118 ja doch, dass das nicht möglich war. Er hätte mich selbstver ständlich zurtickgestossen und mich hohnvoll triumphierend stehen lassen. Und nun entglitt er sich gänzlich. ,Warum wollen Sie es jetzt nicht mehr wahr haben?' rief er, ,warum hassen Sie mich?' ,Sie hassen mich!' . . . Und nun, was sagen Sie dazu, fing der Kerl an zu heulen, na ja, heulen ist etwas zu stark, aber er weinte richtiggehend .... Ja ... . was gibts denn .... Ach, Sie wollen gehen .... Gut, ich erzähle Ihnen die Geschichte unterwegs weiter ... Ja, also gehen wir . . . Ach so . . na ja . . . Uebrigens was glauben Sie denn eigentlich! Sieglauben wohl, ich lasse mich von Ihnen zum Besten haben . . . Ach so, Sie meinen, die Geschichte war auf Sie gemünzt! Sie irren sich, mein Verehrter. So wichtig sind Sie mir nicht. Solche Sachen mache ich nur in besonderen Fällen. Wenn ich mir Sie hätte vornehmen wollen, hätte ich Ihnen schon vor einer halben Stunde eine Ohrfeige geben müssen und, mein Verehrter, auch gegeben . . . Mein Gott, was man heute alles erlebt! Ich will mir keinen guten Abgang zimmern, aber ich rate ihnen angelegentlichst, lassen Sie sich behandeln. Adieu, mein Herr.“ Der andere sank langsam auf den Sessel zurück. Die ineinandergeschobenen Finger zitterten verkrampft zwischen den Knieen. Die Augen weiteten sich immer mehr, bis sie nass wurden. Walter Serner Die Laterne kann die hohe Mauer nicht erreichen. Kulisse wird sie, wo zum Pflaster sie sich knüllt. Sie ist so leicht . . . Und meine Knochen liegen schwer. Die Lampe dort verfinstert mir die Fenster. Gar weit sind auch die Sterne. Doch es versteckt ein kleines Kruzifix das Brusttuch. Morgen schon wölbt das Pflaster meinen Fuss . . . Ich fühle meinen Körper. Und über mir ist die Laterne. Christian Schad Unterwegs. Ich befand mich in einer Landschaft, deren Erhabenheit mich überwältigte und zweifellos in diesem Augen blick meiner Seele zuteil ward. Mein Denken schwebte wie die