*) Mit Erlaubnis des MALIK-Verlag, Berlin-Halensee. © « Zo « * *i Q cu > 4> > C 4J © M O 11 t C U l'd a cl a (gibt ihm ’nc Ohrfeige). Dadasoph (plärrt): Seht der dicke Bürger hat ’ne Pulle Wein gespart, Hat sich dann zur Nacht mit seiner Frau gepaart, Wollte leben lassen seinen Helden Kapp — Und nun macht das dumme ARPschloch schlapp!! — na! hab’ ich ’s nicht gesagt? fein, was? Monteurdada: Also Mensch — Du bist ja größer als Mehring und Huelsen- beck zusammen. Kerr wird über Dich sein revidiertes Urteil abgeben müssen und ich selbst erhöhe Dir das Honorar auf 6 Mark. Du siehst jetzt aus, daß man Dich bei Kurt Wolff verlegen könnte, etwa unter dem Titel: heiße ich Rolf oder bin ich ein Tier; Mensch, dafür mußt Du mir gleich 10 Mark geben! Das ist ’ne unbezahlbare Idee! Direkt von mir!! Djadja^soph: Mensch, ich habeTzwar geerbt, aber ich habe müssen soviel Luxussteuer bezahlen, daß ich Dir das Geld nicht geben kann. Ich will Dir lieber noch ’n Couplet liefern. Höre mal: Laß die bösen Menschen reden, Schiebung, Mensch, ist was für jeden. Ware? neé, bloß Dreck abgeben, Schiebung ist das ganze Leben. Es steh'n zwar Paragraphen da, Doch, haste noch ’n Großpapa, Ob Scheidemann, ob Sklarz er heißt, Du auf die Paragraphen — hobelst! Na, un’ Mensch, dann wirste seh n, Daß Dir garnichts kann gescheh’n ! Schiebe feste und mit Mut, Hast Gesellschaft, die sehr gut: Ebert, Fritze, Majestät, Auf der Schieberliste steht!! Monteurdada: Du, das ist nichts — nee, nee, NEE — das geht nicht, daß geht nicht, daß Du Dir erlaubst, unsern erlauchten Landesvater^zu den Schiebern zu rechnen! Das ver kneif’ Du 'mal! Wie ich noch in New York bei Noccer Boccer war, da hat sich 'mal einer erlaubt, vom Präsidenten Wilson ungebührlich zu sprechen — na, ich kann Dir sagen, das ist mir sehr übel be kommen, — das kannst Du mir glauben. Ich mußte direkt fort aus Amerika, und das hat den Valutastand so ungünstig beein flußt, daß ich wünschte, es gäbe noch 'mal einen ganz großen Kapp oder vielmehr Ludendorff-Putsch ; ' wenn ich den verfilmen würde, müßte die Vaiuta wieder steigen. Jetzt — na, da bohre 'mal ’n Loch in den Asphalt, nimm ’n Fernrohr und dann halte Ausschau nach der Valuta! Sonst, wenn nämlicb niscnt passiert, W'ird man sagen, ich hätte den Weltatlas der Dadaisten, den Dadaco, so gut montiert, daß er von Hänisch*) in einer Million Exemplaren für die Schulen bestellt würde! Überhaupt, Mensch, der Dadaismus — nanu, was ist denn das?? (Beide brechen in Geheul aus, der Himmel wird blond blau, es regnet Blut mit Spazierstöcken, — die beiden Dadaisten werden von zwei Berliner Tageblatt-Redakteuren verspeist, und eine Stimme aus dem Pnblikum sagt) : Dada ist Bluff! Ist denn kein Antisemitenführer da? 6s liegt alles für Sie bereit — nur zugreifen ! 1920