197 Konrad Hänisch, von der handwerksmeisterlichen Er oberungspolitik eines Heinrich Peus ferngehalten. Aber was liilft’s'? Wenn Wolfgang Heine auch kein Sozialimperialist ist, so ist er doch ein Sozialpatriot, und die Glut seines Sozialpatriotismus ist so stark, daß sie alles andere verzehrt: Freiheitsliebe, Logik, Gewissen, kurzum alles. Wolf gang Heine weiß, wie dieser Krieg entstanden ist: und doch zwingt er sich zum Glauben an die Un schuld der deutschen Regierung und will andern diesen Glauben aufzwingen. Wolf gang Heine will nicht einmal die Opposition des Schweigens dulden; er fordert positives „Mit machen“. Wolf gang Heine hat sich nicht entblödet, den Fouquier-Tinville der Militärdiktatur zu machen und im Reichstage als öffentlicher Ankläger gegen Lieb knecht aufzutreten, längst bevor die Kriegspartei sich an dem mutigen Tribunen zu vergreifen wagte! Wolf gang Heine hat sich nicht gescheut, zu dema gogischen Zwecken die albernsten Argumente des plat testen Chauvinismus zu gebrauchen, so z. B. der En tente aus der Verwendung „farbiger“ Truppen (wie gerne würde Deutschland solche verwenden, wenn es sie nur hätte!) einen Vorwurf zu machen. Kaum ein einziger Sozialpatriot hat so verbissen und tückisch zugleich, mit so viel Gehässigkeit und so offensichtlicher mala fides die Kriegsgegner be kämpft. Wundernehmen konnte das freilich niemanden, der Wolf gang Heines öffentliches Wirken verfolgt hat, zu mal niemanden, der sich seines Benehmens auf und nach dem Dresdener Parteitage zu erinnern wußte. Man lese nach, was damals Harden über Heine ge schrieben hat. An Tücke und Verlogenheit erwies der blonde und blauäugige Germane sich dem so gar nicht blondhaarigen und gar nicht blauäugigen Niehtger- manen Georg Bernhard völlig ebenbürtig. Und wen wundert’s, daß Wolf gang Heine in seines Sozialpatriotismus Blütetagen, so im Anfang 1915, 'wenn wir nicht irren, in der schwäbischen Hauptstadt