Abschrift. Neubühlsiedelung, Westbühlstr.30,Zürich II 19.März 1936 Kunstverein Zürich Sehr geehrter Herr Dir.Dr.Wartmann Ihrer Antwort letzter Taxe werde ich diese Woche Folge leisten einmal die betr. Zeichnungen Ihnen oder der Kommission zur Einsicht über- weisen. Ich bin zwar von der Idee seit meiner Eingabe im Dezember wieder etwas abgerückt. Die leisen Hoffnungen auf einige Weihnachts- verkäufe verschlugen sich und die Aussichten sind sehr bemühend. Es mangelt so viel an gutem Willen... auch da, wo unbedingt solches so- gar selbstverständlich wäre und von den Zeiten erfordernd und ich habe mich stets und ganz besonders mehr mit ideellen Erfolgen, auch das unter Schweiss und Härten mancher Art abfinden MuSsSeN und nur dam Kunsthaus, d.Kunstvareins , seinerzeit auch G.53.M.B. undA, selb- verständlich _gußen Yillen verdanke ichs, wenn bei m.Serienausstel- lungen etwas abging v. m. Werken. Jetzt wo die politische Lage &lles zuspitzt und ich nein so sehr geprüftes Wander- Takte - Künstlerleben wieder in glelchmässige Bahnen dem stillen Schaffen eröffnet, wie erfochten und erzwungen hatte, dies unter vielen Entbehrungen, ale ich lieber tot schweige, nur um mir u.Dasein so etwas leicht zu er- halten; jetzt stehe ich inmeüsnrx Bedrängnis f.m. Zukunft. So habe ich mich eines andern besonnen dür Jjsczt oder Toilweise mich wieder für das Ausstellen einer Anzahl Arbeiten in Oel entschlossen. Den Zeitverhältnissen mich anpassend und mehr auf Arbeiten mit.leren und von Kabinettstücken die Wahl legend. Ich habe Auswahl genug, denn ich behielt bestes zurück, mum diese Unt erangebote, auch in Rücksicht auf Kollegen zurückzuweisen, die den Kunstmarkt dement- sprechend und d;Künstlern mehr Schaden und Misswertung einbringen für seiner, gezogen aus manigfacher Erfahrung als wirkliche Ankäufe zeitigen. Eine normale feste Preisbasis ist wohl das Lbleibenüste und sicherste undaregt beiderseits auch jetzt keinen Unwillen. Dies ist privatim hier kaum möglich - überhaupt d.Markten beschämend und führt zu Unwillen. Nun bitte ich Sie höflichst m. Wunsch und Bitte auf Teilung Hälfte Zeichnungen oder d.gr.Hälfte Gemäläde- Stilleben und Landschaften, Ersuche Sie um nochmaliges Vorlsgen m. neueren Gesuches, es ist aus der Notwendigkeit heraus zu verstehen. Hochachtend unterzeichnet (sig) HM. Labhardt