73 getötet worden, die sie fortgesetzt überfielen, viele waren vor Hunger und Erschöpfung gestorben.“ In der Broschüre un!d in den Berichten liest man ferner: „Das ganze Land ist ein Totenfeld. Die Ka daver der bemühten und geschändeten Frauen säumen seine Wege. Mit Peitschen und Knüppeln wurden die Aermsten fast nackt auf ihrem Wege vorwärts ge trieben, bis sie vor Hunger öder Erschöpfung zu Boden fielen. Kinder, die nicht mehr weiter konnten, mußten von den verzweifelten Müttern am Boden verschmach tend liegen gelassen werden und die Kurden schlugen ihnen die Schädel ein.“ Die Bewohner des Dorfes Tel Armen (an der Bagdadbahn) wurden lebendig verbrannt oder in die Brunnen geworfen. Im Euphrat wurden Tausende er tränkt. Die Kinder wurden auf Flößen zusammen gebunden, aber die irrsinnig gewordenen Mütter war fen sie oft schon vorher in den Fluß. Die Frauen band man zusammen und stürzte sie von hohen Felsen in die Fluten des Euphrat hinab. Durch einen Monat hindurch beobachtete man fast täglich stromabwärts treibende Leichen. Die Männer verstümmelt, die Frauen aufgeschlitzt. Ueber diese Menschenschändung erzählt Henry Barby in seinem Tagebuch aus Armenien, Tiflis, August 1915: „In Ardjich, an den Ufern des Sees Wau, brachten die Türken, nachdem sie die armenischen Männer getötet hatten, den Frauen die einzelnen Glieder derselben zurück.“ Ich habe aus allen Dokumenten, die vor mir liegen, den hundertsten Teil der türkischen Metzelei wiedergegeben. Man kann sich aber einen Begriff von ihrer ganzen Ausdehnung machen, wenn man er fährt, daß über 800,000 Armenier, Männer, Frauen und Kinder im Laufe weniger Monate ermordet wurden. Alles, was von dem Volk der Armenier übrig geblieben ist (denn die in Konstantinopel Lebenden wurden auch zum Teil massakriert, wie in dem Buch: „Zwei Jahre in Konstantinopel“, von Dr. H. Stürmer, zu lesen ist), sind 200,000, die sich in den Kaukasus geflüchtet haben. \ on den in die syrische Steppe oder nach Mesopota