45 gewaltigten Belgiens! Wir, die diese Zeilen geschrie ben oder dazu gestimmt haben, wir glauben sprechen zu können im Namen der belgischen Frauen, die mit uns übereinstimmen im selben Schmerz und im selben Aufruhr vor der schmachvollen Deportation belgischer Arbeiter, die in Deutschland der Zwangsarbeit gegen ihr eigenes Vaterland unterworfen sind. Wir wissen, daß in der ganzen Welt die Sympathien sich unserem Leid zuwenden. Trotzdem werden sich nach diesem Entrüstungsschrei, der in der ganzen Welt Wieder hall finden müßte, die neutralen Länder nicht wieder an das Schauspiel dieser neuen Ungerechtigkeit ge wöhnen, die so vielen andern folgte, werden sie sich nicht entmutigen lassen von bisher erfolglosen Pro testen und auf die Dauer die Klagen der Unterdrückten lästig finden? Unser Belgien ist ein Gefängnis, in das kaum ein Ton von außen eindringen, und aus dem Klage schwer in die freien Länder entschlüpfen kann. Wir wissen nicht, ob ihr die von unsern Bischöfen, Behör den, Senaten, Abgeordneten, Provinzialräten, Gemeinde behörden, Arbeitersyndikaten, Industriellen und so vielen andern Verbänden und Persönlichkeiten an die Tyrannen gerichteten zündenden Proteste gelesen habt. Wir wissen nicht, ob euch der frevelhafte Eingriff, den wir erdulden, in seiner ganzen zugegebenen oder von unsern Feinden entstellten Schändlichkeit bekannt ist, denn unter allen Bitterkeiten, die wir schlucken müssen seit 28 Monaten, ist nicht die geringste die, die frechen Lügen zu hören, womit in der deutsch-in- spirierten Presse alle uns betreffenden Tatsachen ent stellt werden. Jetzt versuchen sie die Nationen glauben zu machen,, daß unsere Arbeitslosen für sie eine Last, für uns eine Gefahr und eine Schande seien. Nein, unsere Arbeitslosen sind keine Last für die deutschen Finanzen, da sie aus unsern nationalen Hilfsquellen und durch die Freigebigkeit des Aus landes gespeist und unterhalten werden.