anderragen; er baut Plastiken auf aus Ebenen und
entfernt sich von der Bewegung und von den körper
lichen Kristallisationen.
Lüthy richtet sein geistiges Augenmerk auf jenen
Punkt in der Unendlichkeit, wo zwei Parallelen —
vielleicht ein einziges Mal im Leben — sich schneiden.
Er führt durch den goldnen und blutigen Umkreis
seiner Sensibilität zu einer mysteriösen und phanta
stischen Ruhe. Reichtum der Tiefe unter dem abge
klärten Gesichtswinkel astronomischer Präzision.
Bei Oppenheimer (Mopp.) die Tradition gewisser
Ideen der Revolution, Rythmik der Grazie, farbige
Raffiniertheit Fiebrigkeit ausstrahlender Körper. Seine
Stadt hat den Ton einer Orgel. Heisser Windstoss
verschüttet rote Gesänge.
Ich sehe bei van Rees: innere Harmonie der
Farbe, religiös gedacht, Leitung der Formen und deren
friedfreudiges Nebeneinander; leuchtende Weisheit.
Die mathematische Reinheit der Stickereien von
Frau van Rees ruft die Seele in einen Springbrunnen
$
der Unendlichkeit. Ihre klaren Farben haben den
sonoren Schwung der Nacht, die um Milchstrassen kreist.
Bei Richter das Leben der Musik, Expression der
Bewegung, Intelligenz in der Gruppierung der Kräfte.
Er realisiert den geistigen Prozess der Vision, ver
mindert, beängstigt die Illusion.
In den Gravüren Slodkis: Anschauung voller
Sehnsucht, Dunkelheit u. Architektur inneren Schmerzes.
Tscharner findet das pathetische und robuste
Gebet. Er studiert nicht mehr die Lebensform in ihrer
mannigfaltigen .Erscheinung. Er sucht die Lösung im
Leben selbst, direkt, in der Realität.
In eine Phiole die zahllosen Fasern, Vitalität und
Funktionen einer neuen Tendenz sammeln zu wollen,
hiesse eine Welt schaffen wollen. Diese Sätze seien
bescheidener und geringer Versuch, die Absichten
einer kleinen Zahl Künstler aufzuzeigen in der Tiefe
eines Schachtes, der Kelch einer Sonnenblume werden
kann.