144 Krieg, und namentlich seit dem Attentat von Sera- jevo, haben diese Verfolgungen der österreichischen Serben durch den von der Polizei aufgehetzten Pöbel, in Form von Plünderungen und Massakres, eingesetzt. Der Abgeordnete Ivan Frank hat im kroatischen Land tag erklärt, daß der Chef der Agramer Polizei ihm nahe legte, die serbischen Führer durch den Pöbel zu ermorden. Beim Kriegsausbruch kam es wie die Pest über das unglückliche Land und Volk der Südslawen. Gekaufte Journalisten erfanden unaufhörlich serbische Bomibenattentate auf Züge, Eisenbahnlinien, Schiffe etc., um damit die drakonischen Maßnahmen der Be hörden zu rechtfertigen. Die ganze männliche, natio nal gesinnte Bevölkerung wurde eingekerkert, ver bannt, ruiniert, hingerichtet; Jugendliche und Greise ließ man verhungern, was übrig blieb, wurde ein geschüchtert, demoralisiert, geschändet. Die Ver haftung sämtlicher Führer des Volkes, um sie ent weder als Geiseln zu verwenden oder niederzumachen, geschah nach einem vorbedachten und von langer Hand vorbereiteten Plan, um das Volk wehrlos zu machen. Als der Redner nach dreimonatiger Gefangen schaft in Marburg zum ersten Male vor einen Richter geführt wurde, erklärte ihm dieser, daß er nicht wisse, wessen er, Tresitch-Pavitsobitoh, angeklagt sei, er werde es aber leicht begreifen, wenn er sich vergegen wärtige, „daß wir allein in Dalmatien, in Istrien und Kärnten über 5000 Personen verhaftet haben.“ Man kann sich danach ungefähr vorstellen, wie viele Ver haftungen in Bosnien, Herzegowina, Slawonien und Ungarn vorgenommen wurden. Zu Hunderten wurden die Unglücklichen unter den unglaublichsten Ent behrungen und Entehrungen fortgeschafft, ausgesetzt den Mißhandlungen seitens der fanatischen Soldateska und magyarischen Meute. Viele wurden darob wahn sinnig. Von Spalato war der Redner mit seinen Leidens genossen nach Fiume verschifft und dann über Agram und Budapest nach Marburg geschafft worden. Von Firme an dauerte der entsetzliche Transport drei Tage und vier Nächte. Nach diesen vier schlaflosen