59 Feuerlein, Feuerlein, bist du frei und willst Güte und Nachsicht für alle haben? ... Feuerlein! Feuerlein! ... Aus den Gärten stürzten die Tiere, braune Nacktheit brach wie Wildbach aus den Büschen des heiligen Hains. Der Blinde sang. Singend stieg er ins Gebirg empor, immer höher und höher. Hinter ihm trappelte der Heerzug und von den Sternen streckten sich ihnen schon Arme entgegen, sie empor zu heben. Max Herrmann, Neisse Nebel Nur Inseln sind die Wälder noch ... Der Herbst in seinem Nebelboot Fährt durch die Welt ... Am Uferrande dunstet Der Baum in seinen sieben weissen Schleiern ... Durch feuchte Laken fliesst Der Toten trübes Aug. Du bist mein Ferge nun ... Die Welt ist still hinabgesunken ... Die Träume heben sich erwacht Aus gläsernen Särgen ... Leo Sternberg Aphorismen — Drei Grad Polhöhe stürzen die ganze Jurisprudenz um. — Dieses Hemd gehört mir. Das ist mein Platz an der Sonne. Sagten jene armen Knaben. Das ist Anfang und Abbild der Usurpation der ganzen Erde. — Je nachdem man mehr Geist hat, findet man, dass es mehr originale Menschen gibt. Die Menschen des grossen Haufens finden keinen Unterschied zwischen den Menschen. — Man muss von der Verderblichkeit aller Gerechtigkeit, die nicht aus dem Glauben kommt, überzeugt sein. — Die Grösse des Geistesmenschen ist Reichen, Königen, Eroberern und all jenen Grossen des Fleisches unersichtlich. — Nie tut man das Böse völliger und freudiger als infolge unrichtiger Gewissensüberzeugungen. — Der Mensch ist sichtlich geschaffen zum Denken * das ist seine ganze Würde und sein ganzes Verdienst.