Professor Dr. Max Holzmann ins Kunsthaus, die diesem
von Frau Clara Holzmann-Forrer vermacht worden war.
Die Sammlung umfasst rund 3860 Werke und enthält
sowohl alte Ex Libris von 1500 bis 1900 als auch zahl-
reiche Blätter aus der Zeit der Erneuerung der Ex
Libris-Kunst ab der Jahrhundertwende. 1986 schenkten
uns Frau Clay Giedion und Professor Giedion 86 Photo-
graphien von Constantin Brancusi im Andenken an ihre
Mutter, Frau Carola Giedion-Welcker, welche 1958 das
bahnbrechende Buch über den Künstler veröffentlichte.
1990 erhielten wir von Herrn Armin Haab aus Zug ein
Geschenk ganz besonderer Art. Er übergab uns seine seit
Jahrzehnten aufgebaute, rund 500 Blätter umfassende
Sammlung mexikanischer Graphik. Da diese Sammlung
in Europa einzigartig ist und einen gültigen Überblick
über die Entwicklung der figurativen Graphik in Mexiko
während des Zeitraums von 1847 bis 1950 gibt, sind wir
für diese Ausdehnung der Graphischen Sammlung auf ein
unbekannteres Gebiet sehr dankbar.
Von Herrn Gustav Zumsteg erhalten wir eine Jährlich
wiederkehrende Zuwendung der Hulda und Gustav Zum-
steg-Stiftung, die uns erlaubt, insbesondere unsere
Schweizer Sammlung mit speziellen Blättern zu ergänzen.
Da die Aufzählung aller Schenkungen den Rahmen dieses
Berichtes sprengen würde, verweisen wir auf unsere Jah-
resberichte, in denen wir detailliert darüber informierten.
Unsere Sammlungspolitik ist eng mit den im Graphi-
schen Kabinett veranstalteten Ausstellungen verbunden,
bieten diese uns doch Gelegenheit, eine Auswahl aus dem
dort ausgebreiteten Material zu treffen.
Ausstellungen
«Eine Graphische Sammlung, die nicht ausstellt, existiert
nicht im Bewusstsein des Publikums», schreibt Gunther
Thiem, der langjährige Leiter der Graphischen Sammlung
der Staatsgalerie Stuttgart. Der Ausbau des Graphischen
Kabinetts, den wir 1982 dank einer namhaften Unterstüt-
zung der Georges und Jenny Bloch-Stiftung realisieren
konnten, schuf die Voraussetzungen für einen Ausstel-
lungsbetrieb, der den heutigen Anforderungen für die
Präsentation von Zeichnungen und Graphik entspricht.
Erst seitdem sind wir in der Lage, Werke der Graphischen
Sammlung, die normalerweise in den Sammlungsräumen
nicht zu sehen sind, sondern in Schachteln und Schrän-
ken sorgfältig vor dem Licht geschützt werden müssen,
kontinuierlich zu zeigen.
Es war uns ein Anliegen, die eigenen Bestände von Zeit
zu Zeit durch Ausstellungen einem grösseren Publikum
zugänglich zu machen und sie bei der Gelegenheit wis-
senschaftlich zu bearbeiten und in einem Sammlungsheft
zu publizieren. In einer Zeit der zunehmenden Erinne-
rungslosigkeit ist es besonders wichtig zu zeigen, dass die
Zeugnisse der Vergangenheit fortwirkende Kraft haben
und das Museum ein Ort ist, an dem sich schöpferisches
Geschichtsbewusstsein bilden kann. In diese Reihe
gehören:
William Hogarth —- Sittenbilder aus dem 18. Jahrhun-
dert, 1983 (Sammlungsheft 9)
Albert Welti - Zeichnungen und Graphik rund um die
«Walpurgisnacht», 1984 (Sammlungsheft 10)
Meisterwerke aus der Graphischen Sammlung, 1984
Dada in Zürich, 1985 (Sammlungsheft 11)
Johann Heinrich Füssli - Zeichnungen, 1986 (Samm-
i‚ungsheft 12)
Johann Robert Schürch, 1986 (Sammlungsheft 13)
Von Gessner bis Turner - Zeichnungen und Aquarelle
von 1750-1850, 1988 (Sammlungsheft 14)
Amor, Tod und Jenseits - Graphische Folgen von Max
Klinger, 1989
Von Leibl bis Pechstein - Deutsche Zeichnungen,
[991 (Sammlungsheft 16)
Ferdinand Hodler - Vom Frühwerk bis zur
Jahrhundertwende, 1991 (Sammlungsheft 15)
Ferdinand Hodler - Zeichnungen der Reifezeit
1900-1918, 1992 (Sammlungsheft 17)
Amerikanische Zeichnungen und Graphik von Sol
LeWitt bis Bruce Nauman, 1994 (Sammlungsheft 19)
Im speziellen haben wir in regelmässigen Abständen
unsere Neuerwerbungen vorgestellt:
Neuerwerbungen 1971 bis 1975, 1976
Aus den Neuerwerbungen 1976 bis 1980: Amerika-
nische Zeichnungen der siebziger Jahre, 1980