Pinselzügen beeinträchtigt. Auch beim «Compotier et pipe» von Juan Gris vermochte der während Jahrzehnten angesammelte Russ den Übergang von den weissen zu den hellgrauen Farbtönen einzuebnen. Diese beiden Beispiele zeigen, wie wichtig Reinigungen von Gemälden sein können. Klima Seit mehreren Jahren befassen wir uns mit der Planung für eine Sanierung des Altbaues. Der älteste, 1910 eröffnete Teil wartet immer noch auf seine erste Renovation. Die herr- schenden schlechten Klimabedingungen erfordern drin- gend Abhilfe. Beim letzten Anbau 1976 wurde die Frage der Klimatisierung des Altbaues nur ganz am Rande ange- gangen, und heute ist die Situation ebenso unangenehm für Besucher wie schädlich für das Kulturgut. Uns Restauratoren obliegt die Kontrolle des Klimas sowie der Lichtverhältnisse. Wir überwachen die Messungen in der Sammlung wie auch bei jeder Ausstel- ‘ung und versuchen zusammen mit unsern Technikern die Aufgaben und Probleme zu lösen. Von Zeit zu Zeit erstellen wir eine Zusammenfassung der Ergebnisse, damit diese bei den Um- und Ausbauplänen berücksichtigt werden können. Die aktuelle Situation kostet uns sehr viel Zeit für Besprechungen, direkte Interventionen und dergleichen. Zur Verdeutlichung seien folgende Beispiele aufgeführt: Mit der Sanierung des Daches 1989 konnte einerseits eine Verbesserung erreicht werden (das Dach ist wieder dicht), anderseits tauchten aber neue Probleme auf (Luft- und Feuchtigkeitsstau im Dach, da die Glasoberlichter stark durchlässig sind). Hier zeigt sich einmal mehr, wie komplex das Thema Klima ist und wie empfindlich dieses auf Verän- derungen reagiert. Als weiteres Beispiel: Nach abgeschlos- sener Renovation des Aussendaches wurde das früher stark verschmutzte Glas der Oberlichter geputzt, und allein durch das Reinigen der Oberlichtergläser erreichten wir die doppelte Lichtmenge (Lux) in den Ausstellungsräumen. Dadurch fiel das Sonnenlicht direkt auf die Bilder, die Räume wurden aufgeheizt, und die Luftfeuchtigkeit fiel. Die zur Installation der variablen Oberlichterregulierung mussten als Ersatz für die bei den Bauarbeiten entfernten Schattensegel provisorische Abdeckungen ausgelegt werden. Den gleichen Effekt wie die Stoffabdeckungen des Altbaues haben im Bührlebau sowie im Anbau 1976 die Dachanstriche auf dem Aussenglas. Wo diese, wie jetzt ım Bührlebau, abzuwittern beginnen, ist dies nicht nur ästhe- tisch unangenehm, sondern es dringt zum Teil zu viel Licht ein, heizt unnötig die Temperatur auf und trocknet die Raumluft aus. Dieser Anstrich muss, mangels anderer Lichtregelungsmöglichkeiten, demnächst erneuert werden. Solche Beobachtungen verdeutlichen, dass wir im Altbau dringend die Sanierung der Oberlichter durch- führen müssen, um die Situation für die Objekte zu verbes- sern. Aber auch im grossen Ausstellungssaal sind die klima- tischen Bedingungen den international geforderten und üblichen Ansprüchen anzupassen, bevor wir riskieren, schwerwiegende Probleme bei Ausleihungen zu haben. PP, HpM, JR