127 gepflanzten Zwetschgenbäumchen, die Liebe einer sterbenden Mutter endlich nach lebenslanger Verzauberung aufstrahlend über des misshandelten Sohnes Zukunft und einer andren Mutter Um armung sich duckend in die banalen Worte: „Einen Gummiman tel hast du dir gekauft?“, und viel unvermittelte Angst und un begründeter Wagemut und Irrlichterei von Mädchen und Kletten da und dort und der verzerrte Spuk unnütz verwüsteter Boheme. Und die Vielen, die sich hinüberstahlen über die verdächtige Brücke und den Sündenzoll bezahlten mit der eignen Sehnsucht und sich aus Zugeständnissen nnd kleiner Selbstvergesslichkeit ein zureichendes Bett bereiteten, atmen, trinken, sitzen im Warmen; alle Revoluzzerei der Räuberbande mündet in die biedre Zähle- bigkeit des Skatklubs „Bargeld lacht“, und grade der verachtete Duckmäuser hat leibhaftig das gelobte Land ihres Anfangs ge schaut, und Winnetou rettete sich in einen „neuen, ruhigen Traum, der gar nie mehr enden wird“, wurde ein Mönch in brauner Kutte und „hatte ein stilles klares Gesicht und einen Pickel am Nasenflügel.“ Dem armen Oldshatterhand fehlte Freiheitsbewusstsein und stelbständige Sicherheit, um dem Moloch ins Auge zu trotzen. Was davon in ihm keimte, war unter der Fuchtel plumper Lehr gewalten jämmerlich eingegangen.' In seiner Leidensgeschichte stand, auf dreiviertel Weges, schon dies Gespräch: „ . . . Und doch hat vielleicht nur die Stadt den Herrn Mager zu so einem harten Lumpen gemacht, zu einer Strafmaschine. Er rächt sich dafür, dass ihm die Stadt und das Leben seine Seele verkrampft und verdunkelt haben, an seinen Schülern. . . Er selbst ist ganz unschuldig.“ „Glauben Sie?“ fragte Oldshatterhand tief betroffen. „Halt!“ brüllte da der Fremde entsetzt, „nein nein nein! Rächen Sie sich. Wehren Sie sich! Prügeln Sie! Mit dem Rohrstock ins Gesicht, bis er am Boden liegt!“ In der Erzählung „Die Ursache“ (wie der Roman vom Ver lag Georg Müller in München herausgebracht) wird das Exem pel statuiert, der Lehrer Mager am Leben gestraft. Der ihn straft, geht an diesem Exempel zugrunde. Noch einmal ergiesst sich die ganze Quelle der Erkenntnis in ein herrlich-schroffes Werk, das unser Aller Sache wider das „Geschick“ von Urgrund zu Urgrund ausficht. „In der Eisenbahn träumte er: ein gewal tiger Zug junger Menschen zieht gleich ihm nach den verhassten Heimatstädten, die Kindheit zu durchforschen nach dem Messer, das ihnen allen die Sehne der Kraft durchschnitten hat.“ Ein malig feststehender hat es noch keiner von uns allen zu gestalten vermocht! Natürlich triumphiert die Macht, weil sie ja weder Gewissen, noch Scham hat, und weil sie vor den Eingang zum sichselbstaufgebenden Eingeständnis eine Zinne stellte, die zwar