mern ließ, was im Gewissen der Gesamtheit frene tischen Aufschwung hätte nehmen sollen, züchtete ein Sch ein Christentum, tötete die Voraussetzung jeder frei heitlichen Handlung, den Enthusiasmus, und hemmte die gütige Konspiration. Hierin begründet ist die Härte und Zerrissenheit Deutschlands und der Mangel sowohl einer politischen wie intellektuellen Erhebung. Und daraus ergab sich, als 1914 der von unverantwort lichen Staatslenkern veranstaltete Totentanz ausbraoh, daß dieser Tanz an Entsetzlichkeit alles bis dahin Er lebte überbot, und daß gleichwohl die Nation weder ein Veto, noch in ihrem intellektuellen Bewußtsein auch nur die Prinzipien fand, die den furor teutonious preußischer Junker hätten zu brechen vermögen. 4. Ein Arsenal der Gegenrevolution blieb Deutsch land .vom Mittelalter bis auf unsere Tage. Von 1813 bis 1871 erstarkte das preußisch-junkerliche System in unerhörter Weise und ohne jegliche Einsprache von außen her. Von 1871 an verließ die Nation vollends ihre vielgepriesene idealistische Tradition und sogar die Gelehrtenrepublik ging im Imperialstaat auf. Die Sozialdemokratie, in ihren Anfängen schon staats erhaltend und auf gesetzlichem Boden stehend, wurde vom Polizeiknüttel gebändigt und von einer heuch lerischen Sozialgesetzgebung in den Beamten- und Militärstaat „gehoben“. Die bürgerliche Oppostion, 1848 noch so lebhaft und hitzig, hatte 1850 bereits ihre edelsten Elemente an Amerika verloren und ver flachte in kläglichem Epigonentum. Der Adel aber war ja in Deutschland, von vereinzelten Ausnahmen im 16. und 19. Jahrhundert abgesehen, niemals Träger der humanitären Geidanken. Die Zeiten der Bismarck XI