4 DER BLUTIGE ERNSTE
1. JAHR SATIRISCHE WOCHENSCHRIFT. HERAUSGEBER; CARL EINSTEIN. GEORGE GROSZ. MARK
Arbeiten und nicht verzweifeln!
SONDERNUMMER IV. DIE SCHIEBER
X
Freie Bahn dem Tüchtigen.
Ein Beitrag zur Demokratie.
i.
Mond hängt in Sonne*
Jesus Christus aufersteht
- birst November 1919
blitzend gegen hocbgekom-
mene Glotzmonokel
zerkeilt.
Krause Levi, verleuchtet
Müller Meyer, exstatet Maier
Schulz.
Schultze schwebt vehement
(Plattfußleiden g. v. behoben).
Müller schluchzt Stigmati-
sierung.
? Simultan grunzt die gekreuzte
bürgerliche Dunstmasse,
AlleAntomaten (warum heißen
nicht alle Meier oder N.?)
Das Schlagwort —
überquert Telefunkendach und
Hundeschlächterei —
Automaten den Durchhalte-Kohl-
rülps aus Samtkragen:
Meier Schiebung.
Krause Schiebung.
Schulze Schiebung.
So blähten sie ausrosanem Nacken-
wulst Hurra!
Da rotgestreifte Sporen die blut-
geilen Wodantdnfle räderten.
Hingegen, Jüngling von Nain
war chloroformiert,
also Tampon aus Nase ziehen.
Speisung der fünftausend? Spaß,
System Rubener, Hunderttau-
aende wurden zum Sterben hln-
denburglsch unterernährt.
II.
Schiebung, ein Urteil:
Ich bin — verschlafene Hypo-
these grausamer Mondgänger, eine
lebenslängliche Verurteilung; der
zuchthäusliche Bürger erschiebt mit
allen Mtteln Gnadenerlass von
der Hinrichtung. «Ich bin41 —
sonderlicher Unfug und
erste verzweifelte Schie-
bung. Person, eineMacht-
form, wurde nirgends
lächerlich er und gemeiner
suggeriert als vom abend-
ländischen commis voya-
geur und Militär.
Ich—dieErschiebung
Europas. Meiers Wich-
tigkeit— Kontinuität. Ich,
die erschobene Grundlage abendländischer Betriebsamkeit.
Man erweiterte: Tisch, Italiener, Steppdecke sind gewagte
Annahmen; dem Einen peinliche Notzucht zur Gattung, dem
Andern Pflichtvergnügen des Stammtisches. Der kapitalisierte
Sinn der Worte rotiert sich im Kalkhirn des Staatsbürgers zu
stupider Ordnung, abergläubischer Übereinkunft. Worte er-
walzen Gesetz. Schiebung.
III.
Seitdem der Bürger das versöhnende Wort Schiebung seinem
Lexikon erstapelte, das er emsig zugunsten kapitalistischer
Klassenurteile bereichert, ist I. Schiebung — vom nebligen Mist-
haufen des Bürgers aus gesehen — nicht mehr feststellbar,
sodaß Nichtschiebung ohne weiteres als Schiebung bezeichnet wird.
(Schiebungen vom Bürger A. ausgeübt, sind in seinen Augen
Geschäfte. Geschäfte des Bürgers B. erscheinen dem schielenden
Richterauge des A. als Schiebungen.)
II. Wuchs Anreiz zur Schiebung: das Wort ist stärker afe
seine Sprecher, bog die kriminelle Empfindlichkeit ab.
III. Die frühere Kollision mit dem Strafrichter versüßte sich
zum Schmnuzelu des Bürgers über die Fixigkeit des Nest-
hakens, der andere krümmt und zum Lfichelu über die nun
ungesetzliche Wut dos Herelngefalleueu, Worte legalisieren,
wenn ihre Diskontierung dem Bürger Gewinn verbürgt. Ein
festes Wort übertönt das Gartenlaubendämmem moralischer
Empfindsamkeit; die gewinnende Schieberphysignomie wurde
dem Normalmenschen aufgetypt, dieser Selbstidealisierung des
Bürgers, aufgestellt, des Proletariers häßliche hülflose Krankheit
herauszuheben.
(Der Normalmensch, ein Erzeugnis metaphysischer Staats-
denkerei, macht einen jeden zum Kastraten seiner Instinkte. Die
Klasse herrscht, welche die Werturteile setzt und mit dem Hebet
der zu ihrem Profit gestellten Ideologien die Ziele der Andern
desavouiert und vernichtet. Darum KlaMOukumpt deu bür-
gerlichen Ideologien.)
IV.
Schiebung, die letzte Diktatur des Händlers.
Produktion wird durch die Tendenz des Schiebens verringert;
der Händler hat ein starkes Interesse, daß nicht zu viel Ware
vorhanden ist; so wird Gewinn gesteigert. Gipfelkapitalismus
zu Kettenhandel sozialisiert der Baffer den Gewinn;
er unterschlagt dem Hungrigen die gebrauchsfertige
Ware und entzieht sie dem rohstoffarmen Arbeiter
aus dem Fabrikationsprozess.
Der Schieber ist Artist des Profits.
Der Hohenzoller belegte euch 1914 mit der Schieberblockade.
Sozialisierung allein ermöglicht es, die
Hungerblockade d«r Jobber zu durchbrechen.
Die Formale Demokratie ist die für Schieber geeignetste
Staatsform; sie gewährt das Recht auf freie Erstapelung größter
Gewinne. (Entfaltung abendländischer Person.)
Jedoch wird in der Demokratie die Sprengung des Kapitalismus
nicht mit Zuchthaus bestraft?
Wird die Notwehr der Verzweifelten nicht mit schweren Minen
belegt?
Noch stehen die bürgerlichen Ideologien in Eisenbeton!
V;
Die Formel des Schiebers:'
Einer möglichst schwachen Gütererzeugung entspricht ein
Maximum von Profit.
Der Schieber scheidet sich moralisch höchst entrüstet vom
Hochstapler durch die Option auf ein Stück Seife und einen Käse,
der auf fraglicher Axe läuft.
Der Schieder lebt von der Warenarmut, dem Bankerott Europas
und verdient ungehemmt an fiktiver Ware; Hier funzelt heutiger
Mytus auf.
Vt.
Europa war ausgepreßt. Der Kontinent der Kommissionäre
erstickte in Kriegsanleihe, womit die Ärmsten ihre Frostbeulen,
beheizten. Letzter dunstiger Ölfleck flunschte, Parfüm au petrole
»war unerschwinglich.
Die Kette der Kommissionäre ließ noch aus antiquarischer
Gewohnheit Aufträge von Hand zu Hand gehen. Vom zweite»
Händchen bis zum Letzten. (Fortsetzang auf Sehe xiv.)
XI
Wenn der Westen aber ein Loch hat...
„Frei Saarbrücken navy cuts!
Occasion of cigarettsl“
„Prima Ware I“ „Was betrog’s ?
Ran die LadungI" „Haste Koks?
Eene Prise for die Neese
Deklariert als weißer Käsei“
„Salvarsan gleich mit Vehikel
Riesig gangbarer Artikel,
Immer nur waggonweise I
Und Phantasiepreise I
Wer nich mittut, Dusseikopp.
Feste stopp,
Stopp das Loch im Westen zui
Schiebung! SchiebungI
Is alles Übung!
Mensch greif zu!
Wir Schaffens!
Mit Schmuh!“
Mit der Bahn und auf dem Pneu,
Wie ’ne Kette fest und treu!
Durch die Dielen, durch die Klubs
Schon an Hand in einem Schwupps!
Eenmal mit den Oogen zwinken:
Haste Pinke? Hier zwee Schinken!
Woli'n Se Seife, extrafeine?
Packst es aus, sind’s Kieselsteine,
immer nur waggonweise!
Und Phantasiepreise!
Wer nich mittut, Dusseikopp.
Feste stopp,
Stopp das Loch im Westen zu!
Schiebung! Schiebung!
Is alles Übung!
Mensch, greif zu!
Wir Schaffens!
Mit Schmuh!
Gehts daneben! Pech, wen's trifft!
Rasch ’n Ticket! Eingeschifft!
Wer gefaßt wird, bleibt gefaßt!
Lieber Herr! Von wejen Knast!
Ob politisch, ob in Leder,
Aber schieben tut heut jeder!
Ob mit Zentnern, Regimentern,
Schließlich wird mal jeder kentern!
Immer gleich waggonweise
Auf die Frontreise!
Wer nich mittut, wird geköppt!
Feste stoppt!
Stoppt die Löcher Mann für Mann!
Schiebung! Schiebung!
Is alles Übung!
Kerls, greift an!
Wir Schaffens!
Mit Schmuh!
Walter Mehring.
XII
XIII
XIV
Freie Bahn dem Tüchtigen. (Fortsetzung.)
Die erste Hand, des Arbeiters, war leer gebt nt et.
Händchen spielt zu Händchen greifbare Lieferungsaufträge,
der unfaßbare Würgstrick geschäftiger Aktivisten ist dick und
dicht. Die Sehaumweinfratzen der Agenten röten den
geschämigen Himmel.
Gespräch:
«Man hat Bosa verschoben, als sie schon verfault war.41
«Aus tauben Felsen haben sie Wasser geschlagen.“
Aeent Meier liegt im Mattissezimmer. Das Bildnis Wilhelm
des Unersetzlichen pendelt über dem Diwan. Meier liest
die letzte Ausgabe der Taten des wahren und gerechten Buddhas,
um innerlich sich neu-zu-schöpfen. — Vorbereitung zu schwieriger
Juwelenschiebung. (Innerliche Vervollkommnung berechtigt zu
bescheidener Überlegenheit. Der Überlegene führt die Un-
wissenden. Die Form der Führung ist wirtschaftliche Aus-
beutung )
Meiers Fettauge empfand r
«Da Buddha der Vollendete, die letzte Stufe des reinen
Verzichtens zu erlernen, die Durstwüste Reki durchzog, ging er
40 Tage ohne zu trinken. Die Kieselsäure gerbte dem Herrlichen
die Sohle, und aus seiner Kehle schlug Feuer, das des Nachts
den Weg wies.
Buddha der Vollendete seufzte und vermeinte vor Durst zu
sterben. Da glitzerte der Boden im Feuerschein seiner ver-
trockneten Kehle auf. Buddha sah in klares Wasser und es
schien, ein Begehren umlagere ihm die Mundspalte.
Der nun siebenfach Vollendete schritt vorüber und vernichtete
am Quell der Rekiwüste das Begehren der Dürstenden, ver-
nichtete das Begehren. — Vernichtete er.“
Meier federte Entschluß.
Der Quell der Rekiwüste war Essenz für Schönheitswasser
Sudol.
Wer konnte noch ohne Sudol leben?
Ohne Sudol hungerte man.
Ohne Sudol fror man.
Ohne Sudol war man aufständig.
Der wahre Edelsozialist kann ohne Sudol nicht leben.
Sudol kräftigte den Idealismus.
Wer weiterhin ohne Sudol zu leben wagt, wird als ordnungs-
störendes landfremdes Element beseitigt.
Wer ohne Sudol auf der Straße betroffen wird, wird er-
schossen.
Meier federte'Entschluß:
Er funkte zwei Tonnen Rekiwasser greifbar.
Sie trafen ein. Das heilende Wasser durchlichtete das Holzfaß.
Neugierig hob Meier den Deckel. Das glitzernde Wasser
sah dessen Hoselpolster mit Zwicker.
Angeekelt von Meiers Gesicht, trockneten zwei Tonnen Reki-
wasser auf und entzogen sich industrieller Verwertung.
Meier murmelte ohne zu erstaunen:
«Quatsch, exotisches Plakat genügt. Die Transportunkosten
von Reki werden in Sudol tinkalkuliert, Buddha lächerlicher
Schieber, unfähig zu korrektem Geschäft *
Man telefonierte dem bedeutendsten deutschen Ganguin.
Eminente verstorbene deutsche Dichter und Mysten verfaßte»
den Prospekt über Sudol.
Meier legte sich |auf das Batikkissen, jovial zwinkerte er
Wilhelm dem Unersetzlichen zu und sprach geschäftig:
«Die Hymne des Profitjoga:
Der Vollendete verkauft, was er nicht kennt.
Der Vollendete verkauft, was er nicht hat.
Der Vollendete kennt das Geheimnis, Nichtware als Ware zu
ramschen.
Der Vollendete fürchtet keine Gefahr.
Er weiß das Vergessen, er vergißt das Gesetz.
Dem Pilan gleich überfliegt er die Gitter des Anstands.
Eine geölte Rekifliege, durchschlüpft er die Masche der
Bedenken.
Der Vollendete ist der Gesetzlose. —* Er zwingt den Schwachen
in die Gesetze.
Und läßt den Konkurrenten darin zugrunde gehen.
Die hellen Köpfe wissen Übergang.
Sie kennen den Sinn letzten Tauschs: Nichts gegen viel.
Seife ist dem Ungeweihten Sauberkeit.
Unendlich läßt der Vollendete Seife wandern, unerreichbar
dem Zahler.
Dem Zahler ist Seife Traumverstrickung und Maja.
Der Schieber kennt die Geburten der Seife.
Doch der Ursprung der Seife ist das Geheimnis.
Du kannst den Käse nicht-seiend nicht greifen.
Aber der Nichtkäse erzeugt zauberisch den papierenen Sinn
dieser Welt!“
In jedem Falle: Wer ohne Sudol sich auf die Straße begibt«
wird erschossen.
Ohne Sudol geht das deutsche Volk zugrunde. Sudol er-
setzt die Sozialisierung.
Ergebnis:
Die Schiebung — verschwommene Gerissenheit — errodete
dem treudeutschen Gemütsleben ein sinnig-neues Betätigungs-
feld. —
Zumal man von jedem Volk sagen kann, daß Gemeinheit
und Sentimentalität sich genau proportional verhalten.
Allerdings: Das Dämlich-stumpfsinnige des Schiebers: Er
monotont Zweck, Zweck, Zweck.
Europa, ein Kontinent, der vor lauter Zwecken und Ziele»
verwest.
Man krepiert an der sinnvollen Entwickelung.
. Schieber-Politik.
Hindenburg kommt mit Jebimmel,
Ludendorff is auch schon da,
Und det janze Volksjetümmel
Krächzt een fröhlichet Hurra!
Handelns sich um Majestäten
Oder nur'n jemeinen Mann,
Bei det Geld und bei die Kröten
Fängt erst die Verehrung an.
Rev’luzion war mal 'ne Sache.
Sehr gesunken: Wert gering.
Königstreu is was zu machen;
Jott im Himmel save the king.
Darum, Fritze, brüll Dir heiser
Und drück’ auch die Knie durch
Für den deutschen Heldenkaiser
Und den alten Hindenburch. Richard^Huelsenbeck.
XV
SBefanntmadjung.
(Semäjj § 2 beS ©efefceS öoin 29. üttgnft 1919
©eite 1491) imb mit Uuftimmung be! $ef)ner*Hu!fd)ufJe! ber 9toiiottafoerfammfang wirb eine
&entfcfee ^par^ntiiimianldbe
1919
im betrage bon 6 9RtUiarben2Rarf Mennit taut untenfte^enben SBebingungen jur offentlidjeii aufgelegt.
1. *£>te |>öhe ber Anleihe beträgt 5 SRilliarbett, rftcfjablbar innerhalb oon
80 Sabrtn laut £ilgung§plan (3 SWUUarben roährenb ber erften 40 ftahre unb
2 SRilliarben roährenb ber lebten 40 3ahre).
tk $>te Anleihe wirb in 5 SRÜlionen ®par*{prämtenfiüden, baS Stüd ju
SÄ. 1000, auSgegeben unb ift in 5 {Reihen, bie mit Lit. A, B, C D, E bezeichnet
mietben, eingeteilt Sebe Weihe enthält 2500 ©ruppen (oon 1 bis 2500) unb jebe
©rappe 400 Wummern (oon 1 bis 400)
III* %ie Anleihe gelangt unter folgenben ©ebingungen zur 3«<huung;:
1 3>Üt jebeS ©par^ramienftüd oon SR. 1000 ftub als ©egenwert SR. 500
i« 5% SDeutfdjer {ReidjSattleihe mit 3»u8fil|eiitett, fädlfl am 1. April ober
1. #uli 1920, gum Wennroert, (fiepe 3tffet 2 ber untenfteheubett 3ei«hn«ugS-
bebingungen) unb SR. 500 in bar etnzuzahlcn.
2. S)ie 3uteüuna erfolgt entfprechenb ber $ölje ber 3ci<h«nngt fcboch
werben bie Keinen 3**<huungen oon 1 bis 5 Stüd ootjugSroeife berüdftchtigt.
3. ©eminnoerlofungen finben zweimal jährlich am 2. Januar unb 1, 3uli
ftatt (bie erfte ©cwtnnperlofung anSnahmömcife im SRärj 1920, ber nähere
3eüpnnft wirb noch belanntgegeben); be jeber ©eroinnoerlofung werben 2500
Gewinne im ©etrage 9W. 26 000 000 gej ogem
5 ©eminne jU ©etoin nplau: SW. 1000 000 SR. 5 000 000
ö 500 000 ■99 2 500 000
5 ;/ 300 000 99 1500 000
h 200 000 99 1000 000
10 150 000 •9f 1500 000
20 /# 100 000 >9f 2 000 000
50 50 000 t9 2500 000
100 25 000 09 2 500 000
200 10 000 99: 2 000 000
300 4P 5 000 t99 1500 000
400 3000 19 1200 000
400 2 000 19 800 000
1000 U 9». *9 1000 iL- 1000 000
2500 ©eroinne SW. 25 000 000
4. $)« iilgungSauSiofungen finben jährlich am 1. Suli ftatt.
Auf jebeS zweite getilgte ©par=©rämienftüd entfällt ein mit ben fahren
aaehfenber ©otutS Oon SR. 1000 bis SR. 4000.
’SEilgnngSplan:
^nben^ahren Tilgung ©onuS SnS* gef amt jährlich SW.
Stüdzahl jährlich ©efamt* betrag jährl. 9R. Stüdzahl jährlich im einzel* nen SW. ©efamt* betrag jährl. SR.
1920—1929 50000 50000000 25000 1000 25000000 75000000
1930—1939 •75000 75000000 37500 1000 87500000 112500000
1940—1949 100000 100000000 50000 1000 50000000 150000000
1950—1959 75000 75000000 87500 2000 75000000 150000000
I960—1999 . 50000 •’ 50000000 25000 4000 100000000 150000000
©in jebeS getilgte @par-©rämienftüd beionnnt Anwerbern men 3uf^lag
oon 3R. 50 für jebeS oerfloffenen ^ahr.e
$ie ©efamt zahl ber Stüde, auf bi ein ©eroinn unb ©omtS entfällt, beträgt
-fwnit 2 900 000, b. h- SB % ber Spar=^rämien[tüde.
5. ©in mit einem ©eroinn laut ©eroinnplan gezogenes Spar=^rämienftucf nimmt
auch an Sen Späteren ©erotnnaiehungen bis zu feiner eigenen 2:ilgun jSauSlofung teil.
2)ie Auszahlung ber laut ©eminnplan entfallenben ©eroinne erfolgt unter
Abzug oon 10%.
6. 5>ie ©eroinne werben 2 SRonate nach ber ©eroinnoerlofung (erftmalig
jeboch am 1. April 1920), bie ailgungSfummen, einfchlteßlidj ber 3ufchläge unb
beS ©onuS, am 29. $ezmber j. 3. gegen ©orlage beS StftdeS auSgezahlt,
t. ©om ©eginn beS 20. SahreS ab fteht bem ©efiger beS StudeS baS {Recht
ZU, bie «Rüdzahlung beSfelben jeweils z«n» ®nbe beS SahreS bei Snnehaltung
ber SünbigungSfrift oon einem Saht zum SilgungSroert, b. h- jum Wennwert
famt ben zuftehenben 3ufchlägen oon SR. 50 für jebei oerrloffene Sofa, unter
Abzug oon 10 0/0 zu oerlangen.
WürfzahluttgStabeßc
tiueS ©tüdeS Oon SR. 1000 bei Tilgung unb ^ünbigung.
*zi Ä u d tJJ3' <uB a g§g" CS® Söo St bei ZUgung SR. bei ÄünbU gung SR. « o JQ ° Ö O sJStr c 5 - “ eis @d o bei Zttgung SR. bei ÄünbU gung SR. S€Ä «6 3 c 5 s ** gs« bei ZUgung SR. bei Äünbi: ÖW*8; SR.
1 1050 ' — 80 2500 2250 60 4000 3600
5 1250 35 2750 2475 65 4250 8826
10 1500 —■ 40 3000 2700 70 4500 4050
15 1750 — 45 8250 2925 75 4750 4275
20 2000 1800 50 850# 8150 80 5000
25 2250 2025 55 3750 3375
8. Sollte oor Ablauf oon 10 fahren eine neue gleichartige Spar-^rämien*
anleihe *ur Ausgabe gelangen, fo ha&e« bie Inhaber ber Spar*©ramtenftüde
biefer Anleihe baS 3e*(huungSoArrest.
©teuerbcgünftigungca ber ©par=©räm!cwanleiht: •
a) ©efreiung eines ©efifceS bis z« 25 Stüd oon ber Wach*
lafjfteuer unb bezüglich berfeiben Stüde oon ber ©rbanfaUfteuer. «eine
Nachlaß* ober ©rbanfaUfteuer für bie auf ben Warnen dritter bei ber
{ReichSbanf ober anberen 00m WeichSminifter ber Finanzen no* zu
benennenben Stellen auf 5 Saljre unb mehr ober auf StobeSfatt hinter*
legten Stüde (bis 10 Stüd für jebe einzelne britte ©erfon).
b) 5)er ©ermögenSzuwachS, ber ftch auS bem ©efifce ber Anleiht*
ftüde gegenüber bem bei ber ©rwerbung ber Stüde anzunebmenben
©ermögenSwerte ergibt, unterliegt nicht ber ©efxfcfteuer (©ermögenS*
juwachSfieuer).
$er Ueberfcbuß bei ©eräuperungSweiteS Aber ben &ilgunglroert
Wetbt frei oon ber ßapitalertragifteuer.
c) $>ie bem ©eflfcer ber Stüde auf ©runb ber oorftehenben ©es
ftimmungen unter III, 3, 4 zuftehenben Setzungen fowie ber auS bem
©erlauf ber Stüde erzielte ©ewinn unterliegen im ©ewinnjahre »eher
ber ©inlommenfteuer noch Ser ßapttalertragSfteuer.
d) ©ei jeber Art ber ©efteuerung werben bfe ©rämienftüife bet
tiner Stüdzahl bis zu 50 Stüd hödjftenS zunj Weimwert, 00m 20. S$ahre
«b zum ßünbtgunglroerte bewertet.
^eithnunggbebtngungen
»
»1
1. ÄttttahuteftÄeü. fort) Pie «eicb«6ant unJS bie im efftytetten 8«t|bnuT,0*f
Vrofpett flufgefü^rten aelbüiflitute. git« getchnungen töimen aber amt) tmret) Set=
wiitlBng jeber gant, jebe* Cawtierg, jeber Spartaffe unb fttebttgcnoffenfdfraft erfolgen.
0el«t)mmgeu werbet)
mm be* IQ. 91oDbr. MS feen S. 2)ejfer. 1919,
mittag! 1 UM
enffttgtbgtuüiumeii, get$n*flg8f<öluü Pleibt povbt^cUen.
32* iBtichuungSpreii. 5>er ißTtie für Jebe« ®pnr;®rämienftücf betrögt 3JL iw«, ^teroon finb
SBL 6«0 in a*/» iPeutfdier SRelct)8anlei^e jum SJennroert beregnet «nb SR. 5 >o in bar jn
begleiten.
®te mit 3atmai>-3ulUgtttfett an«gefiatteten 3Reld)8anletbeftü<Ie finb mit gin«-
itfeeinen, fäDlg am l. guti ii*20, bie mit «pril- Dttober.ginfen aubgePatteten Stüde mit
gtnefdjetnen, ftlßig am l. Spill mo, etnjureicben. Sen etniteferem non s% tRtl<b8-
pnleibe roU *prtl-Dttober=gin«f(beiwen werben auf i^e alten Snieiben ©tüdjinfen für
«• Zage = 1^6 */* oergüiet. 9 '
3« ©ilheTh^^beftettnug. ®ei ber getebmutg bat jeber gelibuer eine ®i«hetbeit »0« t**/» bei
gegeiduwten ©etragei mit SR. für JebeS ©römienftatf in bap }U bin »erlegen.
4. HKlctlung. Zri# guteiltmg fhibet tunUd)ft halb nacb bem Sei^nungifciilub ftatt: ^te Srt
ber Verteilung beptmmt bai SReidjifinanamtntperium.
Jfr, ©ezahlung. ®te gelegner flnb oerpPidjtet, bie jugetetlten ©etröge bis jum ay.-Zejembtr b. S.
iu beglettben. ®le ©egletcbung bat b«i berjenigen «teile »u erfolgen, bei ber bie gelctt*
nung angemelbet toorben ip. ^
fogleta) nach erbalt ber guteilung etn Sntrag auf Suireicbung oon ©tbulboerfcbretbungen
an bie 9ietcb8fd)ulbenoeru)altnng, ö»rlin SW 68, Dranienftrabe ju richten. Zer
«nuag tnup etnen auf bie ©egleltpung ber «par«©römtenRüde binroetfenbeu «erniert
entbaUen unb fpateRenö am »#. Zejember b. 3. bei ber iHettbeftbulbennerwaUung eln=
geben, ©orbrude ju folgen »«trägen mit ftormoorfdjriften finb bei aüen getebnunafc
unb ©•rmtttlungepeUenju haben, »araufbin roerben «cbulboerfcbretbungen, bte nur jur iöe=
gletcbung oon ®par=©rämienpüden geeignet Pnb, ohne ginibogeu auigeretebt. Zte
Suirricbung erfolgt gebührenfrei unb portoftet als SHeltbSbtenftfadie. Zfefe «cbulbner-
fibretbungen pnb fpäteReni bti jum &>. IWdrj 1920 ben in Sbfaft t genannten geMS=
pung«; ober ©ermittlungSpeUtn etnsureteben.
,3. AuSgabc litt Stfidt. Zit Suiaabe bet ©rämtenRüde erfolgt im Stbruav 1020: «diulb:
buebgläubtger erbalten erforbetflcbenfaUä bl« jur erften ©eroinnoerlofung tm SRärs n 3.
bureb tbte ©ermittlung«ftenen SJlummeniaufgabe. grolftbenfdjeUte finb niept oorgefeben.
^7* ilmtanjch •er SfriegSaulethen. zu SietebSbant wirb, foroelt mi>alld>, unentgeUUcb ©lüde
pon böbmm OTennroert aW St 609 in «eine ©tüde iaufdjen.
im ,9f2oö«m&er ‘1919.
^lei^öfjnanjminiflertuni
3ci#nung t»ur# ©ermUtlung jeber ©ant, jebeS ©anfterS, jeber ©partaffe u. ^rebitgenoffenfehaft.
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XVI
☆
Die Originale
der in dieser Zeitschrift
wiedergegebenen Zeichnungen
von
George Grosz
sind direkt vom Verlage
käuflich zu erwerben
☆
Steinplatz
1 3 7 3 8
Atelier
Eva Peter
Mode and Kunstgewerbe
Berlin W
Kurfürstendamm
2 3 9
DER ALTLADEN
2001200
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ben Sie AUS IHRER ER-
FAHRUNG und senden Sie
^schnell BEITRAEGE
DER BLUTIGE ERNST
ACHT ORIGINALLITHOGRAPHIEN
GOTT MIT UNS
SATIRISCHE MAPPE
VON
GEORGE GROSZ
DER MALIK- VERLAG
Berlin-HALENSEE, Kurfürstend. 76
AUS-
STELLUNGS-
KATALOGE
der
Galerie Flechtheim
Die alle 14 Tage bis 3 Wochen er-
scheinenden illustrierten Kataloge
werden Interessenten gegen Ein-
sendung von Mk. 7,50 für das halbe
fahr portofrei zugesandt. Man wende
sich an die Galerie Flechtheim,
Düsseldorf, Königsallee 34.
Der Cicerone schreibt: „Die Kataloge der
Galerie Flechtheim geben nicht nur einen
Führer durch die Ausstellungen dieser Galerie,
sondern verabfolgen meist auch literarische
Leckerbissen, die einmal für die Kunstentwick-
lung der Zeit historischen Wert bekommen
werden, ln diesem Sinne vereinigen sie mit
einer Fülle von interessanten Hinweisen auf
die Kunst der Gegenwart auch Beiträge zur
rheinischen Kunstpolitik, die der Kunstfreund
mit Interesse verfolgt Den kleinen Katalogen
sollte infolgedessen auch über Düsseldorf hin-
aus in den Kreisen der Sammler und Künstler
Beachtung geschenkt werden.“
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Soeben erschien:
Martin Beradt
DIE
VERFOLGTEN
Geh. M 6.JO; Geh. M y.—;
Halblederband MlJ.—
*
Gegenwartsmenschen, zitternd von
nervöser Sinnlichkeit, Opfer unent-
rinnbarer u. seltsamer Geschicke,
hat ein Dichter, ein Meister psycho-
logischer Darstellungskraft, hier
gestaltet
*
In jeder guten Buchhandlung
vorrätig, sonst direkt vom
ERNST ROWOHLT
VERLAG-BERLIN W 35
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Verlagsnotiz: DER BLUTIGE ERNST. Erscheinungsweise: wöchentlich. Bezugspreis: vierteljährlich 6.50 M., Einzel-
nummer 0.60 M. Numerierte Auflage: 2.50 M. für die Einzelnummer und 20 M. für das Vierteljahr (13 Nummern).
Bestellungen nehmen alle Postanstalten, Buchhandlungen sowie der Trianon-Verlag, Berlin W. 9, entgegen. Inserate
werden die einspaltige Zeile mit 2 M. berechnet. Bei Wiederholungen Rabatt It. Tarif.
Verantwortlicher Redakteur: CARL EINSTEIN, Charlottenburg, Uhlandstraße 32. Verlag: TRIANON-VERLAG G. m. b. H.,
BerlinW.9, Bellevuestr. 21-22. Tel. Nollendorf 4049. Drucktechnische Anordnung: GROSZ-HEARTFIELD. Druck: B.MEYERHEIM, Brandenburg (Havel), Hauptr. 69
VORZUGSAUSGABE NR.5(