160 sprechen, was nns das Herz beidrückt. Klar und ohne Zurückhaltung wollen wir uns alles erzählen, was uns schmerzt, wie unter Brüdern. Wir haben bei dieser Feier ein festes Fundament gelegt für die engste An näherung und Zusammenarbeit aller hier vertretenen Völker.“ Als Redner traten auf: Für die Südslawen: Pa- vitschitsch, Hribar und Sola; für die Polen: Glom- binski und Vitos; für die Italiener: Conoi; für die Tschechen: Svehla, Klofac und Habermann. Es ent wickelte sich eine sehr lebhafte Diskussion, in der die verschiedenen Wünsche und das Anklaigematerial vor gebracht wurden. Einige slawische Blätter veröffentlichten Teile aus der Rede des Trentiner Abgeordneten Conci. Darin heißt es: „Nichts kann die Völker mehr einander nähern, als eine gemeinsame Trauer; nichts hat zur Annäherung des tschechischen und des italienischen Volkes mehr beigetragen, als die Gewalt und die Ver folgungen, unter denen unsere Völker gelitten haben. Unsere beiden Völker haben denselben Eid geschworen! Ihr könnt uns brechen, vernichten aber nie. Als ich sah, mit welch eiserner Ausdauer das tschechische Volk all die verbrecherischen Gewalttaten und Verfol gungen aushielt; als ich sah, mit welchem Enthusias mus sich ein großes Volk wie in einer Phalanx um seine besten Männer stellte, die wie Verbrecher ver folgt wurden, sagte ich mir: dieses Volk kann nicht untergehen, dieses Volk wird sein heiliges Zlei er reichen!“ Nach beendeter Diskussion nahm der Präsident des „Tschechischen Verbandes“, Stanek, das Wort. Er er innerte die Versammelten an die großen Prager Slawenkongresse der Jahre 1848 und 1868 und betonte: „Heute sind es fünfzig Jahre, seitdem wir unsern festen Willen bekundet und uns entschlossen haben, alle unsere Kräfte aufzubieten, damit alle unterjochten Völker wie ein Mann für ihre Rechte kämpfen können.“ Der südslawische Abgeordnete Br. Tresitsch-Pavit- schitsch entwarf in einer längeren Rede ein schreck-