich,
23. August bis 28. Oktober 1979. (Redaktion: Erika
Billeter. Übersetzung aus dem Englischen: Anne-
marie Hürlimann. Photographie: Joshua Greene.
Stylist: Vanessa Murphv. 28 Seiten, 17 Abbil-
dungen).
Hans Fischli; Skulpturen, Öl- und Acrylbilder,
Graphik. Kunsthaus Zürich, 13. Oktober bis
18. November 1979. (Redaktion: F. Baumann und
K. Seltmann. 40 Seiten, 14 Abbildungen).
Weich und plastisch — Soft art. Kunsthaus Zürich,
16. November 1979 bis 4. Februar 1980. (Katalog-
bearbeitung: Erika Billeter. 200 Seiten, zahlreiche
Abbildungen)
Kunstszene Zürich 1979. Kunstgewerbemuseum,
Helmhaus, Kunsthaus Zürich, 25. November 1979
dis 6. Januar 1980. (Geleitwort: S. Widmer, Stadt-
aräsident. 30 Seiten).
x
Kunsthausbesuch
Erfreulicherweise ist die Gesamtbesucherzahl
gegenüber dem Vorjahr wieder angestiegen. Der
Zuwachs beträgt rund 13 000 Besucher, was 5,7%
ausmacht. Somit ist der Rückgang von 1977 zu
1978 mehr als wettgemacht.
Dabei ist festzustellen, dass die Zahlen der nicht-
zahlenden Besucher ansteigend und die Zahlen der
zahlenden Besucher sinkend sind. Für 1979 zeigt
sich ein Verhältnis von 50 zu 50.
Dazu kann man bemerken, dass teilweise auch die
für 1978 aufgeführten Gründe Gültigkeit haben,
nämlich dass bei gleichzeitig stattfindenden Aus-
stellungen kombinierte Billette abgegeben wurden
und dass die traditionell eintrittsfreie Ausstellung
der Kunstszene Zürich innerhalb der Sammlung
stattfand und während der ganzen Dauer kein Ein
tritt für die ganze Sammlung erhoben wurde.
Ein weiterer Grund ist, dass für den Besuch der als
Hauptausstellung durchgeführten Ausstellung der
Sammlung der Vereinigung Zürcher Kunstfreunde
im Frühjahr 1979 der gleiche Tarif wie für die
Sammlung erhoben wurde.
Die Erhöhung der nichtzahlenden Besucher kann
man auch aus der Statistik der Schulen ersehen.
Die Besucherzahl der Stadtzürcher und kantonalen
Schulen hat sich beträchtlich erhöht.
Das Jahr 1979 war besuchermässig das viertbeste
in der Geschichte des Kunsthauses.
"L
Kunsthausbesuch
Besucher insgesamt
Zahlende
Nichtzahlende
An Sonntagen insgesamt
An Sonntagen Zahlende
An Sonntagen Nichtzahlende
1979
2403971
120349 *
120 048 **
60107
22596
37511
1979 1978
davon nur Sammlung 39162 35266
davon Ausstellungen und
kombiniert
davon nur Film
Tagesdurchschnitt
(358 Öffnungstage)
b
74060 85781
7127 4042
671 637
Auswärtige Schulklassen und Studentengruppen
mit ermässigtem Eintritt:
Stadtzürcherische Schulen mit freiem Eintritt:
Kantonale Schulen mit freiem Eintritt:
Studenten der beiden Zürcher Hochschulen
(Kunstgeschichtliche Seminare) mit freiem Eintritt:
Private Schulen mit freiem Eintritt:
Öffentliche Führungen:
Führungen für Gesellschaften und Gruppen:
Besucherzahlen nach Ausstellungen
(Monte Veritä 17.11.-31.12.78)
Monte Veritä 2.1.-28.1.
Graeser/von Moos
Vereinigung Zürcher Kunstfreunde
(innerhalb Sammlung)
Amiet
ZERO
Amerika 1920-1940
Weich + plastisch SOFT ART 16.11.-31.12.
(Weich + plastisch SOFT ART 2.1.-3.2.)
1978
1976 1975
167116
103550
63 566
44 649
20257
24.392
1979 1978
davon während Haupt-
ausstellungen 101453 85736
davon hauptausstellungsfreie
Zeit 18595 16743
227568!
125089 *
102479
51329
20870
30459
#%
Gruppen/Personen
Andere Besucher-
gruppen/Personen
Klassen/Schüler
Klassen/Schüler
1979 1978
173/ 3568 181/ 3916
92/ 2118
863/12 719
758/10 136
92/ 2002
715/10832
615/ 8192
Besuche/Teilnehmer
Klassen/Schüler
Anzahl/Teilnehmer
Anzahl/Teilnehmer
11/ 2568
164/ 2427
41/ 1280
77/ 1613
16/ 489
197/ 2879
565/ 1672
94/ 2882
Tages-
durchschnitt
"age
Besucher
44)
27
45
28
(31 010)
22999
20747
11777
(705)
852
461
420
79
65
65
45
/33)
42653
22124
48 054
34.896
(22951)
540
340
739
775
(695)
Die obenerwähnten Zahlen beinhalten alle Museumsbesucher während der entsprechenden Ausstellung.
415
Besucher
Kunsthausbesuch 1970 — 1979
350000
301710
300000
282212
250000
200000
fu
243452
190 864
236170 240397
227568
167116
150 000
151 942
148463
100000
50 000
-
a7 19/1 15.
} 147
> 1. /d
1975
1476
1977
1978 1979
a
Kunstgesellschaft
Die Kunstgesellschaft hat im Berichtsjahr den Tod
einer ganzen Reihe ihr besonders verbundener Per-
sönlichkeiten zu beklagen.
Am 21. November verstarb unser Ehrenmitglied
Frau Charlotte Bührle. Ihre Mitwirkung im Vorstand
der Kunstgesellschaft von 1957 bis 1969 bleibt
ebenso unvergessen wie ihr Einsatz als Mäzenin
unseres Hauses.
Mit Frau Carola Giedion-Welcker verlor die Kunst-
gesellschaft ein langjähriges Mitglied unserer
Sammlungskommission (1960-1972). Dank ihrer
Vielseitigkeit und Aufgeschlossenheit kam ihren
Voten in diesem Gremium stets grösste Bedeutung
zu. Alle, die sich für zeitgenössische Kunst interes-
sieren, vermissen Carola Giedion-Welcker.
Am 14. Januar 1980 verstarb Frau Ingeborg Pudelko-
Eichmann, Mitglied der Bibliothekskommission seit
1953. Nicht nur in dieser Eigenschaft hat sie sich
grosse Verdienste um die Zürcher Kunstgesellschaft
erworben, sondern auch als Leihgeberin bedeuten-
der Werke der klassischen Moderne.
Wenige Tage später, am 23. Januar 1980, folgte ihr
im Tode Franz Fischer. Der Bildhauer Franz Fischer
war von 1938 bis 1957 Mitglied der Ausstellungs-
kommission, zu deren Präsident er 1950 ernannt
wurde. Er hat diese Funktion bis 1957 ausgeübt und
war von 1948 bis 1972 auch Mitglied des Vor-
stands.
Herr Manuel Gasser verstarb am 16. September. In
seiner Eigenschaft als Präsident der im Kunsthaus
domizilierten Stiftung für die Photographie war er
mit unserem Haus in besonderem Masse verbun-
den.
Auch Frau Esther Matossi, die am 24. Oktober ver-
starb, pflegte als langjährige Sektionspräsidentin
und später auch als Zentralpräsidentin der GSMBK
enge Kontakte mit dem Kunsthaus.
Am 3. Dezember verstarb Dr. Max H. Welti, dessen
bedeutende Sammlung konstruktiver Kunst das
Kunsthaus unter dem Titel «Spektrum der Farbe»
1966 gezeigt hatte.
Generalversammlung
Die ordentliche Generalversammlung fand am
29. Mai 1979 statt. Jahresbericht und Rechnung
wurden ohne Gegenstimme (eine Stimmenthaltung)
gutgeheissen. Im Anschluss an die Generalver-
sammlung präsentierte Frau Dr. Ursula Perucchi
den Film <«Tele-Mack», in dem ein Teil des 1958 ent-
wickelten Sahara-Projekts des Künstlers Heinz
Mack realisiert werden konnte. Der Film stand im
Zusammmenhang mit der Ausstellung des Graphi-
schen Kabinetts «ZERO - Bildvorstellungen einer
auropäischen Avantgarde 1958-1964.
Vorstand
Der Vorstand trat im Berichtsjahr zu 3 Sitzungen zu-
sammen. Anlass zu besonders eingehenden Diskus-
sionen bildete die Verwendung des Kunstschul-
fonds Alfred Rütschi, der nach 50jährigem Be-
stehen am 29. September 1979 ablief. Nachdem die
Zürcher Kunstgesellschaft in den Jahren 1972 bis
1975 die Schule F + F mit insgesamt Fr. 145 000.-
unterstützt hatte, forderte der Sohn und Testa-
mentsvollstrecker von Herrn Alfred Rütschi den Vor-
stand auf, den Restbetrag in der Höhe von
Fr. 258 000.- dem Sammlungsfonds der Zürcher
Kunstgesellschaft gutzuschreiben. In seiner Sitzung
vom 2. April 1979 beschloss der Vorstand einstim-
mig in diesem Sinne. Als in der Folge die Schule
F+F das Gesuch um Überlassung des Restsaldos
stellte, liess der Vorstand ein Rechtsgutachten von
Dr. iur. Walter Ott, Privatdozent an der Universität
Zürich, ausarbeiten, das zu folgendem Schluss kam:
«Die Zürcher Kunstgesellschaft ist nicht berechtigt,
die Schule F+F durch weitere Beiträge aus dem
Kunstschulfonds Rütschi zu unterstützen. Sie ist auf-
grund des Vertrages vom 23. Dezember 1929 ver-
pflichtet, den Betrag mit Wirkung per 27. Septem-
ber 1979 dem Sammlunagsfonds zuzuführen.)
Der Vorstand hat daraufhin am 3. Dezember seinen
Beschluss vom 2. April bestätigt.
Kommissionen
Die einzige Mutation in den Kommissionen betraf
die Wahl von Herrn Urs-Peter Müller, Abteilungs-
sekretär der Präsidialabteilung Zürich, als Mitglied
der Ausstellungskommission.
Die Sammlungskommission trat im Berichtsjahr zu
4 Sitzungen, die Ausstellungskommission zu 2 Sit-
zungen, die Bibliothekskommission zu einer Sitzung
zusammen.
im 9. Dienstjahr verstorben. Der im Aufsichtsdienst
tätige Herr Jost Z’graggen verstarb Ende Juli in sei-
nem 74. Lebensjahr. Kurz vor seinem 67. Geburtstag
verstarb am 29. Oktober Herr Leo Hentz, der auch
nach seiner Pensionierung In der Verwaltung des
Kunsthauses aushilfsweise gearbeitet hat. Den dre‘
Verstorbenen sei an dieser Stelle für ihren Einsatz
für das Kunsthaus herzlich gedankt.
Die wichtigsten Mutationen im Personal betrafen
das Sekretariat Öffentlichkeitsarbeit, das mit Frau
Iris Krüsi besetzt wurde, die Restaurierung, in die
neu als Teilzeitmitarbeiterin Frau Jacqueline
Burckhardt eintrat, und die Bibliothek, in der als
zweite Bibliothekarin Frau Emmanuelle Kuntschen
die Nachfolge von Herrn Felder antrat. Nach 4%jät
riger Tätigkeit im Kunsthaus verliess uns Frau
Margrit Rub, an ihre Stelle trat als Bibliothekssekre
tärin Frau Elisabeth Lang.
Reorganisationen im Personalsektor wurden vor
allem im Aufsichtsdienst vorgenommen; um dieser
effizienter zu gestalten, wurde Herr Joseph Schöpf,
der seit Jahren zu unseren technischen Angestellteı
zählt, zum Leiter des Aufsichtsdienstes ernannt,
gleichzeitig wurde eine Verjüngung des diesbezüg
lichen Personalbestandes angestrebt.
Mitgliederbestand
Der Mitgliederbestand ist im Berichtsjahr erfreu-
licherweise um rund 400 Mitglieder angestiegen:
1979 1978 1977
Einzel- und Ehepaar-
mitglieder:
Kollektivmitglieder:
Juniorenmitglieder:
4961 4771 4764
23 23 23
1489 1294 902
Am 1. April trat der Gesamtarbeitsvertrag in Kraft,
der im Einverständnis mit der städtischen Verwal-
tung zwischen der Zürcher Kunstgesellschaft und
dem Schweizerischen Verband des Personals
3ffentlicher Dienste (VPOD) Sektion Zürich abge-
schlossen worden war.
FB
Personal
Am 7. Februar ist Herr Joseph Felder, Lesesaal-
beamter, nur zwei Monate vor seiner Pensionierung
EHRENMITGLIEDER
Dr. Alfred Schaefer, Ehrenpräsident
Hans C.Bechtler
Frau Charlotte Bührle (t 21.11.)
Dr. Hans Escher
Frau Olga Mayenfisch
Dr. Rene Wehrli
VORSTAND
Dr. Carlo von Castelberg, Präsident
Dr. Peter Alther, Vizepräsident
Dr. Fritz Leutwiler, Quästor
Bruno Bischofberger, Maler
Curt Burgauer
Frau Hanny Fries, Malerin
Fritz Gerber
Dr. Willy Rotzler
Prof. Jacques Schader
Carlo Vivarelli, Maler und Plastiker
KOMMISSIONEN
Sammlungskommission
Gustav Zumsteg, Präsident
Dr. Hanspeter Bruderer
Curt Burgauer
Werner Gantenbein, Architekt
Dionys Gurny, Vertreter des Stadtrates
Robert Haussmann, Innenarchitekt
Theo Hotz, Architekt
Silvio Mattioli, Plastiker
Dr. Ernst Mühlemann
Dr. Hans Christoph von Tavel
Ausstellungskommission
Dr. Willy Rotzler, Präsident
Thomas Bechtler
Andreas Christen
Frau Annemie Fontana, Bildhauerin
Hans Gantert
Karl Guldenschuh, Maler
Dr. Hans A. Lüthy
Urs-Peter Müller (ab September)
Hugo Schuhmacher, Maler
Franz Steinbrüchel, Architekt
Christoph Vitali
Bibliothekskommission
Prof. Jacques Schader, Präsident
Prof. Dr. Erwin Gradmann
Frau Marthe Kauer
Prof. Dr. Emil Maurer
Frau Dr. Ingeborg Pudelko-Eichmann
Prof. Dr. Adolf Max Vogt
Dr. Bruno Weber
Vertreter des Stadtrates
Stadtpräsident Dr. Sigmund Widmer
Heinz Hess, Architekt
Stadtrat Dr. Jürg Kaufmann
Dr. Robert Meyer
Paul Pfister, Restaurator Kunsthaus
Frau Dr. Regula Stieger
Heini Waser. Maler
Vertreter der Vereinigung Zürcher Kunstfreunde
3austav Zumstea
Rechnungsrevisoren
Robert Aebili
Alois Grendelmeier
Ar
DIREKTION UND PERSONAL
Direktion
Direktor: Dr. Felix A. Baumann
Vizedirektor: Dr. Erika Billeter
Direktionssekretariat: Eveline Fritsch
Ausstellungen
Ausstellungssekretariat Dr. Baumann:
Karin Seltmann
Ausstellungssekretariat Dr. Billeter:
Annemarie Hürlimann
Sammlung
Wissenschaftliche Assistentin: Dr. Dagmar Hnikovä
Zegistrar und Sekretariat für die Sammlung:
zomy Storrer
Bibliothek und Graphische Sammlung
Konservator für Bibliothek und Graphische
Sammlung: Dr. Ursula Perucchi
Bibliothekarin: Susanne Häni,
Emmanuelle Kuntschen (seit 1. Aug.)
Sekretariat: Margrit Rub* (bis 15. Sept.)
zlisabeth Lang* (seit 15. Okt.)
3uchbinder und Bibliotheksgehilfe: Otto Mülle:
Administration
Administrator: Hans Marti
Sekretariat Administration: Judith Minger
Telefon und Empfang: Guta Guetg
Buchhaltung: Dorothea Fieni
Museums-Shop und Kasse:
Erica Graf* (bis 31. Okt.), Paula Grillitsch, Erika
Hammerer*, Irene Laissue*, Margrit Leiser*, Ruth
Waldner*
Technische Beamte und Angestellte:
Hans Leiser, Robert Brändli, Nello Casadel, Erich
Faes, Leo Hentz* (bis 30. Sept.), Heinz Hurter, Leo
Seiler, Joseph Schöpf, Paul Zimmermann
Aufsicht, Reinigung, Garderobe:
Barbara Stoll, Margrit Huber, Margrit Koch, Gertruc
Treuthardt, Emma Zürrer
Ruth Arn* (bis 31. März), Robert Bräunle* (ab
1. Febr.), Clara Canavesi*, Christian Eberwein”*, Ines
Eberwein*, Marcelle-Andree Fankhauser*, Hulda
Felder*, Elisabeth Gallmann*, Rosa Grossrieder*,
Otto Hess*, Peter Hofer*, Ruth Joss*, Elsa Krebs*
Edeltrud Motyka*, Astrid Ramsauer*, Anneliese
Roth* (ab 15. Mai), Getrud Rufli*, Erna Salmina”,
Gottfried Schmid*, Olga Schmidlin*, Franziska
Storrer*, Susi Ternay*, Esther Trösch* (ab 21. Aug.‘
Erika Widmer*, Jost Z’graggen* (bis Juli), Margrit
Zürrer*
Restaurierung
Restaurator: Paul Pfister*, Jacqueline Burckhardt’
(seit 1. Februar)
Öffentlichkeitsarbeit
_eiterin: Lisbeth Müller
Mitarbeiterin: Monica Honegger (bis 31. Mai)
Iris Krüsi (seit 15. Mai)
Arbeit mit Schulklassen: Dr. Margrit Vasella*;
Barbara Schweizer*: Hans Ruedi Weber*
Teilzeitbeschäftiate
Rechnung 1979
Nach dem positiven Abschluss des Jahres 1978
konnte auch die Rechnung 1979 günstig gestaltet
werden.
Die im letzten Quartal 1978 angefangenen und im
Laufe des folgenden Jahres fortgeführten Reorgani
sationsmassnahmen kommen im Rechnungsjahr
1979 voll zum Tragen und wirkten sich finanziell
positiv aus. Verschiedene Aufwandpositionen konn-
ten gesenkt und die Erträge einzelner Sparten er-
höht werden. Die Mitgliederbeiträge haben erstmals
den Betrag von Fr. 250 000.- überschritten.
Im Einvernehmen mit dem Stadtrat hat der Vor-
stand beschlossen, das erfreuliche Rechnungs:
ergebnis teilweise für die Äufnung eines Aus-
gleichsfonds zu benutzen. Diese Reserve ist dazu
bestimmt, allfällige künftige Rückschläge aufzufan-
gen oder besondere Aufwendungen zu finanzieren
Darüber hinaus konnte ein Teil der von der Stadt
Zürich gewährten Subventionen zurückbezahlt wer
den - zweifellos ein ebenso seltenes wie aus der
Sicht der öffentlichen Hand willkommenes Ereignis
Der günstige Rechnungsabschluss ist in erster Linie
das Verdienst der gesamten Direktion des Kunst-
hauses und aller Mitarbeiter, die ständig bestrebt
waren, mit den verfügbaren Mitteln unter Wahrung
der künstlerischen Ziele haushälterisch umzugehen.
Es sei ihnen auch an dieser Stelle gedankt.
Der Quästor
RB‘
|. BETRIEBSRECHNUNG PER 31. DEZEMBER 1979
Ausgaben
Ausstellungen und Transporte
Beleuchtung, Heizung, Reinigung, Unterhalt
Besoldungen und Sozialleistungen
Bibliothek
Billettsteuer
Allgemeine Verwaltungskosten
Veranstaltungen, Führungen
Werbung
Inventaranschaffungen
Unterhalt der Sammlung
Einlagen in Sammlungsfonds
Einlage 15% Mitgliederbeiträge in Sammlungsfonds ı
Vereinsauslagen
Verkaufsartikel Museums-Shop inklusive Photos
Kataloge
Plakate
Bewachung
Versicherungen
Verlustvortrag 1977
Vorschlag 1978
1979
Fr.
594 093.85
394 698.15
2218598.47
40919.05
37 144.65
218 5560.35
33 346.25
135 495.90
36 027.85
35 630.55
500 000.—
37 636.—
31 501.35
165 141.05
279682.10
44.474.770
281 756.565
163 594.50
5248291.32
456 982.40
5 705 273.72
1978
Fr.
534321.65
375 009.75
2153928.35
39171.77
40 422.85
227 6456.80
32832.90
162332.65
20 496.—
43 257.40
750 000.—
36 679.50
46 798.35
273 890.35
334271.15
54410.45
306 552.60
198 901.70
5 630.923.22
22488.19
5653411.41
=
nn
Einnahmen
Mitgliederbeiträge 100%
Irdentlicher Betriebsbeitrag Stadt Zürich
Ausserordentlicher Betriebsbeitrag Stadt Zürich
Ausserordentlicher Beitrag Stadt Zürich Einkauf PK Rentner und Aktive
3etriebsbeitrag Kanton Zürich
Zintrittsgelder
Garderobengebühren
<ataloge
Saalmieten
Verkaufsprovisionen
Plakate
Verkaufserlös Museums-Shop inklusive Photos
Verschiedene Einnahmen
Zinsen
Verlustvortrag 1978
1979
Fr.
252005.50
3658 400.—
28 500.—
115 700.—
593 000.—
372 364.—
31 974.—
252052.09
19247.50
32027.85
24 671.20
228 025.35
76 070.78
21 235.45
5705273.72
5705 273.72
1978
Fr.
244 530.—
3624 100.—
34 300.—
78 400.—
594 000.—
403 838.50
32213.50
236 533.15
14817.50
33 092.80
24518.10
262513.55
61 013.53
6639.50
5650510.13
2901.28
565341141
Il. BILANZ PER 31. DEZEMBER 1979
Aktiven
Kassa
Postcheck
Banken
Wertschriften
Debitoren
Verrechnungssteuer
Darlehen an Büchler & Co.
Transitorische Aktiven
Verlustvortrag 1978
1979
Fr.
23 002.45
15 133.36
187 009.94
50 000.—
4 668.20
9885.—
50 000.—
147571.60
!
1497 270.55
1978
Fr.
17 292.90
31029.91
1119658.46
60 000.—
598.50
4191.—
100 000.—
19352.85
2901.28
1355 024.90
Passiven
Kreditoren
Rückstellung für Einrichtungskosten
Darlehen von Schweiz. Bankverein
Transitorische Passiven
Sammlungsfonds |
Sammlungsfonds II
araphische Sammlung
Andere Fonds:
Kunstschulfonds A. Rütschi
Preis für Schweizer Malerei
Verlustvortrag 1978
Vorschlag 1979
Gewinnvortrag 1979
2901.28
456 982.40
Fr.
271414.50
7 262.45
50 000.—
231 000.—
268 460.78
73 967.45
53970.80
37 113.45
454081.12
1497 270.55
Fr.
185 348.30
7262.45
100 000.—
181 965.650
366 449.70
23 965.45
148 072.75
258 511.35
83 449.40
1 255.094 90
MH
Sammlungsfonds |
Bestand per 1.Januar 1979
Beitrag Stadt und Kanton Zürich
Mitgliederbeiträge 1979
Schadenfall Rauschenberg
Schadenfall Vallotton
Übertrag Alfons Rütschi-Fonds
Zuwendungen:
Spende von ungenannt
Spende von ungenannt (für Ankauf Le Corbusier)
Dr. Bruderer (für Ankauf F. Stella)
Ankäufe:
Robert Delaunay Formes circulaires, 1930 (Rest)
Felix Vallotton Hautes Alpes, Glaciers et Pics neigeux
Le Corbusier Nature morte ä la bohemienne, 1931
Frank Stella Jardim botanico I, 1975
DADA Teilzahlung
Bestand per 31. Dezember 1979
200 000.
30 000
110000.
65 000.—
684 787 .—
Fr.
366 449.70
350 000.—
37 636.—
16401.03
6 000.—
261 761.05
250 000.—
50 000.—
20 000.—
1358247.78
1089 787.—
26846078
m
Sammlungsfonds Il
Bestand per 1.Januar 1979
Beitrag Stadt und Kanton Zürich
Schadenfall Caliban von Moser
Zuwendungen:
Dr. Carlo Fleischmann-Stiftung
Frau Hulda Zumsteg
Hugo Kahn
Morgan Trust Company
Frau Bolli-Heeb
Ankäufe:
Walter Kurt Wiemken
Alfons Schilling
Ferdinand Gehr
Alfonso Hüppi
Dieter Roth
Gianfredo Camesi
Peter Stämpfli
Pierre Haubensak
Al Meier
Andre Thomkins
Bestand per 31. Dezember 1979
Poesie, Leben, Wissenschaft, 1938
Spirale, 1974
Winter, 1979
Entwürfelung, 1976/77
Angefangenes Bild, 1974
Dimension Unique 1977/78
Royal M, 1978
Ohne Titel, 1970
Das Dreieck, 1979
Graphisches Gesamtwerk (Restzahlung)
32 000.—
8 000.
18 000.-
12000 -
18 000.-
9 000.
3400.
10 000.-
3 200.-
5 000.—
Fr.
23 965.45
100 000.—
53302.—
4.000.-
10.000.
500.—
500.—
_ 300.—
192 567.45
118 600.—
73967.45
—
Graphische Sammlung
Bestand per 1.Januar 1979
Beitrag Stadt und Kanton Zürich
Versicherungsleistung
Ankäufe:
Andre Thomkins
Dieter Roth
Jean Tinguely
Markus Raetz
Florin Granwehr
Hugo Schuhmacher
Christian Rothacher
Otto Piene
Jef Verheyen
James Bishop
Richard Serra
George Segal
Oskar Holweck
Jasper Johns
Diverse Rückkäufe und Käufe
Bestand per 31. Dezember 19765
Graphisches Gesamtwerk
Tellerservice, 1976
Klamauk, 1979
2 Zeichnungen, 1970-71
Aneinander, 1979
See Ohr, 1979
2 Aquarelle, 1978
Gouache, 1962
Aquarell, 1962
Zeichnung, 1974
Lithographie, 1972
Pastell, 1964
Zeichnung, 1957
Zone, 1972
10.000.
3825.—
5 400.—
2000.—
3 000.—
3 600.—
1 200. -
3 153.—
2 000.—
1530.
1870.
5 000.—
3875.—
3711.—
97 937.95
Fr.
148 072.75
50 000.—
4 000.—
202072.75
148 101.95
53970.80
Preis für Schweizer Malereı
Bestand per 1.Januar 1979
+ Zinsertrag
- Bankspesen
Bestand per 31.Dezember 1979
Fr.
83 449.40
3769.10
105.05
87113.45
REVISORENBERICHT 1979
An die Generalversammlung
der Zürcher Kunstgesellschaft
Sehr geehrter Herr Präsident,
sehr geehrte Vorstandsmitglieder
sehr geehrte Damen und Herren
Auftragsgemäss haben wir die Jahresrechnung
1979 der Zürcher Kunstgesellschaft geprüft. Wir
stellten dabei Übereinstimmung von Betriebs-
rechnung und Schlussbilanz mit den Büchern fest.
Aktiven und Passiven sind durch entsprechende
Unterlagen ausgewiesen. Stichprobenweise über-
zeugten wir uns anhand der Belege von der Richtig-
keit der Einnahmen und Ausgaben. Die Betriebs-
rechnung 1979 zeigt summarisch folgendes Bild:
Betriebsausgaben
Betriebseinnahmen
Betriebsverlust
Beiträge:
Stadt Zürich
inklusive Teuerung 3802 600.—
Kanton Zürich 593 000.—
mn.
5248 291.32
1309 673.72
3938617.60
4.395 600.—
Vorschlag 1979
Verlustvortrag 1978
Gewinnvortrag 1979
456 982.40
2901.28
454 081.12
Dieser Gewinnvortrag wurde ermöglicht durch die
volle Ausrichtung des variablen Höchstbeitrages der
Stadt Zürich. Der Stadtrat von Zürich hat am
13.2.1980 mit Beschluss Nr. 407 folgender Verwen-
dung des Gewinnvortrages zugestimmt:
Einlage in einen neu zu schaffenden Fr.
Ausgleichsfonds 300 000.
Rückerstattung an die Stadtkasse 154081.
Wir haben uns ferner von der richtigen Darstellung
der Umsätze und Bestände der Separatfonds über-
zeugt. Die Bestände betragen auf den 31.12.1979:
Sammlungsfonds |
Sammlungsfonds II
Graphische Sammlung
Preis für Schweizer Malerei
Fr.
268 460.78
73967.45
53 970.80
87 113.45
Gestützt auf unsere Prüfungen beantragen wir, die
Jahresrechnung 1979 mit obigen Zahlen zu geneh:
migen und den verantwortlichen Organen Ent-
lastung zu erteilen.
Die Kontrollstelle:
R. Aebli A. Grendelmeie
Zürich, 17. März 1980
Abbildungen
Le Corbusier
‚ıre marte 3 1a bhohemienne. 1931
Nie
2
Heinrich Müller
Die Familie, 1947
3
W.K. Wiemken
Poesie, Leben, Wissenschaft, 1938
4
Hans Aeschbacher
Weibliche Figur, 1942
F
Hans Aeschbache
Neiblicher Torso, 194:
5
Hans Aeschbacher
Figur, 1948
7
Hans Aeschbacher
Figur Il, 1961
3
Verena Loewensberg
3ild 17. um 1950
9
Fritz Glarner
zelational Paintine. Tondo Nr.1. 1944
10711
Zritz Glarner: Composition, 1932
Daintina. 1941
12/13
Painting grey, 1942
Paintina white, 1946
14
Fritz Glarner
Relational Paintina 1945-488
DI £
bb 28 SB I
® ER SR Sn
ä KO 5 ©
“ag et ‚=
15
David Hockney
AEIOU (Rimbaud and the vnwels‘ 196”
16
Dieter Roth
Hyde Park-Rrot 1969
17
Varlin
Salhethildnis 197F
18
. Henry Moore
Reeclinina Fiaure: Anales. 1975/77
—
4
Vier Künstlerbeiträge aus dem Schubladenmuseum
n.
19/20
Jean Tinguely Volume Virtuel. 197°
Dieter Roth 1968
21/22
Roy Lichtenstein 1976
Duane Hanson Shoppina ladv. 1973
- OR!
BETS
23
Herbert Distel
Schubladenmuseum. 1970/77
ED EP En
24
Andre Thomkins
Jesetzestricker, 1971
25
Frank Stella
Jardim botanico I. 1975
Hinweis
auf einige Neuerwerbungen
FRITZ GLARNER IM KUNSTHAUS ZÜRICH
Mit dem Nachlass von Fritz Glarner wird die Samm-
lung des Kunsthauses Zürich mehrfach bereichert.
Es verstärkt sich die Präsenz der Konkreten Kunst
Schweizer Herkunft, die ein folgenreiches Kapitel
der Moderne in unserem Land darstellt. Ausserdem
ist Fritz Glarner durch seinen langen Aufenthalt in
den USA eng mit der geometrisch orientierten
amerikanischen Malerei verbunden. In Zürich ge-
hörte er zur 1937 gegründeten «Allianz» (Vereini-
gung moderner Schweizer Künstler), in New York
schloss er sich den 1936 entstandenen «American
Abstract Artists» an. Diese nahmen auch die aus
Europa zugewanderten Künstler auf, Josef Albers
zum Beispiel, dann Piet Mondrian. Zwischen Mon-
drian und Glarner entwickelte sich eine enge
Freundschaft, die von der Ankunft des hollänischen
Meisters des Neoplastizismus in New York 1940 bis
zu seinem Tod 1944 dauerte. Die beiden Maler
hatten sich allerdings schon in den zwanziger Jah-
ren in Paris gekannt. - Diese Hinweise mögen
genügen, um zu zeigen, wie vielschichtig das Bezie-
hungsgeflecht ist, dem sich Fritz Glarner im Kunst-
haus Zürich einfüat.
Das Legat von Lucie Glarner an die Zürcher Kunst-
gesellschaft enthält als Kernstück rund zwanzig fer-
tig ausgeführte Bilder von den späten zwanziger
Jahren bis zu vollendeten Beispielen des Relational
Painting. Da der Kanton Tessin seine Rechte fordert.
muss der Nachlass aufgeteilt werden: eine grössere
Werkgruppe bleibt in Zürich, eine kleinere geht in
das im Entstehen begriffene Museum in Lugano.
Dem Wunsch von Frau Glarner entsprechend, wahrt
Zürich zusammen mit den bereits im Kunsthaus
domizilierten Arbeiten den Schwerpunkt. Anderer-
seits darf man es begrüssen, dass Glarner im Tessin
nicht vergessen wird. Die Glarners fühlten sich dort
zuhause und unterhielten viele künstlerisch-freund-
schaftliche Kontakte. Lucie Glarner setzte sie nach
dem Tod ihres Gatten fort und kümmerte sich mit
Verständnis und Liebe um sein Erbe. Gern denke
ich an die uneigennützige Hilfe zurück, die mir Lucie
bei der Vorbereitung meiner 1976 erschienenen
Glarner-Monographie entaegenbrachte.
ın dieser Monographie findet sich ein Werkverzeich-
is. Wenn man darin die aus dem Glarner-Nachlass
dem Kunsthaus zugefallenen Bilder vergleichend im
chronologischen Ablauf des gesamten (Euvres
betrachtet, sieht man, dass sechs für seinen,
Werdegang besonders wichtige Bilder nach Zürich
kommen: Composition 1932 (Abb. 10), Painting 1941
‘Abb. 11), Painting (grey) 1942 (Abb. 12), Relational
Painting, Tondo No. 1 1944 (Abb. 9), Painting (white)
1945 (Abb. 13) und Relational Painting 1945-48
‘Abb. 14). Zur Erinnerung an die Person von Fritz
Glarner sei festgehalten, dass er, 1899 in Zürich
geboren, ein Schweizer war, der fast nie in Zürich
gelebt hat. Kindheit und Jugend verbrachte er in
Italien, die zwanziger und dreissiger Jahre in Paris.
Kurz in Zürich 1936, siedelte er nach New York über
und liess sich 1957 in Huntington, Long Island,
nieder. Ein schwerer Unfall 1966 erforderte eine
‚ange Rekonvaleszenz; 1971 kehrten die Glarners
nach Locarno zurück, 1972 starb Fritz Glarner. Still
und in sich ruhend, wie sein Naturell war, ist seine
Malerei. Seit den vierziger Jahren kreiste sie um
das, was er Relational Painting nannte: Bilder aus
der Beziehung von Formen und Farben gebaut. Die
allgemeinste Erklärung, die man über den Sinn des
Malens machen kann, wurde für ihn zu Methode
und Inhalt gleichzeitig.
76
Glarners Anfänge waren konventionell, und seine
Entwicklung spielte sich keineswegs so geradlinig
ab, wie es in der harmonischen Zusammenschau
seines Gesamtwerkes den Anschein hat. In frühen
Bildern sind Merkmale seiner späteren Malerei in
Ansätzen vorgegeben. Im mittleren Schaffen erfolg:
ten Rückgriffe auf Erfindungsphasen der Moderne,
die längst vorbei waren. Wenn man in der Kunst
nicht nur am Glanz der endgültigen Leistung in-
teressiert ist, an der es nichts mehr zu rütteln gibt,
sondern auch an den geistig-schöpferischen Über-
gangsetappen, dann bedeutet das Glarner-Legat
gerade in dieser Hinsicht einen Glücksfall. Der
Glücksfall betrifft ihn selbst, aber auch das Ver-
ständnis konstruktiven Bilddenkens im allgemeinen.
In den zwanziger und dreissiger Jahren beschäftigte
sich Fritz Glarner auf recht eigenartige Weise mit
der Thematik des Stillebens. Das heisst, er malte
Interieurs in der Art von Stilleben: Schachteln, Trep-
pen, Tische, Staffeleien, Raumecken, dann sind
architektonisch betonte Innen- und Aussenräume
die Versatzstücke dieser Leinwände. Die Atmosphä
rik des Impressionismus und Neoimpressionismus,
das Kolorit und die Geometrisierung von Gegen-
ständen durch den Kubismus leben nochmals auf
Composition von 1932 vertritt diesen Bildtypus.
Schaut man jedoch genauer hin, finden sich bereits
spezifische Glarner-Effekte. Drei Punkte sind es, die
man beachten muss. Zunächst versammeln sich
alle Bildelemente in einer Wahrnehmungsebene, sie
wverflachen) ohne echte Perspektive. Sodann verlie-
ren die farbigen Valeurs an Tiefe und fügen sich
optisch eindimensional in die Bildfläche. Schliess:
lich beherrscht eine grosse Diagonale das Bild-
geschehen.
Homogenität aller Form- und Farbelemente sowie
Dynamisierung im Rhythmus der Schräge werden
zu den Gestaltungsgrundlagen von Glarners Rela-
tional Painting. Aber äussern sich nicht in dieser
Composition suprematistische Gestaltungsprinzi-
pien? Die Diagonale wäre dann als über den Bild-
rand hinaus weisende imaginäre Bewegungsbahn
zu interpretieren, in deren Anziehung das kreis-
förmige und das rechteckige Element unten im Bild
schwebend mit fortgezogen werden. In der Tat fing
Fritz Glarner um 1940 an Bilder zu entwerfen, die
eindeutig an die Kompositionstechniken der rus-
sischen Konstruktivisten und des Suprematismus
von Malewitsch erinnern. Painting von 1941 tritt da-
für den Beweis an. Was suchte Glarner?
Betrachtet man ein Werk wie Painting 1941, könnte
man Glarners Konfrontation mit der russischen
Avantgarde als Absage an die von ihm bis dahin
durchstandenen Kunsterfahrungen werten und als
Absage an seine Flächigkeitsidee der Malerei. Denn
die Konzeption der Russen beruhte gerade nicht auf
der Eindimensionalität des Bildfeldes, sondern auf
der Vorstellung, die Leinwand gewissermassen als
Sprungbrett für den Höhenflug ins geistige Reich
der «gegenstandslosen Welt» zu benützen, symboli-
siert durch den Kosmos der Geometriefiguren. Was
Glarner offensichtlich faszinierte, waren die Rhyth-
mus- und Dynamisierungsprobleme des Suprema-
tismus, maltechnische Kniffe banal ausgedrückt,
denn Kunstideologien und Kunstphilosophien lager
seinem Temperament ohnehin nicht.
Die ersten von Glarner als Relational Painting be-
zeichneten Bilder, 1941, 1942, 1943 und 1945, setzer
sich denn auch mit dem Schwebezustand recht-
eckiger und keilförmiger Farbformen auseinander.
Frei und unverbunden stehen sie in der weissen
Bildfläche und gehen mit den ihnen zugeordneten
schwarzen, waagrecht-senkrechten Balken lose
Gruppenbeziehungen ein. Noch sprach er von
einem «undeterminded space)» oder einem <un-
organized space», den er da erzeugt habe: Relatio-
nal Painting, Tondo No. 1 von 1944 entspricht diese
Definition sehr anschaulich mit seinen in der Kreis-
fläche frei liegenden Elementen. Ein rundes Format
so zu beherrschen, dass alles caufgeht>, stellt über-
dies eine kompositionelle Leistung von besonderer
Schwierigkeitsgrad dar.
Mit dem grossformatigen Relational Painting
1945-48 sind Inkubationszeiten und Retardierungen
iberwunden: «determined space» heisst es nun, ein
völlig durchstrukturiertes Bildganzes von einer nur
so und nicht anders zu erzeugenden Räumlichkeit
entfaltet sich vor den Augen des Betrachters.
Rechteck fügt sich an Rechteck, Rechteckgruppen
vereinigen sich zu Formblöcken, jedes Rechteck
durch Abschränkung fast unmerklich aktiviert. Die
sich wiederholende Schräge ist zudem ein Mittel
der Vereinheitlichung. Diese Funktion erfüllen auch
die konstanten Grössen der Primärfarben Rot, Blau
und Gelb. Der Reichtum der Grautöne zwischen
Weiss und Schwarz freilich bringt das Bild zum Le-
ben, gleicht aus, betont, akzentuiert, moduliert. - In
dieser elementaren und wandlungsfähigen Welt
seiner «Beziehungsmalerei» fand Fritz Glarner seine
künstlerische Befriedigung. Das Relational Painting
hält ihn fest in den beiden Varianten des Rechteck-
formates und des Tondos. Insgesamt schuf er 74
rechteckige und 65 runde Bilder dieser Art. Sein
erstes Relational Painting verkaufte er 1945 an die
amerikanische Mäzenin (und Malerin) Katherine
S.Dreier, 1920 Begründerin der «Societe Anonyme).
Mit seinen grossen Wandbildaufträgen hat Fritz
Glarner sich später dann in die amerikanische Aner-
kennung hineingemalt.
Wer an Glarner und sein Relational Painting denkt,
der denkt unwillkürlich auch an Piet Mondrian. In
dem Kunsthaus-Legat sind zwei Bilder enthalten,
die Mondrians in New York entstandenem Spätwerk
besonders nahe zu stehen scheinen: Painting (grey)
von 1942 und Painting (white) von 1945. Sie tragen
alle Züge des Relational Painting, aber aus Gründen.
die Glarner nirgends erklärte, nannte er sie nicht so.
'm Stand schöpferischer Unschuld, unberührt von
der auch damals schon vom Erfinderehrgeiz be-
herrschten Kunstszene, entschloss sich Glarner zur
Verwendung der Primärfarben und elementarer
rechtwinkliger Bildstrukturen, wie sie als Reservat
von Mondrian und des Neoplastizismus galten. Er
tat es deshalb, weil ihm diese Mittel für seine Ab-
sichten am geeignetsten schienen, und er hat ihnen
einige feine, aber wesentliche Eigenheiten ange-
deihen lassen. Darin mag mehr originales schöpferi-
sches Denken liegen, als manche lautstark ihre Erst:
geburtsrechte deklarierenden Malerkollegen sich
sarträumen. In der Kunsthaussammlung kann man
nun die entsprechenden vergleichenden Studien
selbst betreiben. Einen grundsätzlichen Unterschied
zwischen Glarner und dem späten Mondrian (z.B.
Broadway Boogie Woogie 1942-43, leider nicht in
Zürich, sondern im Museum of Modern Art in New
York) muss man in ihrer jeweiligen Auffassung über
die Bilddimensionalität suchen: Mondrian — mit den
sich überkreuzenden Gittern, Glarner - mit dem
‚einen Aneinanderstossen der Gitter, was völlig
anders wirksame Bildräume evoziert. Man weiss
nicht, worüber Mondrian und Glarner bei ihren
gegenseitigen Atelierbesuchen diskutiert haben —
vielleicht über solche Fragen? Einer, den man hier
arwähnen muss und den man ebenfalls im Kunst-
haus Zürich mit Anschauungsbeispielen antrifft, ist
>aul Klee mit seiner Vorstellung der Farbdimensio-
nalıtät.
Fritz Glarner hat lange an seinen Bildern gemalt, er
hat sie weggestellt, dann wieder hervorgeholt und
neu überprüft. Da er seine Malerei als Fortsetzung
ein. und desselben Bildgedankens verstand, musste
‘hm daran gelegen sein, die Entwicklungsfähigkeit
dieser Idee zu verdeutlichen. Die Zeichnung wurde
für ihn zu dem Medium, worin er die Abweichungen
von den kompositionellen Grundregeln des Relatio-
nal Painting erforschen konnte. Er konnte damit
auch belegen, wie die scheinbar so neutrale, geo-
metrische Syntax seiner Bildsprache für Ihn zum
Spielraum schöpferischer Fantasie geworden ist. Er-
freulicherweise gehören zum Glarner-Nachlass auch
Zeichnungen und eine grössere Zahl unfertiger
Leinwände in unterschiedlichen Stadien der Ausfüh:
"ung. Daran zeigt sich die kreative Mühsal, die Fritz
Glarner sein Leben lang begleitete, und man ist be-
rührt von der intensiven Mischung aus nüchterner
Selbstkritik und tastender Unsicherheit, die den
3-7
Weg zu der klaren und untadellig schönen Richtig- HANS AESCHBACHER
keit des Relational Painting gesäumt haben.
Mehr als andere Maler seiner Richtung schenkt uns
Fritz Glarner Einsichten in den Entstehungsvorgang
eines Bildes zwischen Idee und Realisation. Zudem
hat er in die kühle Atmosphäre der Bildgeometrie
die Wärme malerischer Empfindung und medita-
tiver Tiefe gebracht. Behutsam hat sich sein Werk
Pinselstrich um Pinselstrich gefügt, so sollten wir es
wieder rückwärts in uns selbst hineinnehmen.
Margit Weinberg-Staber
Seit diesem Berichtsjahr ist das Kunsthaus in der
glücklichen Lage, zehn Skulpturen aus Stein von
Hans Aeschbacher permanent in seiner Sammlung
zeigen zu können. Das erste Werk, das Eingang in
unsere Sammlung gefunden hat, ist der Kopf «Le
Zlochard>, 1945, der sich seit 1946 als Leihgabe der
Stadt Zürich im Kunsthaus befindet. Ebenfalls als
Leihgabe der Stadt Zürich (seit 1949) können wir
das früheste Werk der gesamten Gruppe, die Skulp
‘ur /Weiblicher Kopf», 1942, zeigen. 1954 schenkte
ns Fräulein Elisabeth Feller die 1953 entstandene
«Figur b aus Lava, und im folgenden Jahre erwarb
die Kunstgesellschaft erstmals eine Skulptur des
<ünstlers aus eigenen Mitteln: das Gesicht «Ab-
straktion» aus schwarzem Diabas von 1945. Durch
den Erwerb von 5 Skulpturen aus dem Besitz von
Hans Fischli und dem äusserst willkommenen Ge-
schenk «Weibliche Figun, 1942, das Hans Fischli
als Zeichen seiner freundschaftlichen Verbunden-
heit mit Hans Aeschbacher dem Kunsthaus offe-
jerte, kann die künstlerische Entwicklung dieses
1ervorragenden Steinbildhauers von den Anfängen
dis 1961 lückenlos dargestellt werden.
Jans Aeschbachers plastisches Schaffen setzt 1936
3in, wobei die ersten Werke - Weibliche Köpfe und
ain Knabentorso - noch in Bronze ausgeführt wor-
den sind. 1940 bearbeitet Aeschbacher erstmals
den Stein, der ihm für lange Jahre ausschliessliches
Werkmaterial für sein dreidimensionales Schaffen
wird, den er wie kaum ein anderer zum Klingen
bringt und dessen Schönheit, Eigengesetzlichkeit
ınd Schwere er - man möchte sagen liebevoll —
aufspürt. Bereits die Anfänge, die naturnahen For-
mulierungen, zeigen eine Tendenz, die Aesch-
bachers gesamtem Schaffen eigen ist: das Streben
nach grossgesehener, klarer Formgebung. Dies wirc
neben den frühen Köpfen besonders deutlich bei
der «Weiblichen Figun, 1942 (Abb. 4). Obwohl das
Werk kaum ein Meter hoch ist, eignet ihm eine in-
4
nere Präsenz und Ausstrahlung, die das spätere,
dem Monumentalen zuneigende Schaffen vorberei-
tet. Eine zarte Scheu kennzeichnet zwar noch die
verhalten aufblühende Mädchengestalt; die in sich
vollendete Körperlichkeit jedoch strahlt in den
Raum aus und beherrscht ihn. Dieses Schlüssel-
werk der früheren Schaffensperiode Aeschbachers
ist somit gekennzeichnet durch zwei sich scheinbar
widersprechende Eigenschaften: auf der einen Seite
in sich ruhende Geschlossenheit, zarte Oberflä-
chenmodellierung und auf der andern Seite raum-
beherrschende, schwellende Körperlichkeit. Das
Werk ist einer Knospe vergleichbar, die eben im
Begriff ist, sich zur Blüte zu entfalten. Durch die
Wendung des Kopfes ist diese Figur —- wie alle spä:
teren auch —- nicht auf eine Ansicht festgelegt; um
sie als plastische Form erfahren zu können, muss
sie von allen Seiten her betrachtet werden, nur so
gibt sie den weichen Fluss der stets wechselnden
Konturen preis.
Nur ein Jahr später ist der «Weibliche Torso»
(Abb. 5) entstanden: die Knospe hat sich zur
prachtentfaltenden vollen Blüte entwickelt. Die
mächtig schwellenden, voluminösen weiblichen
Formen verleihen dem Werk irdene Schwere, ur-
sprüngliche Kraft beherrscht die Masse des Steines.
der zum Sinnbild von Gäa, Venus und lebensspen-
dender Magna Mater wird. Nicht zufällig handelt es
sich um einen Torso. Noch konsequenter als bei
einer Ganzfigur wird durch das Weglassen von Kopf
und Armen das Gesamtvolumen gestrafft. Trotz der
prallen Formen entbehrt dieser Torso nicht einer ge-
wissen, aufragenden Eleganz; dadurch, dass die
Beine eng aneinander gepresst sind, verlagert sich
der Schwerpunkt der Figur auf die Höhe der weit
ausladenden Hüftpartie. Aeschbacher, der in seinen
Skulpturen jedes anekdotische Detail vermeidet, ge-
stattet sich hier ein leicht ironisierendes Detail,
indem er die beiden grossen Zehen der Füsse über-
einanderlegt. Dadurch vermeidet er eine allzu
strenge Axialsymmetrie und nimmt dem gewaltigen
Frauenkörper lastende Schwere. Zugunsten der
reinen Form entfernt sich der Künstler vom Natur-
vorbild und bringt die einzelnen Körperpartien mit-
einander in ein das ganze Werk umfassendes Be-
zugsschema. So entsprechen die zarten Wölbungen
der beiden Knie den vollplastisch herausragenden
Brüsten, und dem zarten Schwung der Unterschen-
kel antworten die beinahe geometrisierend empfun-
denen Kurven der Beckenpartie. So rein wie in die-
sem Werk hat Aeschbacher die weiblichen Formen
sonst nie zu einem in sich vollendeten Kräftespiel
zusammengefügt.
1947 verlegt Aeschbacher seinen Werkplatz in die
Provence, wo er bis 1965 arbeitet. Die mediterrane
Jmgebung verstärkt zunächst die sinnliche Aus-
strahlung seiner Steine, die zunehmend abstrakte-
ren Formen folgen, ohne dabei ihre Sinngebung als
weibliche Idole aufzugeben. Die Beziehung zum
Stein intensiviert sich dergestalt, dass die Hand des
Künstlers noch verhaltener in das Material eingreift:
der kaum bearbeitete Findling wird zum Symbol
dieser Phase intensivster Verschmelzung von Künst-
‚er und Werkstoff. Bereits das Gesicht «Abstraktion»
von 1945 weist in dieser Richtung, vollends deutlich
wird sie bei den gegen 1950 entstehenden Lava-
figuren, von denen die 1948 datierte «Figur (Abb. 6)
ain charakteristisches Beispiel ist. Das zunehmende
Zurücknehmen der dem Naturvorbild folgenden For-
men ist hier so weit entwickelt, dass die sinnbild-
hafte Ausstrahlung allein durch eine rhythmisierte
Folge von schwellenden Partien erreicht wird, die
ainer dynamischen, sich aufbäumenden Kurve
untergeordnet sind. Noch stärker als zuvor wecken
dieses und verwandte Werke die Erinnerung an
frühzeitliche Mahnmale, Kristallisationspunkte
heiliger Haine, naturhaften Gottheiten geweiht. «Der
Begriff des Kultbildes bietet sich an. Idole und
Stelen sind Kultbilder im herkömmlichen Sinne
durch ihr reines Dasein, das Distanz fordert und
den Raum auf sich bezieht, zeitgenössische Skulp-
turen aber durch ihren asymmetrischen und nicht-
frontalen Aufbau sowie durch den Tastwert der
Oberfläche des Steines;>, schreibt Harald Szeemann
76
m Vorwort seiner Aeschbacher-Ausstellung in der
<unsthalle Bern, 1961.
Die in hohem Masse konsequente Entwicklung
Aeschbachers, bei dem jede neue Phase aus der
vorangegangenen herauswächst, wird 1950 durch
die monumentale Granitskulptur (eine erste Fassung
aus Lava ist auf dem Transport von der Provence in
die Schweiz zerbrochen) der «Harfe» unterbrochen,
die ihren endgültigen Standort vor dem Zürcher
Kantonsspital gefunden hat. Dieses Werk markiert
den Übergang der weiblichen Idole zu den <«männ-
lichen) Stelen. Die «Figur b, 1953, des Kunsthauses
ist bereits eindeutig als Stele anzusprechen, auch
wenn ihr Formgefüge noch von weitgehend organıi-
schen Partien bestimmt wird. Während die zuvor
entstandenen Idole sich mehr und mehr von einer
expressiven Durchbildung zu stets konzentrierterer,
ruhigerer Gestalt entwickelt haben, wirkt die
«Figur b, 1953, kantiger, vielseitiger, durch tiefe Ein-
schnitte differenzierter, wobei Schattenpartien sich
in den schlank aufwachsenden Steinkörper ein-
prägen. Der Schritt zu stereometrischen Körpern ist
vorbereitet und kommt in den Jahren nach 1955
vollends zum Durchbruch. Wie ein Abgesang an die
tellurische Phase der Idole wirkt die «Figur b, 1957.
aus rotem Ackerstein, die von planen Flächen um-
schlossen ist, die an den Rändern nur noch leichte
Rundungen zeigen. Noch ist der Schritt zur reinen
Geometrie nicht vollzogen, noch scheint sich der
Stein gegen die intellektuelle Kunstform der stren-
gen Stereometrisierung zu wehren. Bezeichender-
weise ist das Material dieser Stele von beachtens-
werter Breitenentwicklung der grobkörnige, in
gewissem Sinne bäuerische Ackerstein. Erst mit der
Verwendung des urbaneren Marmors wird die
strenge, kantige Durchbildung erreicht, wie bei-
spielsweise mit der «Figur Ib, 1962 (Abb. 7). Die in
der Figur von 1953 noch ineinander übergehenden,
spitzwinklig sich verzahnenden Dreiecksformen sind
hier streng gegeneinander abgesetzt. Die Stele von
quadratischem Grundriss lebt von der Präzision der
voneinander abgehobenen Formen, die den Qua-
dratumriss nur wenig variieren, wodurch die rekt-
anguläre Grundform betont und nicht aufgerissen
wird.
Aeschbachers Schaffen nimmt in der Kunstge-
schichte der Schweiz eine bedeutsame Stellung eir
indem es von der gegenständlichen Kunst der Ge-
neration von Karl Geiser, von der es ausgegangen
'st, überleitet zur abstrakten Bildhauerei der
Jahrhundertmitte. Zahlreiche jüngere Künstler sind
durch die Schule von Hans Aeschbacher gegangen
der damit an zentraler Stelle als Anreger und Weg-
bereiter gewirkt hat. Die logische Konsequenz, die
Aeschbacher vom Gegenstand zur freien, organi-
schen Abstraktion und schliesslich zur strengen,
geometrischen Durchformung geführt hat, ist bei-
3pielhaft.
Felix Baumann
5a
ANDRE THOMKINS, DER «GESETZESTRICKER»)
Andre Thomkins gehört heute zu den bedeutenden
Schweizer Graphikern. Sein beachtliches graphi-
sches (Euvre beginnt 1953 mit einer Reihe klein-
formatiger Lithographien, die in wenigen Exempla-
ren im Eigendruck herauskamen. In der Frühzeit ex-
perimentierte er mit verschiedenen unkonventionel-
len Drucktechniken wie Gummi- und Plastilinstem-
peldrucken, Knülldrucken, Clich&drucken und Ma-
terialdrucken. Erst seit 1970 wendete er sich inten-
siver der traditionellen Druckgraphik zu, wobei ins
Auge fällt, dass er die graphischen Techniken
bevorzugt, die er als Zeichner angehen kann: Litho-
graphie und Vernis mou. Bei der Lithographie lässt
sich mit Kreide direkt auf dem Lithostein ähnlich
wie auf einem Blatt Papier zeichnen. Bei der Vernis-
mMmou-Technik legt man über die speziell vorbereitete
Kupferplatte ein Papier, auf dem mit dem
gewöhnlichen Bleistift gezeichnet wird. Die Drucke
bewahren in beiden Techniken etwas vom Charak-
ter einer Kreide- oder Bleistiftzeichnung. Thomkins
selbst bekennt dazu: «Die Technik des Vernis mou
benutze ich seither am liebsten. Der Bleistiftstrich
wird in der Umsetzung durch den Kupferdruck zwar
etwas härter, behält aber einen ganz eigenen Cha-
rakter im Unterschied zu allen sonstigen Linien und
Tönen auf Drucken von Kupferplatten anderer Tech-
niken des Ätzens, Stechens oder Kratzens 1
Es ist uns im vergangenen Jahr gelungen, das ge-
samte druckgraphische Werk von Andre Thomkins
für die Graphische Sammlung zu erwerben. Über-
Dlickt man die rund 160 Blätter, so wirkt vieles zu-
nächst verwirrend und schwer fassbar. Ein grosser
Teil der Kompositionen ist von einem regelmässigen
Muster geprägt, aus dem sich einzelne Figuren und
Figurengruppen herauslösen, ohne jedoch eine zu-
Sammenhängende Szene zu bilden. Der Betrachter
fühlt sich zuweilen in einem Irrgarten, in dem er
sich vergeblich zurechtzufinden sucht. Der Nach-
vollzug des Entstehungsprozesses kann den Zugang
zu solchen Blättern erleichtern. Da es unmöglich ist,
in diesem Rahmen auf die gesamte Graphik mit
hrer Vielfalt an Themen und Techniken einzugehen,
soll stellvertretend ein charakteristisches Beispiel,
die Lithographie <«gesetzestricker» von 1971,
herausgegriffen werden (Abbildung Nr. 24)
Bei der Lithographie fällt als erstes das ihr zugrunde
legende Muster auf, das Koepplin «Rapportmuster)
nennt. Die Ausgangssituation für die Entstehung
des Blattes bildet ein noch deutlich sichtbarer kon-
struktiver Raster, ein Quadratnetz, das aus vier Fel-
dern in der Höhe und fünf Feldern in der Breite be-
steht. In diese Felder beginnt Thomkins nachein-
ander ein Muster aus Kurven und geraden Linien
ainzuzeichnen, das in jedem Feld in gleicher Weise
wiederkehrt. Die Wiederholung des gleichen Motivs
ın allen Feldern löst durch ihre Monotonie beim
Künstler den Reiz aus, an irgendeiner Stelle eine
Veränderung zu erzeugen, daraus auszubrechen. Er
vergleicht dies mit der Erfahrung der penetranten
Monotonie eines Tapetenmusters, bei dem man
sich wie eingesperrt vorkommt. Nach und nach öff-
1en sich für Ihn die Formen für Gegenstände, an die
ar sich erinnert. Er projiziert plötzlich etwas Figürli-
2hes in eine Linie des repetierten Motivs hinein: in
3ainem Bogen erscheint zum Beispiel ein Arm, in
3iner Rundform ein Kopf. Eine solche Figur wird
vom Künstler sofort durch verdeutlichende Schraf-
fierung fixiert. Die ersten Interpretationen verlocken
hn sehr schnell zu Variationen, nämlich zu einer an-
deren Kopf- oder Armhaltung im nächsten Feld,
ader statt eines Arms entsteht dort aus dem Bogen
3ain Bein. Gleichzeitig sucht der Künstler anhand der
bereits vorhandenen Elemente nach einer Fortset-
zung der Figur in Nachbarfelder hinein. Durch das
Verweben und Vernetzen bereits im Grundmotiv
entsteht allmählich Räumlichkeit und entwickeln
sich darin Figurengruppen, die am Schluss eine Art
Szene bilden. Solche Szenen sind nicht «geplant,
sie sind auch keine Illustrationen, keine historischen
RR
oder Genreszenen, sondern sie setzen sich wie ein
Puzzle aus der Addition von einzelnen interpretie-
renden Schritten zu einem Gesamtbild zusammen.
Der Künstler schaut dabei nie auf die ganze Szene.
er ist während der Arbeit selbst darauf gespannt,
was einer bereits interpretierten Form antwortet.
Die Figuren und Gegenstände, die er aus dem
Muster herausliest, ergeben eine neue, ihm vorher
nicht bewusste Realität. «Man kann sich vorstellen,
die Welt rekonstruiert sich, rekonstituiert sich nach
Passage eines Siebes, eines Musters, einer Netz-
haut im Grossen, und was sich dann wieder zusam-
mensetzt, gibt eine neue Deutung.) 2
Die entstehenden Figuren treten selten in Beziehung
zueinander. Meist bleiben sie isoliert, und ihre
Gesten oder Handlungen sind schwer zu deuten.
Der Betrachter, an das Lesen von zusammen-
hängenden Szenen mit aufschlüsselbaren Gesten
gewöhnt, fühlt sich ständig aufgerufen, Beziehungen
zwischen dem scheinbar Beziehungslosen herzustel-
len, und er wird angeregt, eigene Assoziationen in
die vom Künstler noch frei gelassenen Felder zu
projizieren. Thomkins spricht gern von «Permanent-
szene», die seiner Meinung nach «bei der Arbeit und
bei der Betrachtung, die ja hoffentlich eine weitere
Interpretation ist, beliebig lange funktionieren) soll. ©
In der vorliegenden Lithographie kommt plötzlich so
etwas wie eine Gerichtsszene zum Vorschein, in der
die weibliche Figur in der Mitte links die Anwältin
zu verkörpern scheint. Das löst bei Thomkins den
Titel «gesetzestricker) aus. Der Titel wird meist im
nachhinein gegeben. Er ist nicht unbedingt die
Summe des Bildes, sondern kann sich auf einzelne
Elemente beziehen. Er ist ein weiterer Interpreta-
tionsschritt, und der Künstler ist sozusagen der
erste Betrachter und somit der erste Deuter seines
Werkes. «Verbal versuche ich oft nachträglich, in
der Form eines Palindroms etwa, die Sache zu fas-
sen und zurückzudenken. ... Wenn in der Zeich-
nung etwas erscheint wie ein Aufgebahrter, eine
Katafalk-Situation, dann kommt es zum Begriff
„Bahre“. und dieses Wort wird nun palindromisch
behandelt, „BAHRE: BÜRDE DRÜBER HAB“ als Bild-
titel.»4 Der Titel «gesetzestricker) gibt die Vieldeutig:
keit der Szene zu erkennen. Man kann ihn lesen als
«Gesetze-Strickern oder als «Gesetzes-Trickern. Das
Gesetz ist das Muster. Die Figuren müssen sich in
den gesetzesmässigen Wiederholungen bewegen,
versuchen jedoch, sich nicht in den Maschen des
Gesetzes zu verfangen, sondern sich zu befreien, ja
sogar gegen das Gesetz zu <tricksen>». Beide Pole
sind in dem Blatt angesprochen. Eine weitere
Dimension ergibt sich dadurch, dass die «Gerichts-
szene) suggeriert, in welche Gefahr der Einzelne
geraten kann, wenn er in das Labyrinth der Ge-
setzeswelt verstrickt wird. Andererseits wird mit
dem Titel auch auf die Arbeitsweise des Künstlers
angespielt: Thomkins <strickt» das Bildnetz, das
Gesetz, und <trickst» seine Figuren in die Szene hin:
ein, verbindet sie mit dem Prozesshaften.
Auf die Frage, was für ihn «Kunst» heisse, antwor-
tete Thomkins einmal: «Kunst macht aus etwas
etwas anderes, aus Realem Fiktives, aus Fiktivem
Reales. Kunst ist homogen, aus Gleichem ent-
wickelt, interpretierend entstanden.) 5 Der Künstler
braucht einen Anregungsboden, um ins Produzierer
zu kommen. Das kann beispielsweise die Technik
der <«Lackskins)» sein, bei der die auf einer
Wasseroberfläche sich ausbreitenden Lackfäden
durch modellierendes Eingreifen strukturiert
werden, oder das Werk eines anderen Künstlers,
das ihn zu Verwandlungen inspiriert, oder ein Wort
das seine Phantasie reizt, durch Anagramme und
Palindrome alles auszuprobieren, was an Neuem,
Unbekanntem in ihm steckt, oder, wie im vorliegen-
den Fall, das Rapportmuster, das seine Kreativität ir
Gang setzt. Die vorgeschaffenen Strukturen bilden
die Versatzstücke, die etwas auslösen, was latent
an Erinnerungskontexten vorhanden ist und was im
Hineinsehen und im Interpretieren dieser Strukturen
zum Vorschein kommt.
Ähnliche Arbeitsmethoden haben bereits die Sur-
realisten praktiziert. Beispielsweise liessen die bei
der Frottage im Durchreiben von Gegenständen ent-
standenen Strukturen in Max Ernsts Phantasie unge
wohnte Bilder entstehen, die er nachträglich durch
bewusste Ergänzungen verdeutlichte. Die vorgefun-
denen Texturen versetzten ihn in die Lage, seinen
«Jungfräulichkeitskomplex>» gegenüber dem leeren
Blatt zu überwinden und seine meditativen und hal-
luzinatorischen Fähigkeiten zu steigern. In Andre
Thomkins graphischem Werk lassen sich mancher-
lei Beziehungen zum Surrealismus aufzeigen. 1956
überarbeitet er Zeitungsbilder, er <kitzelt» sie mit der
Feder und deutet so ihren Inhalt um. Er verwendet
in demselben Jahr Strichelich6&s in ganz ähnlicher
Weise wie Max Ernst und macht 1961 «Knülldrucke»
von um eine Kleberolle herumgeknautschtem Pa-
pier, die eine ähnliche Wirkung haben wie die von
Max Ernst mit geknülltem Papier im Vernis-mou-
Verfahren hergestellten Blätter für «Une semaine de
bonte&> von 1934, Auch die «Scharniere» in dem
Bändchen «OH, CET ECHO) von 1963, in denen er
eine Art von Rorschach-Bild mit einem Lackfaden
erzielt, nehmen surrealistische Techniken auf. «Zu
jener Zeit habe ich mit meinen Materialdrucken vie-
les verfolgt, was die Surrealisten postuliert, aber
nicht unbedingt realisiert haben: einen unbewuss-
ten, letztlich wirklich nicht kontrollierbaren, nur
intuitiv lenkbaren Ausdruck für Dinge zu finden, die
an die Oberfläche gehoben werden können.» 6
Betrachten wir noch einmal Thomkins’ Rapport-
muster, die auch heute noch für ihn eine Voraus-
setzung dafür bilden, Dinge <an die Oberfläche» zu
heben, so wird deutlich, dass seinem Spiel inner-
halb des Gesetzes Grenzen gesetzt sind. Die ent-
standenen Figuren bleiben an den Raster gebunden,
sie können sich nicht frei bewegen, sondern müssen
sich mit ihren Körperpositionen nach dem System
richten. Ihre Arm- und Beinhaltungen sind merk-
würdig verrenkt, ihre Rücken oft gebogen, wenn sie
sich an eine vorgegebene Kurve anzulehnen haben,
und die Grössenverhältnisse innerhalb einer Szene
sind sehr unterschiedlich. Das gibt dem Künstler
jedoch auch die Möglichkeit, aus den traditionellen
Vorstellungen der «richtigen» Proportionen und des
akademisch «schönen» Menschenbildes auszubre-
chen und neue, unverbrauchte Bewegungsrhythmer
zu finden. Bereits an den Manieristen bewundert
Thomkins, dass sie die Körper in solche Positionen
gebracht haben, dass sie aufregend sind. Obwohl
er sich den alten Meistern verbunden weiss, kann
er als Künstler unserer Zeit solche aufregenden
Positionen nicht mehr dırekt darstellen, sondern nur
noch indirekt, gebrochen und rekonstruiert nach
«Passage eines Siebes, eines Musters>. Das Gebun-
densein führt jedoch zu neuer schöpferischer Frei-
heit. Aus den Bedingungen der Unterwerfung unter
das Gesetz ergeben sich Möglichkeiten neuen Ge-
staltens. Sein Ziel ist es, «in den Gesetzeszwängen
eines Musters ein Spiel zu entfalten, das vielfältig
genug ist, zwischen wendigem Wandel und Still-
stand eine paradoxe „Lebendige Haltung” zu fin-
den)». 7
Das gleiche gilt für das Raumgefüge, das durch das
Überschneiden von Elementen und das Übergreifen
von Figuren über mehrere Strukturfelder hinweg
entsteht. Der Raum ist durch den konstruktiven
Raster gebrochen, befreit sich aber gerade dadurch
von dem einheitlichen Perspektivraum überkomme-
ner Prägung. Es gibt keine einheitliche zusammen-
fassende Sicht mehr, keine Komposition, in der alle
Bildteile auf ein Geschehen hin konzipiert sind. Das
Ganze ist nur noch in Brüchen sichtbar. Mir scheint,
Thomkins’ Blätter demonstrieren in beispielhafter
Weise unsere heutige Unfähigkeit, unsere Welt als
gesellschaftliches Gesamtbild darstellen zu können.
Dazu befragt, meint Thomkins, dass das stimme; er
stelle sich jedoch vor, dass das Ganze doch da sei,
auch wenn man es nicht organisieren könne. Das
verbindende Element bei allen Brüchen sei das
Strukturnetz. Das Netz ist die Voraussetzung für die
Entstehung der Figuren, es ist «ihre Herkunft, ihr
Schicksal. 8
Ursula Perucchi-Petri
Gl
ANMERKUNGEN
Dieter Koepplin, Andre Thomkins über seine Druckgraphik be-
fragt, in: Andre Thomkins, Die Druckgrafik und Monotypisches,
Zürich (1977).
3Zespräch mit d. Verf. März 1980
Koepplin, a.a.0.
Koepplin, a.a.0.
Aus: Antworten von Thomkins in einem Fragebogen von Serge
3tauffer. «Freunde». Edition Hansjörg Maver, Stuttgart 1969.
KXoepplin, a.a.0.
Gespräch mit d. Verf. März 1980
Gespräch mit d. Verf. März 1980
>
‚
3
EIN MUSEUM EN MINIATURE
Das Schubladenmuseum von Herbert Distel
Als im letzten Jahr eine unserer Foyer-Ausstellun-
gen dem Schubladenmuseum von Herbert Distel
gewidmet war, durfte sich diese ungewöhnliche
und unkonventionelle Ausstellung eines regen Publi
kumbesuches erfreuen. Das - so meine ich - ist
eine erstaunliche Tatsache. Denn zu sehen waren
Kunstwerke in Kleinstformat, eingeschlossen in
<leine, nur 5,7 cm breite Fächer, die der Besucher
sehr genau anschauen musste, um sie überhaupt zu
antdecken. War es vielleicht gerade dieses Puppen-
hauserlebnis, das die Ausstellung so attraktiv
machte? Im Zeitalter der Grossformate verlangt das
Schubladenmuseum vom Beschauer eine intime
Kontaktnahme. Auch psychologisch stellt es ganz
andere Anforderungen. Klein ist unaggressiv, in ge:
wissem Sinne auch unproblematischer. Die 501
<ünstler, die mit Miniaturen im Schubladenmuseum
vertreten sind und von denen ein grosser Teil zu
den Pionieren der zeitgenössischen Kunst zählt, sind
in ihren normalen Formaten der Gunst des Publi-
ums durchaus nicht immer so sicher. Das Schub-
adenmuseum besteht aus einem alten Nähseiden-
spulenkasten, der einst in einer Mercerie seine
Dienste tat und von Herbert Distel auf dem Estrich
aines Hauses in Brüssel entdeckt wurde. Dieses
(Objet trouve&) regte den Berner Künstler an, ein
Museum en miniature aufzubauen. Darin liegt auch
sein künstlerischer Anteil an diesem Werk, das zwa!
von anderen Künstlern bestückt wurde, in der Kon-
zeption aber Distels Werk ist. In einem Zeitraum
von sieben Jahren, zwischen 1970 und 1977, baute
Distel sein Museum auf; er motivierte Künstler in
der ganzen Welt zur Teilnahme. Jeder bekam die
Grössenverhältnisse mitgeteilt, die für alle gleich
waren: es galt, ein Fächlein von 5,7 cm Breite,
4,3 cm Höhe und 4,8 cm Tiefe zu füllen. Aufgeteilt
in 20 Schubladen, mussten pro Schublade für 25
Fächer Werke in Auftrag gegeben werden. In der
—
Reihenfolge der Eingänge wurden die Kunstwerke
angeordnet. Schon das allein hat ein spontanes
Nebeneinander der verschiedensten Stilarten und
Techniken zur Folge. Der Pluralismus der heutigen
Kunst kommt hier in Miniaturausgabe voll zur Gel- Überblickbar ist das gesamte Museum eigentlich erst
tung. 500 Künstler schufen Kleinstwerke für die in Buchform. Die Publikation, in der die Werke des
Fächer, Ed Kienholz machte den Sockel für den Schubladenmuseums in alphabetischer Reihenfolge
Kasten. Die Auswahl konnte nicht anders als sub- ihrer Autoren abgebildet sind, ist die zwingende Er
jektiv sein. Distel lud jene Künstler ein, die ihm die gänzung zum Original. Dieses Projekt ist ein Gesamt:
heutige Kunstszene repräsentativ zu vertreten schie- kunstwerk, und es macht - das ist das besonders
nen. (Der Akzent liegt auf den sechziger und sieb- Amüsante daran - aus einer Institution, die dazu
ziger Jahren.) Da pflegen Arbeiten berühmter Auto: geschaffen ist, Kunst zu bewahren und zu zeigen,
ren Nachbarschaft mit wenig bekannten, sogar un- symbolhaft selbst ein Kunstwerk. Distel selbst hat
bekannten Künstlern. Plastiker, Maler verschieden- denn auch von einem <«objet-mus&e)> gesprochen.
ster Richtungen, Objektmacher, Konzeptkünstler (Ma creation personnelle est d’ordre conceptuel,
sind in diesem zeitgenössischen «Musge imaginaire) elle reside sans lid&e de «comprimer> un ensemble
vereinigt, das als kleinstes Museum der Welt die d’ceuvres dans !’Objet-Mus&e», sagte er in einem
breiteste Information über die aktuelle Kunstszene Interview. Distels Schubladenmuseum ist nicht das
übermittelt. Möglich ist alles - die Beschränkung erste Museum, das ein Künstler kreiert hat. An der
auf das kleine Format hat durchaus keine Grenzen Documenta V 1972 - wo die Sammlung des
des Gestaltens bedeutet: da präsentiert sich Wolf Schubladenmuseums im Anfangsstadium bereits
Vostell mit einbetoniertem eigenem Blut, Joseph gezeigt wurde —- stand Ben Vautiers «Schrank;,
Beuys stellt seinen Zehennagel als «Mond) aus. Marcell Broodthaers «Musge des Aigles» und Claes
Arman schuf eine winzige Akkumulation aus Zahn- Oldenburgs «Mouse-Museum. Sie alle haben ihren
rädern, und Hilla und Bernd Becher verkleinerten Ausgangspunkt in Duchamps «Valise». Neu aber ist
eine Photo ihrer «Wassertürme>». Es gibt Aquarelle, die Idee, ein «Muse imaginaire» der zeitgenössi-
Ölbilder, Collagen. Chuck Close vermochte auch in schen Kunst zu schaffen, an dem andere Künstler
Kleinstformat seine Technik anzuwenden, die er für mitarbeiten und das Konzept des Erfinders dadurch
seine Grossformate benutzt: er spritzte ein Porträt überhaupt erst realisierbar machen. Die Idee zu
auf Papier. John Chamberlain arbeitete mit Kunst- Sammlungen in Miniaturformat hat die Kunst-
stoff, Eduardo Chillida mit Holz, Lynn Chadwyck mit geschichte schon immer beschäftigt. Peter Killer ha:
Bronze, Rafael Benazzi mit Elfenbein. Die Gefahr, in seiner Einleitung zum Katalog des Schubladen-
dass durch die Reduzierung auf Spielkastenformat museums auf mehrere Vorläufer hingewiesen. Die
die Werke verniedlicht werden, ist durch die spezifische Form des Schubladensystems freilich
Qualität, die von den Künstlern eingehalten wurde, blieb der Distelschen Erfindung vorbehalten. Mit
ausgeschaltet. Viele der Künstler kreierten direkt auf Ironie und tieferer Bedeutung betrachtet, personi-
den Schubladenraum hin. Dann kann man wirklich fiziert sich in ihm ein Hilfsmittel der Kunst-
von Kleinkunstwerken sprechen. Andere wiederum geschichte, zugegebenermassen verdammt und
reduzierten grosse Arbeiten. Jeder der Künstler heimlich immer wieder benutzt: es schubladisiert.
aber ist mit einer persönlichen ünd für ihn typischen Das Schubladenmuseum wird zur originellsten und
Arbeit präsent. Bezeichnenderweise gibt es keinen geistreichsten Metapher des Schubladengedankens
einzigen Künstler der Hard-Edge- und Colourfield- in der Kunstgeschichte!
Painting im Schubladenmuseum. Diese Künstler
sahen - und wohl zu Recht - keine Möglichkeit,
ihre Malerei, die auf die grosse Fläche konzipiert ist
in ein Miniformat umzusetzen.
Erika Billeter
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