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mal zwei Händen, die dies Werk schufen. Engelbert Humper-
dinck und Max Reinhardt. Es sind zwei Ewige. Damit wäre
schließlich alles gesagt. Man durfte es fühlen, um es zu
erleben. Das Mirakel ist ein ungeheuer Rausch. Das ganze
atmet heiligste Notwendigkeit. Geht hin — alle — alle, —
fühlt! Dies sei ein Wallfahrtsweg für die Einsamen.
5.
Was ich euch aber das nächste Mal im Genauesten
und Feinsten bespreche; ist die Musik von Engelbert Hum-
perdinck.
6.
Mehr gibt es nicht zu reden. Das ist wirklich vorteil
haft. Wenn eine Stadt nur immer zwei Stücke gebiert, an
denen wahrhaftig ein Strahl Schönheit hängt, ist sie über
reich.
7.
Am „Neuen See“ soll seit gestern ein Schwalbenpaar
sein Nest bauen. Sie sagen, es sei auf der kleinen Insel.
Sitz ich wirklich noch hier, Worte schmieren? Hinaus!
Sehen, ganz von fern zuschauen, wie die beiden kleinen
ihre Sommerhäuschen fertigen. Ich wette, der Schwalben
mann trillert die herrlichsten Lieder und tut das meiste
beim Nestbau — Die Schwälbin — die liebe — sitzt glück
selig und blinzelt das Männchen verliebt an. Und macht
sie dem rastlosen Gatten nicht damit das schönste Ge
schenk??!
Ich muß doch gleich hin, es anschaun!
O — Li!
Friedrich Hollacnder.
Klabund.
Von Feirefiz.
Neben Alfred Lichtenstein wäre das Wedeenkelkind
Klabund zu nennen. Auch er; gleichfalls ist den Weg zum
neuen Stil gegangen. D. h.: Im Ringen um den (neuen)
Ausdruck haben sie Möglichkeiten des Chaos entdeckt.
Tausendfach gebärt es sich nun dortan. Zerebrale Kraft
der Dirnen und Accumulatoren reigen sich mit negerhafter
Groteske; verdrehen sich zu Windbeuteln und Ironisken.
Allein unsere Zeit ist von ihm analytisch gerissen. Die
gedanklichen Fernen sind gefühllos (übersentimental!).