Die letzte Regung ist ihr Nievergehen: Wo bleibt der Laut, der ihre Herkunft nennt? Es taut, damit die Bilder sich bekleiden, Am Tage stehn sie ratlos da und nackt. Dann kommt der Mond, damit die Träume leiden: Die Nacht hat ihren Marmorarm gepackt. In Wind geschieht der Steingebilde Stille. Die Stelle bleibt vom Wittern unberührt. Die Werke sind ein hingegebner Wille,- Uns wird eine Enthüllung vorgeführt. Der kalte Marmor kann die Wahrheit sagen: Die Mächte überragt das starre Maß. Wer mag die Eintracht der Gestirne tragen? Wer kam, der alles Eigentum vergaß? Wird nie ein Stern die Steingestalten stören? Ist noch kein Irrtum über dir geschehn? Kann ein Komet die Wirklichkeit betören, Wird nicht der Wahnsinn unsre Welt verwehn? Das Dasein liegt im eignen Schreck enthalten. Die Wahrheit bleibt in unsrer Angst verhallt. Wir können sie vereinfacht erst entfalten: Ein Schrei und unsre Welt hat sich verhallt! In einem Hause stimmen die Gesetze: Es brause ungeahnt der Welt voraus. Auf einmal packt der Bau die Sternenhetze, Und Ruhe hält das angstvolle Gebraus. Der Bauherr trat im Machtgewand zutage: Er bringt den Sternenheeren ihren Sinn. Sie waren lange die gewagte Frage: Die Stimme in Vicenza spricht: Ich bin. Theodor Däubler