17 4 EWIGE WEHMUT. Wie flammen im Tal die Kerzen der Freude! Der Mond schaut nieder in sanftem Leide. Er weiß, daß die Lichter, wie lind sie audi blinken, Verlöschen müssen gar bald und verwinken. Ob reifem Tal die Wolken sich steifen In immer dräu'nderem Wetterstreifen,- Fern kreischt ein Pfau,- der Wasserfall Harft weiß durch die Schlucht mit dunklem Schall. Es wallt durchs Tal von Pappelsäulen, Der Mond schaut in ewiger Wehmut aufs Weilen — Die Wölklein, die ihn begrüßen kommen, Sind blaß vor Zagen weitergeschwommen. Die Säulen träumen von Größe und Dauer —* Den Mond überrieseln Tränenschauer! Er weiß, daß die stolzesten Säulen splittern ~ Jäh schwertfegt es von fernen Gewittern. Auch meine Säulen kamen ins Wanken! Auch meine Lichter verloschen und stanken! Ohnmächtig schau ich herab, wie der Mond, Verwundert, daß drunten Leben noch wohnt. Ich kann die Tiefe nicht mehr fassen ~ Gequältes Begehren, feiges Hassen! Dem Neumond gleich, vor dem All in Demut Mich krümmend, zerfließ ich in ewiger Wehmut! Franz Held (f)