174 und Schützer der „konservativen“ alias reaktionären Interessen aufzutreten. Schon sieht der Egli *) eine sich auf die Zentralmächte stützende Regierung in Petersburg eingesetzt. Unid der Parteigänger Revent- lows unid Nachrichtensamimler des von Bismarck**) denkt, er habe noch etwelche Bekannte von der Reit schule von Saurnuo her in Frankreich, und blinzelt den französischen Generälen zu, doch die französische Regierung zu stürzen und sich mit den Hindenburg und Ludendorffs zu vertragen. Es kann schon sein, daß den Luden- und Hinden- dörffern und -bürgen militärische „Erfolge“ blühen. Möglich, daß sie Kiew „schutzweise“ besetzen, Reval nehmen uiid selbst in Petersburg eindringen. Nicht aber wird es ihnen auf die Dauer gelingen, das Rad der Weltgeschichte um ein Vierteljahrtausend zurückzuldrehen. Was dem Polenkönig Sigismund Wasa, was dem w i ttelsfo ach is chen Schwedenkönig Karl XII. nicht gelungen ist, was dem großen Napo leon nicht gelang, das wird auch dem Ludendorff und den anderen preußischen und sonstigen getfmanisch- turanischen „Kultur“- und Epaulettenträgern nicht gelingen. Rußland wird auch diese Prüfungszeit über stellen und sich, sei es früher oder später, unitarisch oder föderativ, konstitutionell oder republikanisch, bürgerlich oder sozialistisch (hoffentlich nicht zari stisch) aus seinen Wirren erheben, wie es sich aus den Wirren der Zeit der falschen Demetriusse erhoben hat. Das deutsche Volk aber und die Welt haben aus dem Satyrspiel von Brest-Litowsk ersehen, daß der unverschämteste Annexionismus der deutschen „Poli tik“ die Bahnen weist, und daß nicht das „gemäßigte“ Triumiphirat Hertling-Payer-Friedberg, sondern das Triumphirat (für das der alte Hindenburg nur den Namen hergibt) Ludendorff - Tirpitz - Reventlow in Deutschland herrscht. *) Oberst K. Egli, germanophiler Militärkritiker der „Basler Nachrichten“, bekannt geworden durch die Schweizer „Obersten affäre“. **) Militärattache bei der Kaiserlich-deutschen Gesandtschaft in Bern.