57 Serbiens haben von den ersten Tagen Instinktiv gefühlt, daß dieses Land nicht in ihrem Besitz bleiben würde. Deshalb entschlossen sie sich, Serbien unfähig zu ma chen, sein Dasein weiter zu fristen. Sie haben leider schon einen Teil ihrer Aufgabe erfüllt. Die Aufgabe der zivilisierten Welt ist es deshalb, sie zu verhindern, ihr infames Werk bis zum Schluß durch zu führen. Durchzug der deutschen Truppen. Es waren die deutschen Truppen, die anläßlich ihres Durchzuges durch Serbien im Oktober, November und Dezember 1915 das Beispiel dieser grausamsten Politik gaben. Diese Truppen begnügten sich nicht mit der ungeheuren Beute, welche das riesige Staats- vermögen darstellte, das in der größten Unordnung im Stich gelassen worden war; Beute, die nach den Ver sicherungen der deutschen Offiziere nur verglichen wer den konnte mit der, die man nach dem Durchbruch bei Gorlice in Rußland machte. Außerdem war das serbische Volk gezwungen, während mehreren Monaten diese zahllosen deutschen Legionen gratis zu unter halten, für die der Balkan nichts war, als ein Weg zum Durchmarsch der Eroberer nach Kleinasien. Der arme serbische Bauer wurde gezwungen, mit seinen geringen Mitteln die großartigen Pläne der deutschen Imperialisten zu unterstützen und an der Verwirk lichung dieses Projektes teilzunehmen. Alles, was für die Armeen notwendig war und oft auch, was nicht notwendig war, wurde sozusagen aus dem Mund der Bevölkerung gerissen, die besonders aus Frauen und Kindern bestand, und zwar ohne jede Schonung und ohne jedes Entgelt. Die wirtschaftliche Lage. Was die Deutschen nicht in „Ordnung“ zu bringen vermochten während ihres kurzen Aufenthaltes von einigen Monaten, das haben die Oesterreicher und Ungaren im Laufe von zwei Jahren vollkommen fertig gebracht. Die erste Tat der Besetzungsbehörden be stand darin, mehr als 150,000 Menschen der zivilen