Chef des Stabes des Militärgouvernements, dem Ober sten Kerschnave, eine Denkschrift zu überreichen. In dieser Denkschrift befinden sich nur sehr bescheidene Forderungen: Man verlangte zunächst die Methoden zu vereinfachen, die gegenwärtig langwierig und kompli ziert sind und denen sich die Bewohner Belgrads un terziehen müssen, um die Autorisation zu erhalten, im Innern des Landes zu reisen; sodann diese Autori sation nicht nur einigen privilegierten Spekulanten zu geben, sondern allen denen, die nötig hätten, etwas Lebensmittel heimzubringen. Man bat außerdem, die Verwaltung, die Politik der Minimalpreise zu ändern. Und schließlich bat man um die Erlaubnis für die Bel grader Gemeinde selbst, das bestimmte Quantum an Rindvieh einzukaufen, das dazu bestimmt War, ge schlachtet zu werden, um die Militärintendantur zu verhindern, mit diesen Lebensmitteln zu spekulieren. Herr Veljkovitscli wurde so mißhandelt, daß er sich gezwungen sah,,seine Demission zu verlangen. Selbst verständlich macht man noch weniger Federlesens mit Sozialisten. Als einer unserer Genossen, der Gemeinde rat Mika Spasojevitsch, sich letztes Jahr erlaubte, in sehr gemäßigten Worten diese Politik der Untätigkeit zu kritisieren und Brot fürs Volk zu verlangen, wurde er sofort verhaftet und in Ungarn interniert, obwohl er über siebzig Jahre alt ist. Die politische Situation. Die politische Sklaverei kommt hinzu, um ganz logisch das wirtschaftliche Elend des besetzten Ser biens zu vervollständigen. Keine Form des gemein samen Lebens ist in Serbien in diesem Augenblicke möglich. Alle Vereinigungen, Berufsorganisationen, Genossenschaften, Wohltätigkeitsvereine mit inbegrif fen, sind verboten. Die serbischen Lettern dürfen im öffentlichen Handel und von der Post nicht angewandt wenden. Man braucht nicht hinzuzufügen, daß jede politische Tätigkeit untersagt ist, da es selbst äußerst gefährlich ist, zu sagen, was man denkt, oder gar unabhängige