führt: Deutschland — mit seinem Bundesgenossen — hat den Krieg gewollt, Deutschland hat ihn vorbe reitet, Deutschland hat ihn herbeigeführt, so ergibt sich daraus von selbst Ider dreifache Schuldig spruch: Deutschland hat sich versündigt an der Vergangen heit, an der Gegenwart und an der Zukunft. DIE OFFENSIVE DER WAHRHEIT*) vom Verfasser des Buches „J’accuse“. (Nummer 28, 6. Aprü 1918.) „Wer die Wahrheit kennet und saget sie nicht, Der ist fürwahr ein erbärmlicher Wicht.“ Aeltere Leute entsinnen sich noch gut eines jungen, feschen Gardekavallerieoffiziers, der um die achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts in der Berliner Ilof- uüd Aristokratengesellschaft eine gewisse Rolle spielte. Sein. Aeußeres stach merklich von dem üblichen preu ßischen Leutnantstypus ab: sein dunkel-krauses Haar, sein breites, an slawischen Ursprung erinnerndes Gesicht, vor allem aber sein tanißengewöhnlieh großer, runder, auf dünnschmächtiger Figur sitzender Kopf unterschieden ihn von den meisten seiner Kameraden und hatten ihm in der Berliner Gesellschaft den Bei namen „Prinz Wasserkopf“ zugezogen. Man sagte ihm nach, daß er seiner Intelligenz nach zu Höherem ge boren sei als zum Rekrutendrillen und daß sein Kopf nicht nur größer, sondern auch inhaltsreicher als der seiner gleichaltrigen Berufsgenossen sei. Es war der damalige Prinz, der heutige Fürst, Karl Max Lich- nowsky, der reichbegüterte Nachkomme einer in Oesterreich und Preußen altansässigen Adelsfamilie, die bereits unter Friedrich dem Großen in den preu ßischen, und. in den vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts in den österreichischen Fürstenstand erhöhen worden war. Der Name Lichnowsky hatte auch in der politischen Entwicklung Deutschlands *). Vergl.: Fürst Lichnowsky, „Meine Londoner Mission 1912 bis 1914“ mit einem Vorwort von Prof. Dr. 0. Nippold, Orell Püßli, Zürich, 1918. 26