44 Namen nach. Die Luxemburger Zeitschriften sind zen suriert fund haben preußische Offiziere in ihren Redak tionen sitzen. ‘ Ein halbes Dutzend Zeitungen sind ge schlossen worden, ihre Redakteure verhaftet, weil sie die Wahrheit zu sagen wagten. Doch all dieses Elend ist nicht imstande, den stolzen Nacken der Luxemburger zu beugen. Wohlbewußt, ihre Pflicht, ihre volle Pflicht als ehrliche Weltbürger getan zu haben, halten sie aus und erwarten den Tag der Be freiung und ider Abrechnung. Und ist (dieser Tag erst gekommen, dann mögen Idie Mächte nicht den Satz Wilsons vergessen: „Jedes Volk muß frei sein, seine eigene Politik und seine Entwicklung zu (bestimmen, ohne Hindernis, Drohung öder Furcht, der Kleine so gut wie der Große und Mächtige.“ (Präsident Wilson -ap den Senat, am 22. Januar 1917.) Und dann wird Luxemburg belohnt sein für sein tapferes Aushalten unter der Knute des preußischen Militarismus und für sein tägliches Gebet um den Sieg (der Armeen, die da kämpfen für die Freiheit der Welt, und in deren Reihen so viele seiner Söhne ihr Herzblut hingaben. EIN SCHREI ACJS BELGIEN (Nummer 32, 1. August 1917.) Appell der Frauen des besetzten Belgiens an die Frauen neutraler Länder gegen die Deportation und Zwangsarbeit belgischer Zivilisten. 15. Dezember 1916. *) Offener Brief: 0 ihr, die ihr nicht die würgende Angst eures be drohten, gemordeten und geschändeten Vaterlandes kennt; ihr, die ihr nie die stechende Furcht um ge liebte, feindlichen Kugeln ausgesetzte Wesen kennt; ihr, die ihr nicht gelitten habt unter den Schrecken des Ueberfalls, hört den Verzweiflungsschrei des ver- *) Das Dokument ist etwas gekürzt. Infolge von Grenz schwierigkeiten gelangte es erst viel später in die Hände der Adressatin, Frau Juliette Carton de Wiart, die persönlich die Authentität des Schriftstückes bezeugt.