116 pazifistisch-demokratische V erständnislosigkeit ketze risch; nennen konnte und so das deutsche Volk für das stählende Blutbad dieses Weltkrieges trainiert hat. Den Ausführungen dieses so hochverdienten Mannes und Professors über die mongolischen Feld züge entnehmen wir folgendes: Die Khane der Mongolei, die in dem Kleinadel der Steppe ein ausgezeichnetes Offiziersmaterial und in den patriarchalisch regierten Hirten ein vorzüg liches Soldatenmaterial besaßen, erkannten die Not wendigkeit, mittelst Ergreifens der Offensive die Ein kreisung des Reiches von Karakorum durch China, Chowaresmien und Rußland zu durchbrechen. Zudem empfingen ihre Schamanen oder Hofprediger vom alten Tartarengott die Weisung, danach zu trachten, daß die verderbte islamitische, chinesische und sla wische Welt endlich am mongolischen Wesen genesen möge. Eine sorgfältige Kriegsvorbereitung erlaubte den Mongolen, bereits im Jahre 1200 dem (wie in dem er oberten Samarkand aufgefundene Dokumente bewie sen) für das Jahr 1300 izwischen dem Sultan von Cho waresmien, dem Kaiser von China, dem Khalifeu von Bagdad, dem Großfürsten von Nowgorod und dem König von Ungarn vereinbarten ruchlosen Ueberfall auf Karakorum zuvorzukommen. Als einziges unter allen Völkern des Mittelalters besaßen die Mongolen die Fähigkeit, große Heere von mehreren Hunderttausenden von Kriegern mit Train usw. ins Feld zu stellen nnd zu dirigieren, während der angeblich so kultivierte europäische Westen und Süden mit lächerlich geringfügigen Truppenbeständen seine Schlachten schlug. Stritten doch z. B. in der Schlacht bei Tagliacozzo (1268), die auf fast zwei Jahr hunderte über das Schicksal Neapels entschied, auf Seiten Karls von Anjou 6000, auf Seiten Konradins von Schwaben 9000 Krieger. Es versteht sich, daß die winzigen Ritterheere Europas zwar Führer, aber kaum eine planmäßige Leitung ihrer militärischen Bewegungen nötig hatten, während die Riesenheere der Mongolen einer solchen