136 sagen Sie ihr, dass ich Herrn Scharoll gebeten habe, auf sie zu warten . . . Hier , . . Leben Sie recht wohl, mon cheri . . Nach fünf Minuten warf Scharoll ein Glas zu Boden, dass es knallend zersprang. Wollüstig schluckte er die verachtungs vollen, höhnischen, mitleidigen Blicke der Umsitzenden. Dann verliess er hastig das Cafe. Walter Serner Trauer Meine Seele ist betrübt bis in den Tod. Niemals werd ich mehr von Herzen lachen können. In der Mühle meiner Einsamkeit vermodern muss die reiche Ernte. Nie wird weisses Brot Aus dem Ueberflusse meiner Tennen. Während rings die Flammen stärker lodern, ist mein Tag umdunkelt und mein Lied für immer still. Schnee deckt Alles, was ich blühen will. Unter meinen Schritten schreit das Blut der Brüder; aber die uns hassen, steigen stolz gegürtet, unbezwinglich! — Müde wird mein junger Mut und immer müder: Wo sind die, die einst mein Wein bewirtet? Ach, sie Hessen sich zu fremden Wimpeln werben Oder ruhn in Gärten, die ein gütig Von-Nichts-Wissen gönnen . . . Meine Seele ist betrübt zum Sterben, und nie mehr werd ich von Herzen lachen können. Max Herrmann, Neisse Inhalt der vorigen Nummer: Walter Serner: Das Theater: Theodor Däubler; Einblick; Peter Altenberg; Gewitter; Walter Serner; Gespräch; Christian Schad: Die Laterne; Charles Baudelaire: Der Kuchen; mit Zeichnungen von Christian Schad und Hans Arp.