Felix Droese Bewusstsein der Pflanze, 1989 einem Schwerpunkt der Sammlung geworden. Droese liegt daran, die Dinge nicht auf ein System einzuengen, sondern jeweils auch den Gegensatz mit einzubeziehen. In Arbeiten, wie «Das Andere», «Grenzwandler» oder «Dort», das im Gegensatz zum «Hier» auf Jenseitiges, Dahinterliegendes verweist, wird immer wieder eine Ord- nung aufgebaut, die durch eine bewusste Nicht-Ordnung in Frage gestellt wird. Es scheint, dass gerade diese regel- lose Seite, das Chaotische der Werke die Empfindung des Betrachters anspricht und seine Vorstellungskraft anregt, weil sie elementare, vorsprachliche Kräfte veranschau- licht. In ihrer Dialektik zwischen Formauflösung und Formfixierung weisen die Werke Droeses auf sein Bestre- ben hin, dem einseitig Rationalen zu entgehen und die verloren gegangene Einheit von Intuition und Intellekt wieder herzustellen. Indem das Museum Künstlerinnen und Künstlern die Möglichkeit bietet, Sammlungsräume für begrenzte Zeit einzurichten, gewinnt es als «bewegliches» Museum eine ganz neue Lebendigkeit. Einen wichtigen Schritt auf die- sem Weg bildet der Erwerb der 34teiligen Raumarbeit «1 Weiblicher Monat 23.3. bis 12.4. 1990» von Miriam Cahn durch die Vereinigung Zürcher Kunstfreunde. Seit 1983 hat die Gruppe Junge Kunst dieser Vereinigung mit dem Kunsthaus kontinuierlich Werke dieser Künstlerin angekauft. Dieses Hand-in-Hand-Gehen schuf eine ideale Basıs für einen gezielten Sammlungsaufbau, der zur Folge hat, dass wir heute zusammen über 139 Werke von Miriam Cahn verfügen. Bei ihrer Raumarbeit handelt es sich um ein zusammenhängendes Werk, das Tag für Tag während eines Monatszyklus entstanden ist und das gross- formatige Landschaftszeichnungen, Baumserien und Tierdarstellungen sowie Bilder von Frauen umfasst, deren dunkle Gesichter und Körper wie von einer Leuchthülle umgeben sind. Es gehört zum Konzept der Arbeit, dass sie von der Künstlerin selbst installiert wird, und zwar in der genauen Reihenfolge ihrer Entstehung. Weibliche Monate sind für Miriam Cahn «zeitlich geordnete Räume». In Abkehr vom klassischen Schönheitsideal konzentriert sie sich auf eine einfache, bewusst naiv-kindliche Zeichen- sprache und eine spontane Gestik, mit der sie der Perfek- tion des «Meisterwerks» entgehen kann und ihre weib-