einem Generalstabsvortrag ähnelt, als einer politischen Rede großen Stils, nichts verkündet, was dem Volk die Nähe des Glücks der Freiheit verhieße, oder Sie veranlassen könnte, ihm als ebenbürtig sich zur Seite zn stellen. Trotzdem verhandeln Sie, Ulianow Lenin, mit dieser Regierung und fraternisieren mit den Dema gogen der alten deutschen sozialdemokratischen Par tei, die beide ihr Möglichstes getan haben, um die Aufrechten, die Empörer, die Aufrührer, die Pro pheten der Freiheit dem Moloch des Militarismus auszuliefern. Diese beiden Faktoren, die Ihnen Garantien scheinen für einen Frieden im Sinne der russischen Revolution, sind es für uns, die wir an die Univer salität der Menschheit glauben, nicht, denn beide .sind mit einer Tradition verbunden, die jedes Vorwärts un möglich macht, was Sie am besten wissen, da Sie diese Tradition im blutigen Kampf mit Kerenski zer trümmerten. Es ist Ihnen auch keinesfalls entgangen, welch tiefer Gegensatz in den Manifestationen Oesterreich- Ungarns- und Preußen-Deutschlands zu dem Ereignis der siegreichen russischen Revolution des Arbeiter und Soldatenrates zum Ausdruck kommt. Während in Oesterreich-Ungarn wohl im Bewußt sein der ehemaligen Schuld sich jetzt im Volke der ehrliche Wille zu einem die Menschheit erlösenden Frieden kundtut und spontan durch große, gewaltige Demonstrationen gefestigt wird, gelangt die deutsche Regierung einzig und allein aus rein militärischen Erwägungen heraus zu einer entgegenkommenden Antwort auf das russische Angebot. Sie sind der letzte, der nicht weiß, daß Deutschlands Regierung einen Sonderfrieden im Osten sucht, nicht um eines allgemeinen Friedens willen, sondern um des daraus resultierenden militärischen Vorteils. Der ungeheure unüberbrückbare Widerspruch zwischen dem Geist Ihres großen Manifestes vom 9. November und der Praxis Ihrer politischen Ver- handlungsmethöden, zwischen Ihrer Rücksichtslosig-