Die Zeitschrift des geistigen Arbeiters ist MERZ
Aus dem Inhalt: Manifest Proletkunst, das Schiffchen
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APRIL 1923
REDAKTEUR: KURTSCHWITTERS
MERZVERLAG HANNOVER - WALDHAUSENSTR. 5"
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(„assis sur l’horizon, les autres vont chanter.“ PIERRE REVERDY.)
ich zweifle zwar daran, daß der Dichter dabei an i gedacht
hat; aber doch hat er in 2 Versen viel von dem Wesen von i
charakterisiert. Aber ganz i wird die ganze Angelegenheit erst
dadurch, daß ich, der ich nicht Pierre Reverdy, sondern Kurt
Schwitters bin, daß ich, obgleich ich zweifle, daß Pierre Re*
verdy an 1 gedacht hatte, überhaupt i ahnte, als er die be*
rühmten zwei Verse schrieb, die viel, aber noch nicht alles
ausdrücken, was i in der Welt bedeutet, daß ich diese zwei
Verse, die, soviel ich weiß, nicht i charakterisieren, für eine
gewisse Charakteristik von i ausgebe, assis sur l’horizon les
autres vont chanter.
Es ist für mich i, zu erkennen, daß die anderen autres, in*
dem sie assis sur l’horizon, also in einer Entfernung, in der
ich sie und sie mich nicht mehr sehen können, ein Werk
schaffen, das ich als Kunstwerk, als chanter, empfinde. Das
chanson des autres ist mir i. Nur bezeichnen Reverdys Verse
eine SpeCialform von i. Denn für i ist es gleichgültig, ob
die autres ihr Werk auch als Kunstwerk empfinden oder
nicht. In dem Begriff »chanter« liegt aber, daß diese Anderen
ihr Werk als Kunstwerk empfunden haben. Wichtig für i ist
aber nur, daß ich dieses Werk der autres als Kunstwerk er*
kenne, daß ich in dem Werke des autres die Kunst erkenne.
Wichtig für 1 ist, daß es nicht auch für mich etwas ist, son*
dern, daß es durch mich etwas ist, obgleich es die Anderen
gemacht llaben, durch mein Erkennen, dadurch, daß ich es
zum Kunstwerk gestempelt habe, durch mein Erkennen.
bin der Künstler von
lturt Schwitters ist der künstler des Werks des autres.
ich bin der Künstler, der den Gesang der Anderen, der viel*
leicht sehr schlecht ist, durch Abgrenzung zum Kunstwerk
gemacht hat.
Um Verwechslungen zu vermeiden, zitiere ich das viel#
besprochene Wort von Alois Schenzinger: »Ein Kunstwerk
wird erst zu einem solchen durch den Beschauer.«
Das ist nicht i, obgleich auch ein Funken i#Geist darin
steckt. In Schenzingers Worten liegt der Ton auf »Beschauer«,
in Reverdys Worten auf »les autres«. Es könnte jemand nach
Schenzinger denken, da könnte jeder kommen und sagen:
»Hier ist i«, nur weil der Ton auf dem beliebigen Be#
schauer liegt,
lllais:
maar:
Illur wenn der Be#
schauer Künstler ist,
kann e r erkennen, ob
in dem Werke des
autres Kunst ist, oder
nicht. Das Werk ist
wesentlicher als der
Beschauer. Wichtig
ist, daß das Werk der
autres infolge des
ihm innewohnenden
Rhythmus die Mög#
lichkeit zu künst#
lerischer Ausdeutung
durch den Beschauer
gibt. Anderseits hat
Schenzinger in glück#
licher Weise den Feh#
ler Reverdys vermie#
den, der in demWorte
»chanter« liegt: es ist
unwichtig, ob die autres ein Kunstwerk bewußt haben schaffen
wollen oder nicht. Die Wahrheit vOn i aber liegt zwischen
Reverdy und Schenzinger.
WAS IST NUN i?
Das Zeichen i heißt Es ist ein kleines »^7« aus dem
deutschen Alphabet, das von 2L bis Z diesen Artikel be#
gleitet*). Es ist das<o%wie wir es etwa schon in dem englischen
Worte »will« in der Verbindung will« finden, es ist nicht
das »q^/k. Dieses i ist der mittlere Vokal im deutschen Al#
*) Im Setzkasten nicht vorrätig, daher aushilfsweise kleine fette Buch#
staben.
1
Jjhabet. Das Kind lernt ihn in der Schule als ersten Buch*
staben. Der Klassenchor singt: »Rauf, runter, rauf, Pünktchen
drauf«, i ist der erste Buchstabe, i ist der einfachste Buch*
stabe, i ist der einfältigste Buchstabe.
Ich habe diesen Buchstaben zur Bezeichnung einer spezialen
Gattung von Kunstwerken gewählt,deren Gestaltung so einfach
zu sein scheint, wie der einfältigste Buchstabe i. Diese Kunst*
werke sind insofern konsequent, als sie im Künstler im Augen*
blick der künstlerischen Intuition entstehen. Intuition und
Schöpfung des Kunstwerks sind hier dasselbe.
qqqqqqq
Der Künstler erkennt, daß in der ihn umgebenden Welt
von Erscheinungsformen irgendeine Einzelheit nur begrenzt
und aus ihrem Zusammenhang gerissen zu werden braucht,
damit ein Kunstwerk entsteht, d. h. ein Rhythmus, der auch
von anderen künstlerisch denkenden Menschen als Kunstwerk
empfunden werden kann.
I
I
Lesen Sie das unsittliche i—Gedicht. Ich habe erkannt, daß
bei einer Zusammenstellung von Damenunterzeugen plötz*
lieh ein Herrenhemd unsittlich wirkt, selbst wenn es aus gras*
linnen ist, und daß in der Aufeinanderfolge der betreffenden
Worte von Eigenleben, wie sie da standen, ohne Angabe der
Verkaufswerte, derenthalben das Ganze eigentlich geschrieben
war, ein künstlerischer Rhythmus lebte. Assis sur Lhorizon,
les autres vont chanter. Les autres sind die Wäschehandlung.
Vont chanter ist gleich der Preistabelle in der Tageszeitung,
i ist das Abschneiden der Preise und das Erkennen des Rhyth*
mus und der Unsittlichkeit.
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pornographisches i—Gedicht
Die Zie
Diese Meck ist
Lieb und friedlich
Und sie wird sich
Mit den Hörnern
Der Strich zeigt, wo ich das harmlose Gedichtchen aus
einem Kinderbilderbuch durchgeschnitten habe, der Länge
nach. Aus der Ziege ist so die Zie geworden.
Und sie wird sich I nicht erboßen,
Mit den Hörnern I Euch zu stoßen.
Die einzige Tat des Künstlers bei i ist Entformelung durch
Begrenzung eines Rhythmus.
Ein mir befreundeter Arzt hat zu wissenschaftlichem Zwecke,
den ich nicht kenne, Fotos von sich drehenden Körpern und
Röntgenaufnahmen gemacht. 2 davon veröffentliche ich hier
als i Bilder, siehe oben. Nun ist nicht mehr der Arzt, der
diese Aufnahmen gemacht hat, Urheber des Kunstwerks,
sondern ich, dep ihren künstlerischen Gehalt erkannt hat.
Ich bin auch der künstlerische Schöpfer des Haagschen
Straßenbahnfahrscheins, wenigstens der rechten Ecke. Schnei*
det man nämlich von der rechten Ecke ein Quadrat ab, so hat
man eine i—Zeichnung.
Wer nlln denkt, daß es leicht wäre, ein i zu schaffen, der
irrt sich. Es ist Viel schwerer, als ein V/erk durch "Wertung
der Teile zu ge*
stalten, denn die
Welt der Er**
scheinungen
wehrt sich da*
gegen, Kunst zu
sein, und selten
findet man, wo
man nur zuzu*
greifen braucht,
um ein Kunst*
werk zu erhalten.
X
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MERZ ist um*
fassend, i ist Spe*
zialform von
MERZ, i ist die
decadence von
MerZ#
THEO VAN DOESBURG 1921 KOMPOSITIE 20 I
Het dynamische ei van Moholy
is tegelijk een kuiken.
(BAUHAUS WEIMAR,
Abteilung neue Professoren)
■ ■
KÜNSTLER!
erklärt euch solidarisch mit der Kunst!
KRIEG 22
Die Abteilung Krieg soll Sentenzen veröffentlichen, die ge-
eignet sind, der Menschheit zu zeigen, daß auch ohne Krieg
unsere Kulturlosigkeit bestehen bleiben kann. Anregungen
sind herzlichst willkommen. Kluge Worte sollen veröffent-
licht werden. Noch ist es Zeit, noch sind wir mitten
im tiefsten Frieden, noch läßt sich ein Krieg vermeiden!
Gedicht:
Es gibt keine Werte, die zu ver*
teidigen es sich lohnte. Unsere
Feinde sind uns gleich. Wir sollen
nicht unsere Feinde bekämpfen,
sondern unsere Fehler. Der Feind
hat mehr Recht zu leben, als Du
Recht haben kannst, ihn zu töten.
Anna Blume ist von hinten wie
von vorne A "—N -.-.N A.
Auch im Kriege sollst Du nie
einen Menschen töten, besonders aber nicht Deinen Feind.
Dada und Merz sind einander durch Gegensätzlichkeit ver*
wandt. Statt dessen wollen wir fühlen, daß wir alle Mitglieder
einer großen Nation sind, der Menschheit. Wenn man Frost
hat, muß man trockenes Eichenlaub trinken. Wer sein Vater*
land liebt, soll die Welt lieben. Wer die Welt liebt, liebt sein
Vaterland. Es gibt kein menschliches Recht, das Menschen
zwingen könnte, gegeneinander Krieg zu führen. Man läßt
doch auch nicht Lokomotiven gegeneinander fahren.
Wir kämpfen vereint, wir siegen vereint, wir haben alle nur
einen Feind:
MOND
Baut Leitern und steigt dem Mond aufs Dach, jedoch laßt die
Dächer der Menschen heile. Das ist Weltpatriotismus. Und
was ist Weltnationalgefühl?
Verzoeke dit aandachtig te lezen alvorens dit in de
prullemand te werpen. KURT SCHWITTERS
DE
Geduld, du kleine
Im lieben stillen-------
Es ist noch viel zu
Es ist noch viel zu ----
Noch geh ich dich bald
Doch merk’ ich mir den
Und kommt heran der
So hol’ ich dich, mein —
23
Das WEIB entzückt durch seine Beine, liJ| E* Q
Ich bin ein MANN, ich habe keine! I w I Eh ■» mLm
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24
MANIFEST
PROLETKUNST
Eine Kunst, welche sich auf eine bestimmte Klasse von Men«
sehen bezieht, gibt es nicht, und wenn sie bestehen würde,
wäre sie für das Leben gar nicht wichtig.
Diejenigen, welche proletarische Kunst schaffen wollen,
fragen wir: »Was ist proletarische Kunst?« Ist das Kunst von
Proletariern selbst gemacht? oder Kunst, die nur dem Prole*
tariat dient? oder Kunst, die proletarische (revolutionäre) In*
stinkte wecken soll? Kunst, durch Proletarier gemacht, gibt
es nicht, weil der Proletarier, wenn er Kunst schafft, nicht mehr
Proletarier bleibt, sondern zum Künstler wird. Der Künstler
ist weder Proletarier, noch Bourgeois, und was er schafft, ge*
hört weder dem Proletariat noch dem Bürgertum, sondern
allen. Die Kunst ist eine geistige Funktion des Menschen mit
dem Zwecke, ihn aus dem Chaos des Lebens (Tragik) zu er*
lösen. Die Kunst ist frei in der Verwendung ihrer Mittel, aber
gebunden an ihre eigenen Gesetze, und nur an ihre eigenen
Gesetze, und sobald das Werk Kunstwerk ist, ist es weit er*
haben über die Klassenunterschiede von Proletariat und
Bürgertum. Sollte die Kunst aber ausschließlich dem Prole*
tariat dienen, abgesehen von der Tatsache, daß das Proletariat
angesteckt ist von bürgerlichem Geschmack, dann wäre diese
Kunst beschränkt, und zwar ebenso beschränkt wie die spe*
ziell bürgerliche Kunst. Eine solche Kunst würde nicht uni*
versal sein, nicht aus dem Weltnationalitätsgefühl wachsen,
sondern aus individuellen, sozialen, zeitlich und räumlich be*
grenzten Ansichten. Soll nun die Kunst tendenziös prole*
tarische Instinkte wachrufen, so bedient sie sich im Grunde
derselben Mittel wie kirchliche oder nationalistische Kunst.
So banal es an sich klingt, ist es im Grunde dasselbe, ob jemand
ein rotes Heer mit Trotzky an der Spitze oder ein kaiserliches
Heer mit Napoleon an der Spitze malt. Für den Wert des
Bildes als Kunstwerk ist es aber gleichgültig, ob proletarische
Instinkte oder patriotische Gefühle erweckt werden sollen.
Das eine wie das andere ist, vom Standpunkte der Kunst aus
betrachtet, Schwindel.
Die Kunst soll nur mit ihren eigenen Mitteln die schöpfe*
rischen Kräfte im Menschen wachrufen, ihr Ziel ist der reife
Mensch, nicht der Proletarier oder der Bürger. Nur kleine
Talente können aus Mangel an Kultur, da sie das Große nicht
übersehen, in ihrer Beschränktheit so etwas wie proletarische
Kunst (d. h. Politik in gemaltem Zustande) machen. Der
Künstler aber verzichtet auf das Spezialgebiet der sozialen
Organisation.
Die Kunst, wie wir sie wollen, die Kunst ist weder
proletarisch noch bürgerlich, denn sie entwickelt
Kräfte, die stark genug sind, die ganze Kultur zu be*
einflussen, statt durch soziale Verhältnisse sich be*
einflussen zu lassen.
Das Proletariat ist ein Zustand, der überwunden
werden muß, das Bürgertum ist ein Zustand, der
überwunden werden muß. Indem aber die Proletarier mit
ihrem Proletkult den Bourgeoiskult imitieren, sind gerade sie
es, die diese verdorbene Kultur der Bürger stützen, ohne sich
dessen bewußt zu sein; zum Schaden von Kunst und zum
Schaden von Kultur.
Durch ihre konservative Liebe für die alten, überlebten Aus*
drucksformen und ihre ganz unverständliche Abneigung für
die neue Kunst halten sie das am Leben, was sie nach ihrem
Programm bekämpfen wollen: die bürgerliche Kultur. So
kommt es, daß bürgerlicher Sentimentalismus und bürgerliche
Romantik trotz aller intensiven Bemühungen der radikalen
Künstler, diese zu vernichten, immer noch bestehen bleiben
und sogar neu gepflegt werden. Der Kommunismus ist schon
eine ebenso bürgerliche Angelegenheit wie der Mehrheits*
Sozialismus, nämlich Kapitalismus in neuer Form. Die Bour*
geoisie verwendet den Apparat des Kommunismus, der nicht
vom Proletariat, sondern von Bürgern erfunden ist, nur als
Erneuerungsmittel für ihre eigene verfaulte Kultur (Ruß*
land). Infolgedessen kämpft der proletarische Künstler weder
für die Kunst noch für das künftige neue Leben, sondern für
die Bourgeosie. Jedes proletarische Kunstwerk ist weiter nichts
als ein Plakat für das Bürgertum.
Das, was wir hingegen vorbereiten, ist das Gesamt*
kunstwerk, welches erhaben ist über alle Plakate, ob
sie für Sekt, Dada oder Kommunistische Diktatur
gemacht sind.
THEO VAN DOESBURG. KURT SCHWITTERS.
hans arp. TRISTAN TZARA.
CHR. SPENGEMANN. d. Haag, 6.3.23.
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WOLK
DADA NACHRICHTEN
In Rotterdam annonciert ein Geschäft: »Uitverkoop tot
dadaprijzen.« Man sieht, wie populär dada in Holland ge#
worden ist. — Herr Bremmer soll 50 Fl. Honorar nehmen,
wenn man ihm Kunst zeigt. Was mag er nehmen, wenn man
ihm i zeigt? — Im Sturmverlag ist Auguste Bolte kürzlich er#
schienen. Auguste Bolte wußte, was sie wollte, genau wie
Herr Heyting. K. S.
Jpfr» DERNIER DADA ä PARIS
Paris (von unserem Pariser Mitarbeiter): »Le mouvement Dada
reprend son activite ä Paris avec tous ses anciens membres.«
»Notre mouvement ici sera plein de vigueur.« — Die An#
archistische Jeugdorganisatie Haag hält dada für ein anar#
chistisches watercloset. Dada dagegen ist eine aristokratische
duinwaterleiding. Dadaprogramm ist nicht Parteiprogramm.
Het Binnenhof is het Herz van den Haag. (MERZ
reimt sich auf Herz.) De Haagsche Kunstkring, in
vereenvoudigde spelling H. K. K. is het hart van
het Binnenhof. Dada is het hart van den H.
K. K. BILLARD en BUFFET vormen de ingewan#
den van deze neuzeitliche vereeniging, die door
hare gastvrije en gulle introductie der Dadaisten
in den Niederianden, het HART van alle recht#
zinnige dadaisten veroverd heeft. De dadaisten
verklären zieh dan ook ingenomen met het
voorstel om in Binnenhof onder auspicium van
den H. K. K. het centraal#bureau te vestigen
voor
DADAISTISCH E-VREEMDELINGEN-
V E R K E E R
iN HOLLANd
De Heer August Heyting (niet de verwarren met Auguste
Bolte) verklaarde zieh bereid een hollandsche dadaistisch Volks#
HAAG
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lied te maken (muziek van Voormalen). Het motief door den
heer Heyting daarvoor gekozen luidt: „DOM DOMMER
DOMST MEER DAN DOM ALLERDOMST“, womit er
nicht sich meint. Bijwijze van hulde heeft de heer August dit
motief op de eerste dadasoiree voorgedragen. Het publiek
huilde Zwieback. Na dit geslaagde debuut als AUGUST DE
DOMME VAN DE H. K. K. hop hop (Lijn 13) heeft de heer
Heyting de snit van zijn gekleede jas laten ombeelden in een
onberispelijke Biedermeyersnit. Th.v. D.
D A D Al S M E
II. Bijelke gulp behoort een pantalon I. K. Bonset
De veelvormigheid van Dada
Daar de dadai’st aan niets eenige positieve waarde hecht, aam
gezien hij de waarheid onbestaanbaar acht, spreekt het van*
zelf, dat het dadai'sme geen bepaalden vorm heeft. Dada kan
onder vele vormen tot uiting körnen.
»Dada a 391 attitudes et couleurs differentes, suivant le sexe
du President. II se transforme — affirme — dit en meme temps
le contraire — sans importance — crie — peche ä la ligne. Dada
est le cameleon du changement rapide et interesse« (Tristan
Tzara).
De vorm, die echter het meest overeenkomt met de dada*
i’stische levenshouding is die welke door Picabia, Tzara, Arp,
Huelsenbeck, Schwitters en Ribemont Dessaignes, tot uiting
komt: de relatieve kunstvorm nl., waarbij de maker voor
niets Stelling neemt. Deze relatieve kunstvorm gaat altijd
vergezeld van een lach.
De dadai'sten zijn de eerste die nit een overvloed van
levenskracht en Optimisme, op n i e t caricaturale wijze den
lach in de kunst geschapen hebbep. Echter niet den kunst*
lach. Wanneer het publiek zonder echter het wezenlijke te
begrijpen — lacht bij de muziek van Vittorio Rieti, dan ergert
de dada'fst zieh geenszins. Hij is van meening, dat »het*zich*
imernst« nemen de grootste fout is der vroegere kunstenaars*
generaties. Men heeft muziek gemaakt waarbij men met het
hoofd in de handen »peinsde« over het leed der wereld; men
heeft muziek gemaakt waarop men loopt. De muziek van onzen
tijd is die der zelfironie: de muziek waarop men danst en
waarbij men lacht. Lach en waardeering kunnen samengaan.
De dadaistische manifestaties bewijzen dat. In plaats van tränen
huilen, kan men zieh ook tränen lachen, zonder dat dit de
diepere beteekenis behoeft te verstoren.
De abstracte lyriek van den dichter Hans Arp is daarvan
het bewijs. In »die wolkenpumpe« b.v. cristaliseert zieh het
dadaistische wereldbeeld (d. i. de wereld als ordelooze, tegen#
strijdige totaliteit van meest inconsequente en elkaar frappant
tegenstellende handelingen) in het rein# dichterlijke woord,
d.w.z.: hat woord waaraan het 2x2 ontnomen is. Ik citeer:
aus karaffen bläst der schwarzgefärbte weltgeist
gleicher windsbeinen ist ausgespannt wie flösse und flügel in wasser und luft
daß er sich vermaledeit verweser jongleurer seiner knochenstangen watte*
der früchte der vögel über himmel rollt [brücken
und steuersteine wie eine orgel dreht
also steigen wir aus ihm
kein haschen hat uns mehr
und messen zwölf scheffel schatten drei eilen eulen
und sind fadentief rosengras
er hat den schwan verführt
er hat die Wasserscheide umgestellt
er macht kein blumen noch federlesens
er trägt ein fäßchen aus glas. (hans arp)
De dadaist die, zelfs voor het leven de logica verwerpt, laat
zieh in de poezie niet leiden door hetgebruikelijke 2x2 = 4.
Mag dit voor de logica nuttig zijn, in de poezie is 2x2 = 5.
Voor den dadai'stischen dichter begint het »poetische
moment« bij de denaturalisatie. De woorden zijn voor hem
sprakeloos materiaal, hetwelk door rangschikking en gedena#
turaliseerde verhouding dichterlijke beteekenis en klank krijgt.
De opvatting dat aan een vers een logisch gebeuren moest
voorafgaan, dat de zin volgbaar, in elk geval begrijpelijk moet
zijn, dateert uit een tijd waarin wij natuur en kunst nog niet
konden onderscheiden. Wat echter de cubistische en voor#
cubistische (Arthur Rimbaud, de Lautreamont) poezie onder#
scheidt van de dadaistische (Tzara, Bonset, Schwitters, Arp,
enz.) is dit: bij de cubistische poezie berust het dichterlijke
moment op een abstractie die gewild contras^t met de realiteit
is; bij de dadaistische is de abstraktie spontaan en direct
phenomenaal als levensrealiteit. Vor den dadai'sti#
sehen dichter is het geheele wereldbeeld ’n gedieht zonder
bepaald verband of zonder bepaalden zin. Hij wil de wereld
niet uit haar verband rukken, door de poezie buiten haar te
stellen. Handel is hem evenzeer poezie als geplakte zakken;
het lezen van de courant geeft hem een dichterlijk genot. Hij
maakt zijn verzen zooals hij zijn Shimmy danst, zooals hij
eet, drinkt, wandelt of een bad neemt. De dadaist heeft geen
bizondere extaze noodig. Hij is instrument, Spiegel van het
geheele wereldgebeuren en dit gebeuren is DADA.
III.
De jong#gestorven Italiaansche dadaist Aldo Camini heeft
in zijn Caminoscopie een zeer klare en bevattelijke beschrij#
29
30
ving van het dadaistische standpunt gegeven. Ik laat het hier,
in de, in het tijdschrift De Stijl versehenen vertaling, gedeelte*
lijk volgen:
»Identiteit, simultaneiteit (gelijktijdigheid) en spontaneiteit
vormen de drie?een#heid van de dadaistische levensbeschou*
wing en ik ben er zeker van, dat deze levensverklaring be*
rüstende op de relativiteit van alle standpunten, een levens*
beschouwing, waarin de tegengestelden aan elkaar gelijk zijn,
binnen afzienbaren tijd, de ruimte waarbinnen onze planeet
zieh handhaaft zal overwinnen.
Het dadaisme is de realiteit van den geest. Hierin is het
onmogelijke mogelijk. Daarom is de geest slechts door het
onmogelijke uit te drukken. De dadai'st, — de naam »dada«,
drukt reeds de sprakelooze erkenning van het bestaan uit —
schept uit de negatie van elke traditioneele, vastgestelde, ste»
riele realiteit het »ja« van zichzelf, in onmiddellijk en onaf*
scheidelijk verband met alle tijd^ruimtelijke gebeurtenissen
en verschijnselen. Niet aan tijd en ruimte gebonden, leeft
de dadai’st het positiefmegatieve, het jameen, het vobledige
het gisteremmorgen en in de stoute vlucht van zijn schep*
pende verbeelding, plaatst hij de tegengestelden direct nevens
elkaar.«
»Hij is niet bemiddelaar tusschen a en z, maar hij is az.
Hij zegt niet: ik lig hier in mijn bed en buiten »mij« rijden de
vrachtwagens, Omnibussen, auto’s en treinen, jankt een hond
of schreit een kind enz., maar hij is er zieh van bewust, dat dit
alles tegelijkertijd met dezelfde snelheid, in hetzelfde tempo
en met dezelfde intensiteit plaats grijpt. Hij zoekt voor dit
gebeuren (zichzelf, bed, buiten, vrachtwagens, Omnibussen,
auto’s, treinen, hond, kind enz.) geen analoge voorstelling,
geen theorie, zelfs geen Synthese, maar hij doordringt wezen*
lijk, de zintuigelijke en buitenzintuigelijke gewaarwordings*
feer.
Hij ziet van een imitatieve, futuristische uitdrukking van
het leven geheel af. Kunst is hem: leven in ordelooze amatura*
listische verschijning, onevenwichtig rapport met de materie
als contrast op kosmische statica, in welke laatste de natuur
zieh begrenst, maar waartegen de geest zieh voortdurend
verzet.«
Hadden vroegere generaties de kunst als een fetisch tegen*
over zieh gesteld, de dadai'st acht kunst niet belangrijker dan
rekenkunde, handel of sport. De esthetische levensopvatting,
die op de religieuze gevolgd is, heeft de menschen verplaatst
in een toestand van droomerige passiviteit. Voor den dadai'st
schuilt hierin de oorzaak eener toenemende moedeloosheid:
de mensch is ängstig geworden spontaan op het leven te rea#
geeren.
Europa is gedompeld in een pessimisme dat het vroeg of
laat te gronde rieht, maar dit is goed, omdat deze verzwakte 31
menschheid, de gevolgen van een religieuze, philosofische,
ethische en esthetische levensopvatting niet meer overwinnen
kan. De dada'ist ziet geheel af van de poging ideologisch op
de menschheid in te werken. Hij is er van doordrongen dat
het resultaat van elke hervorming, esthetisch, politisch of reih
gieus slechts berust op de vermeerdering van eenige frazen,
die hoogstens eenige vormen ten gevolge hebben, doch waar*
mede elke handeling in strijd is. »Si je crie Ideal ideal,
ideal, Connaissance, connaissance, connaissanc,
Boumboum, boumboum, boumboum, j’ai enregistre
assez exactement le progres, la loi, la morale, et toutes les autres
belles qualites que de differents gens tres intellegents ont dis*
cute dans tant de livres, pour arriver ä la fin, ä dire que tout
de meme chacun ä danse d’apres son boumboum personnel et
qu’il a raison pour son boumboum, satisfaction de la curio*
site maladive etc.« (Tristan Tzara.)
Toch wordt het scherpe gezicht, dat de dada'ist op de wereld
heeft, hem niet tot een nieuw pessimisme. Hij constateert
slechts, dat de wereld onder die en die voorwaarden kan exb
steeren en vindt dit amüsant.
Hij erkent geen enkele politieke richting als goed, zoowel
het een als het ander is voor hem een bedrog slechts bedekt
N3N3IHOSU3 9V1U3AINUH1S VNNV 3 INniS 310
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O MERZ O
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Spanien u. Portugal Ps.2.50; Jäpan Yen1.25; Tschechien CK11.50 bis auf Widerruf.
123456789 10 A“N“N“A 10 9876 54321
ABCDEFGHIKLMNOPQRSTUVWXYZ
1
door phrasen, die zonder wezenlijken grond zooveel keeren
worden herhaaald tot de groote massa daaruit een »boum»
boum« maakt. Door deze dadaistische onverschilligheid heeft
de bourgeoisie het dadaisme voor »bolsjewiek«, de commu»
nisten het dadaisme voor »bourgeois« gescholden. Dada lacht.
Dat is het eenige antwoord dat voor den dadaist waarde heeftl
Hij betreurt het slechts wanneer men zieh, zooals de Duitsche
dadaisten, met politiek afgeeft. In Duitschland, waar alles
politiek is (kunst, godsdienst, philosofie, loopen, praten, eten,
drinken enz.) werd ook het dadaisme in dezen maalstroom
medegevoerd. Het Fransche Dadaisme, geboren uit de philo»
sofie der vitalisten (Bergson, l’abbe Sarbon) heeft zijn be»
spiegelend karakter tot op dezen dag behouden.
Als voorloopers van het dadaisme rekenen de dadaisten de
volgende persoonlijkheden: Rabelais, Descartes, Mallarme,
Marquis de Sade, de Lautreamont, Arthur Rimbaud, Guil»
laume Apollinaire, Bergson, Nietzsche enz. Het dadaisme,
waarvan Charlie Chaplin het troetelkind is, vindt over de ge»
heele wereld bewonderaars en enthousiaste voorstanders.
Geen enkele beweging kan op zoo’n enorme belangstelling
bogen als juist het dadaisme, dat een geheim en ’n openbaar
archief bezit van meer dan 10.000 belangrijke documenten
(kritieken, polemieken, brieven enz.) Theo van Doesburg.
N3N3IHOSU3 OV“IU 3 AIAIU n±S 3HOS SlSnOflV
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Herrn
Kurt Schwitters
MERZVERLAG
M>E
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keine ausschließlich für die
MERZIDEE
eingesetzt. Um einem dringenden Be-
dürfnis abzuhelfen, habe ich mich des-
halb entschlossen, die Zeitschrift
MERZ
herauszugeben, die dem Merzgedanken
in der Welt dient und zunächst jährlich
4 mal erscheint.
Ziele: DADA, MERZ, STIL.
Literatur: ANNA BLUME, BLUME ANNA,
BLEI-E, AUGUSTE BOLTE, KATHEDRALE.
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HOLLAND — DADA
A/
PROLETKUNST
BANALITÄTEN
ZAHLENDICHTUNGEN
ÜBERNATIONALITÄT
Im Sturmverlag erschienen:
Kurt Schwitters:
Die Blume Anna
Kurt Schwitters:
Auguste Bolte / Roman
Grundpreise: 2 Mark
Andere Merzliteratur:
ANNA BLUME
Verlag Paul Steegemann
BLEI-E
Verlag Heinrich in Freiburg
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Monatsschrift
Der Sturm
DE STIJL
M ECANO:
REDAKTEUR I K BONSET
Ziele: DADA—MERZ—STIL
Motiv: WELTNATIONALGEFÜHL
DIETSClI Z. enÜCKNEf?, WSlMAfL