DIE NEUE KUNST Man gewinnt einen Zugang zu der Kunst unserer Zeit erst, wenn man gefühlt hat, dass hier nicht eine neue Schule nur entstanden ist, dass es sich vielmehr um das neue Weltgefühl einer jungen Generation handelt, um neues Erleben. Der moderne Künstler sieht die Dinge der sichtbaren Welt und auch den Menschen nicht mehr in ihrer Vereinzelung. Eine Formel, ein Bildausschnitt erscheint ihm als lächerliche, vor dem Wesen der lebendig webenden Natur versagende Hilfskonstruktion. Befriedigung im RuheP vertrauter Erscheinung verwirft er als Trägheit des Geistes, der den Mut zur Er« kenntnis der ewigen Bewegung nicht findet. Der Künstler spürt heute plötzlich wieder in aller gewohnten Verkörperung einen unter« irdisch flutenden Rhythmus. Gesetzlichkeit lebt in jedem erschaffenen Gebilde, das grimassen« haft oder blumenrein aus ihr aufgeblättert ist. Der Mensch, die kleine Welt sprechender Er« kennbarkeit taucht auf, inselgleich, aus dem Fluten der Ewigkeit. Jede Form, jedes Person« liehe ist immer nur Spiel für eine kurze Zeit, sinkt in die ungeformte Unendlichkeit des Le« bens zurück. Die neue Kunst will nicht bei dem Schein der Dinge stehen bleiben. Sie ist auf Erkennt« nis gerichtet, auf Fühlbarmachen eines ewigen Sinnes. Jedes Gebilde bleibt unbefriedigend,