31 sohrift des Botschafters vervielfältigt und verbreitet hat, ein Ritter des eisernen Kreuzes, ein Mann aas altadliger Familie. Die „entarteten Söhne“ des Vater landes, wie man uns, die Wahrheitsverkünder, seit Jahren zu taufen beliebt, beginnen sich immer mehr „in guter Gesellschaft“ zu befinden. An Intelligenzen hat es den Deutschen nie gefehlt, aber an Charakteren seit Ausbruch der großen Katastrophe fast vollständig. Nun beginnen allmählich auch die Charaktere sich wielder zu formen, die Rückgrate sich wieder zu steifen, die Mollusken wieder zu Wirbeltieren sich umzubilden. Immer mehr werden ihrer werden, die, was sie wissen, auch sagen. Und endlich, endlich — man müßte an der Menschheit verzweifeln, wenn es nicht so wäre — endlich wird, trotz aller kriegerischen Erfolge, trotz aller „herrlichen Hilfe des Herrn“, das Lügengebäude zusammeübreohen und unter seinen Trümmern die Baumeister samt ihren Gehilfen begraben. NEUE DOKUMENTE (Nummer 36, 4. Mai 1918.) I. Dr. Muehlons Brief an Bethmann-Hollweg. Bern, den 7. Mai 1917. Seiner Exzellenz dem Herrn Reichskanzler von Bethmann-Hollweg, Berlin. Euer Exzellenz! So zahlreich und schwer auch die Irrtümer und Verfehlungen auf deutscher Seite von Kriegsbeginn an waren, so glaubte ich doch lange Zeit hoffen zu können, daß eine bessere Einsicht und Gesinnung bei unsem maßgebenden Persönlichkeiten allmählich durchdringen werde. In dieser Hoffnung hatte ich während des Krieges meine Arbeit in Rumänien in gewissem Maße zur Verfügung gestellt, und war ich bereit, auch in meinem jetzigen Aufenthaltslande, der Schweiz, mitzuhelfen, soweit das Ziel der Bemühungen