o* - V 218 auf „eigene Erde“ gesetzt werden. Schöne Worte um. einen reaktionären Hinterzweck! Die fordernden Kräfte des Volkes werden damit nach der Einsamkeit und zu ländlicher Arbeit ab geschoben, und zudem unter Umständen, die nicht nur politisch, 'sondern auch rein ökonomisch die schwersten Nachteile bieten. Denn abgesehen von den Schwierig keiten, die eine fremdenhassende Eingeborenenbevöl kerung (und sie wird hassen) dem Kolonisten bereiten wird, abgesehen auch von der klimatischen Benach teiligung, hat dieser durch die Entfernung seines Produktionsortes von der Marktzentrale solche Trans- porthindernisse zu überwinden, daß seine Eigenkosten wesentlich höhere als normale sein werden. Durch eine starke Industrialisierung des mittleren Deutschlands nach dem Kriege aber werden diese Produkte wirt schaftlich notwendig werden, als Konsequenz werden die Preise steigen, somit der ostelbische Großgrund besitzer nicht nur die Transportdifferenz, sondern auch noch den Preiszuschlag arbeitslos einstecken. Dazu kommt die Erhöhung des Bodenwertes, die in solchem Falle einer starken Belastung der Wirtschaftsperiphe rie im Zentrum des zu versorgenden Gebietes not wendig eintreten muß. Kommen unter diesen Um ständen Verkäufe von Großbesitztümern bei über natürlicher Bezahlung zustande, so fallen die Werte, steigen die Produktionspreise für die an der Peri pherie ansässigen Kolonisten. Verstümmelte Feldgraue, werden sie obendrein einen physischen Nachteil in den Konkurrenzkampf mitbringen, mit dem sie das Vaterland belohnt. Wichtiger noch als die rein ökonomische, ist die soziale und in ihren Folgen politische Seite des Pro- blemes. Zu ihrer Aufrechterhaltung in einem Augen blicke, wo diese unseligste Bodenverteilung fallen müßte (der heimkehrende Krieger würde die Forde rung durchsetzen), geschieht die Kolonisation nach außen. Sie geschieht, um einen Damm eingesessenen Bauerntums zwischen die Gebiete revolutionärer Strömung und die antirevolutionärer Besorgnis zu setzen. Sehr wohl wissend, daß es überaus schwer ist,