dieses Gebiet in unserer Zeit bisher am wenigsten zu Worte kam. Diese Schüler bilden die Gymnastikklasse unserer Schule. In dieser ser Klasse wird die richtige, kraftsparende und daher auch kraft bringende Körperbewegung gelehrt, welche naturgemäß und daher auch schön ist. Uebungen zur richtigen Verwendung der Muskel* Spannung geben gutes Gleichgewicht und Geschmeidigkeit. Der Rhythmus ist bei allen diesen Uebungen ein schätzenswertes Hilfsmittel,- das in der Körperbewegung geübte rhythmische Ge* fühl führt zum Verständnis eines Grundbestandteiles der Musik: zum musikalischen Rhythmus. Die hygienische Atmung wird bei harmonischer Körperbewegung automatisch geregelt und durch besondere Uebungen kontrolliert und korrigiert. Die Ausatmung wird mit Lautbildung geübt und bildet die Basis zur klaren, klang* schönen Sprache, und weiterhin zum Gesang. Eine Förderung des Denkens ist gegeben durch rasche Erfindung und gedächtnis* schärfende Wiederholung von Sätzen und Sprechübungen, die dem Entwicklungsgrad der Schüler jeweils angepaßt sind. Es ist auch notwendig, daß der Schüler den Einfluß harmonischer Bewegung auf die Handfertigkeit kennen lernt,- das wird dadurch erreicht, daß der Schüler der Gymnastikklasse Auge und Hand durch gelegentliches Skizzieren, Zeichnen und allenfalls auch Modellieren übt. Die Schüler, deren Begabung mehr in der Musik oder in der zeichnerischen und plastischen Formgebung wurzelt, ebenso wie diejenigen, denen der sprachlich*denkerische Ausdruck leichter fällt, werden in Sonderklassen unterrichtet, welche die betreffende Sonderbegabung als Ausgangspunkt für die allgemein eurhyth* mische Durchbildung des Schülers verwendet. Alle Klassen haben das gleiche Ziel: den Schüler in seinem Suchen nach Harmoni* sierung seiner Fähigkeiten und in der Entfaltung seiner Person* lichkeit, soweit dieselbe auf eurhythmischem Gebiet liegt, auf den Weg zu leiten und zu unterstützen. Die Eurhythmie als Erziehungsmittel ist in methodischen Lehrgängen festgelegt, die nur den, in unserer Schule ausgebil* deten, Lehrkräften zugänglich sind, d. h. nur von diesen praktisch verwertet werden können, da erst eine ausreichende persönliche Erfahrung das volle Verständnis der erziehungstechnischen Details