Ausstellungen das heisst beinahe die gesamte Produktion, die im Laufe der letzten 10 Jahre entstanden ist, was darauf hinweist, dass die Umsetzung der Fotovorlage in ein beinahe altmeisterlich gemaltes Bild bei Gertsch ein sehr langwieriger und arbeitsintensiver Prozess ist. Die Ausstellung beeindruckte vor allem durch ihre gross- zügige und weiträumige Präsentation, die Franz Gertschs Intention, das «knisternde Leben)» im Bild ein- zufangen oder, anders ausgedrückt, «Bildräume als Lebensräume zu schaffen), treffend zur Geltung brachte Die Ausstellung wurde vom Kunstmuseum Hannover übernommen. Hauptausstellungen Bis zum 3. Februar dauerte die bereits im letzten Jahres- bericht besprochene Ausstellung «Weich und plastisch» Während der letzten Öffnungstage hat die Topic- Film AG den Film «Soft Art) mit Kommentar von Frau Dr. E. Billeter in der Ausstellung gedreht, der anlässlich des Internationalen Film- und TV-Festivals in New York mit einer Silbermedaille ausgezeichnet worden ist. Über die gleichzeitig mit der Gertsch-Ausstellung durchgeführte Werbeveranstaltung «Dada in Zürich) wurde ausführlich im Kapitel Sammlung berichtet. Als Beitrag zu den Junifestwochen zeigten wir die grosse Retrospektive über das Schaffen von Ernst Ludwig Kirchner, die von der Nationalgalerie Berlin zurr 100. Geburtstag des Künstlers vorbereitet worden war. Es ging den Veranstaltern darum, Kirchner nicht nur als deutschen Expressionisten, sondern als europäische Erscheinung der ersten Jahrhunderthäifte hervortreten zu lassen. Im Katalogvorwort heisst es: «Aus diesem Grunde schien uns wichtig, das Werk Kirchners nicht, wie es gewöhnlich bei solchen Anlässen geschieht, zu problematisieren und damit peripher zu belasten, sondern auf seinen unverwechselbaren und gültigen Kern zu reduzieren. Wir wollten noch einmal die wichtigsten Arbeiten Kirchners zusammentragen und sie gleichsam in einer absoluten Chronologie In gebündelter Kraft strahlen lassen.» Dass diese Absicht von einem überaus zahlreichen Publikum verstanden und honoriert wurde, ist der Besucherstatistik dieses Berichtes zu entnehmen. Die Ausstellung, die in Berlin, München, Köln und Zürich gezeigt wurde, präsentierte sich an allen Stationen in jeweils leicht modifizierter Form; in Zürich wurde Kirchners Davoser Zeit durch einige Werke, die an den andern Orten nicht zu sehen waren, besonders eindrücklich hervorgehoben. Mit der Mitte Februar eröffneten Ausstellung «Schwei- zer Museen sammeln aktuelle Schweizer Kunst) ver- suchten wir aufzuzeigen, in welcher Weise sich das gegenwärtige Kunstschaffen in der Schweiz in 12 Museen aus allen Landesteilen spiegelt. Die Aus- wahl der gezeigten Werke wie auch die Definition des Begriffes caktuell wurde bewusst den Betreuern der eingeladenen Institute überlassen, damit regionale Unterschiede und individuelle Stellungnahmen der Museumsleiter sichtbar wurden. Dadurch, dass diese aufgefordert waren, im Katalog persönliche State- ments zu schreiben sowie auch über die finanziellen Bedingungen des Sammelns Auskunft zu erteilen, ist der Katalog zu einem informativen Dokument geworden. Die in den Medien stark beachtete und überwiegend positiv gewürdigte Veranstaltung wurde von Pro Helvetia unterstützt und vom Musee Cantonal des Beaux-Arts in Lausanne übernommen. Die alljährlich durchgeführte Überblicksausstellung über das Schaffen eines lebenden Schweizer Künstlers galt im Berichtsjahr dem Werk von Franz Gertsch, der, international gesehen, einer der bedeutendsten Foto- realisten ist. Die vom Künstler selbst konzipierte Der Titel der nächsten Ausstellung «Reliefs - Form- Ausstellung umfasste 13 sehr grossformatige Bilder, probleme zwischen Malerei und Skulptur im 20. Jahr-