136 nis Oder ein latenter oder offener Kampf möglich. Ein Bündnis, um mit einer langsamen Penetration mittelst ider nnerlösten Volksgenossen die eigene Machtsphäre an vergrößern (siehe Deutschland) oder Kampf zur Befreiung derselben uhd zur Erlangung der natürlichen Nationalgrenzen (siehe Italien- Serbien). Der österreichischen Politik ist es bis vor dem Kriege gelungen, mit Anwendung der Bündnis- oder Einschüehterungsmethode sich dem Auslande gegen über zu halten, das davor zurückschreokte, in dieses Wespennest der unbeschränkten Möglichkeit einzu greifen. Es wunde auch gleichzeitig ials Pufferstaat zwischen den imperialistischen Bestrebungen seiner Nachbarn benützt. Diese Stellung über in der euro päischen Politik bedeutet nichts anderes als ein ewiges Hinausschieben der Lösung einer gefährlichen Frage. Es ist daher klar, daß der Staat, der heute sein Bestehen nur noch auf Prinzipien gründet, die die Evolutionsgeschichte der Menschheit bereits über wunden hat, verschwinden muß, um nicht ein dauern des Hemmnis für den menschlichen Fortschritt dar zustellen. - Es ist nicht mehr möglich, die Lösung dieser Frage aufzusohieben, da ja der Kampf, der heute ausgefoch- ten wird, unter anderem das Ziel verfolgt, jene Pro bleme au lösen, die aus Furcht vor einem Weltkriege in den vergangenen Jahrzehnten unentschieden blieben, obschon die Unsittlichkeit gewisser Verhältnisse bereits unerbittlich vom menschlichen Bewußtsein in ihrer Haltlosigkeit verurteilt war. Nach diesem Kriege Prin zipien aufrecht zu erhalten, die den Hauptgrund des gegenwärtigen Krieges abgaben, wäre ein Verbrechen an der Menschheit. Der Krieg muß den Weg einer freien und friedlichen Entwicklung der Nationen ebnen und alle Bande lösen, die uns an Zeiten und Systeme fesseln, die der menschliche Fortschritt bereits im Geiste überflügelt hat. Oesterreich, das bereits 1848 seine eigene Lebens fähigkeit verwirkt hatte, hätte längst nicht mehr be