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Arznei im Schrank und uerfehen fie mit einem Schild: Uorficht
— nur löffelweife einzunehmen.
Tiber die Bedeutung des Satirikers George Grosz ift uiel ge-
fchrieben worden. Diefe Seite feines Schaffens hat ihn in den Ruf
gebracht, ein blinder Zerftörer, ein kommuniftifcher Wüterich, ein
unmoralifcher Wüftling zu fein. Sie hat ihn uor die Schranken
einer fich getroffen fühlenden Obrigkeit gebracht, einen Teil feines
Werkes der Befchlagnahme unterworfen. £s ift zutreffend, daß
Grosz feinen Ausgangspunkt uom äußerften Flügel der politifch-
fozialen Oppofition genommen hat. Dabei mag es dahingeftellt
bleiben, ob fein Tlaturell, das in feiner urtriebhaft nach Geftaltung
ftrebenden Uitalität letzten Endes unprogrammatifch, oder fagen
wir beffer unpolitifch ift, bewußt den Anfchluß an die politifche
Finke erreicht hat, oder ob nicht die foziale Oppofition ihm ein faft
zufälliger Keim- und Tlährboden für die dämonifchen Ausbrüche
feiner uulkanifchen Tlatur geworden ift. Tn der zeitlich und ftim-
mungsmäßig fo kurzen Perfpektiue, die uns heute erft zur Der-
fügung fteht, ift die aktuelle Zielfeßung feiner gefellfchaftlichen und
politifchen Angriffe fo eindeutig, daf^ eine Abftraktion uon Klaffe
und Partei noch fchwer fällt und den Blick für den allgemein menfch-
lichen Wert diefer Äußerungen umdunkelt. Wenn aber die kul
turellen und fozialen Zuftände untrer Zeit Gefchichte geworden
find, werden diefe Blätter als tiefempfundene und genial aus
geführte „documents humains“ unfre TTachkommen ebenfo er
freuen, wie wir heute fchon die damals als reuolutionär und anftößig