146 NACHWORT. Nach eineinhalbjähriger Unterbrechung veröffentlichen wir das siebte Heft der »Neuen Jugend« mit der Erklärung, daß der Inhalt der früher erschienenen Nummern unsern jetzigen Absichten nicht entspricht. Wir übernehmen lediglich den Titel der »Neuen Jugend« und die darin enthaltene Tendenz: die Arbeit junger Dichter, Intellektueller, Zeichner und Musiker zu veröffentlichen. Wir wollen eintreten für alle, die in der Öffentlichkeit auf Opposition und Verständnislosigkeit stoßen, vor allem aber für die Jüngsten, die noch keinen Platz in der heutigen Literatur gefunden haben. Da wir auf kulturhistorische, philosophische und politische Beiträge den** selben Wert legen wie auf künstlerische, bedeutet die »Neue Jugend« die Fortführung der Ideen, die einerseits der » Neuen Kunst« und der zweiten Zeitschrift des ehemaligen Verfags Bachmair,andrerseits dem »Forum«, dem »Aufbruch« und dem »Anfang« zugrunde lagen. Unsern früheren Standpunkt, ein rein literarisches Blatt der Jüngsten zu sein, verwerfen wir: es ist an der Zeit, daß alle Geistigen vereint ihrem äußersten Feinde entgegentreten! Zunächst wird Künstlerisches im Inhalt unserer Zeitschrift aller** dings überwiegen: Wir leben im Zeitalter der Bekanntmachungen.... Alle freiheitlich Gesinnten <Expressionisten, die Anhänger der Jugendbewegung . . .) sollen in der »Neuen Jugend« zu Worte kommen. DieGrenzen unsererPublikation werden nur bestimmt durch die Tendenz, die tüchtige Zensur, den Umfang des Heftes und unser vorläufiges Unvermögen, Beiträge zu honorieren. <Gegen den Vor** wurf, junge Menschen auszunutzen, indem wir ihre Arbeiten nicht bezahlen, möchten wir uns im voraus sichern: Sobald es uns er** möglicht wird, zahlen wir Honorare.) Durch private Interessen, seien es politische oder finanzielle, lassen wir uns nicht beeinflussen. Ebensowenig durch die Stellungnahme der Öffentlichkeit. Polemik mit Redaktionen führen wir nicht. Alle europäischen Künstler und Intellektuellen, die nicht greisenhaft, nüchtern und unterwürfig sind, bitten wir um ihre Mitarbeit und Wirksamkeit. DI E »NEUE JUGEND«