149 beigebracht worden, zuletzt die im Vorstehenden teil weise wiedergegebene mutige Rede des Abgeordnetn Tresitsch - Pavitschitsch, daß diese Unterdrückung nnld Ausbeutung in vorbedachte systematische Ver- nichtung unJd Ausrottung überging. Es sei nochmals nachdrücklich darauf hingewiesen, daß die vorstehen den unglaublichen Mitteilungen von der Tribüne des österreichischen Parlaments gemacht wurden unter voller Nennung der Oertlichkeiten, teilweise auch der Veranstalter und Täter der unmenschlichen Maß nahmen und der davon betroffenen Opfer. Der mutige Ankläger war sich vollständig der Gefährlichkeit seines Vorgehens bewußt, er kennt die mittelalter lichen Gewaltmethöden der Machthaber in der Donau monarchie. Darum erklärte er auch einleitend, er wisse wohl, und zwar aus eigener Erfahrung, daß an dem Ort, wo er spreche, die Immunität des Wortes nur ein Spielzeug für Naive sei, daß ihn aber die Stimme des Gewissens und der Pflicht, die stärker als der Drang zum Leben, und die Liebe zu seinem Volk, das ihm teurer als sein Leben sei, zum Reden zwinge. Sollte er aber angesichts der dunklen Mächte, die diesen schrecklichen Krieg veranlaßt haben, und denen er selber im Kerker beinahe erlegen wäre, auf irgend eine Art plötzlich verschwinden, so sei der Grund nicht in Lebensüberdruß zu suchen, wenn ihm auch seit drei Jahren der Told mehr wie einmal als wünschenswert erschienen sei. Wir wollen diesen todesmutigen Kämpfern und Abgeordneten für das sterbende südslawische Volk wenigstens dadurch zuhilfe kommen, daß wir ihre Proteste, Anklagen und Enthüllungen da zu Gehör zu bringen versuchen, wo die Menschlichkeit noch nicht im Blut erstickt ist. Denn es ist so, wie ein über diese Geschehnisse entsetzter Reichstagsabgeord neter sagte: „Bas fällt nicht mehr in die Kompetenz des Wiener Parlaments, das gehört vor den euro- päisehen Bich terstuhl.“