falls, wenn sie das Wort ergriffen, und daß sie beide dazu imstande waren, ihr Volk mit sich fortzureißen, wenn es um den Kranz oder gegen den Catilina ging. Etwas von dieser antiken Größe steckt auch in der Rede Wooldrow Wilsons, und ich las neulich, sie sei ein klassisch Stück, das einst in den Schulbüchern seinen Platz neben den größten Beispielen mensch licher Geistesgeschichte finden dürfte. In der Tat, es hat etwas; der Vergleich mit Bethmiann-Hollweg, mit Helfferich, mit den Parteiführern in Berlin ist für den Deutschen mehr als beschämend. Wilsons Rede ist ein Meisterstück, und sei’s nur Rede, sei’s nur im Sinne Marc Antons in Shakepeares Julius Cäsar, der Rom wie die aufgepeitschte See zu seinen Füßen branden sah. Freilich mich will es mehr be- diinken, denn mich mahnt’s an Galileo Galilei: Und Sie bewegt steh doch! Mich mahnt’s an Savanorola. und ich sehe noch einmal den Dominikaner, der auf der Piazza Signoria in Florenz um seiner Ueber- zeugung willen zu Asche sank. „Unser Zweck ist, die Prinzipien des Friedens und der Gerechtigkeit im Leben der Welt zu ver teidigen gegen ein selbständiges und autokratisches .Regiment. Wir wollen eine Vereinigung freier und ihr Schicksal selbst bestimmender Völker begründen, damit diese unsere Prinzipien aufrecht erhalten wer den! Eine dauerhafte Friedensgemeinschaft kann nur durch demokratische Nationen gewährleistet icerden. Nur freie Völker sind dazu imstande, das Wohl und die Ehre Aller als Endziel im Auge zu behalten und das Interesse eines Jeden dem eigenen Interesse hintanzusetzen. Die preußische Autokratie kann nie und nimmer unser wahrer Freund sein. Wir verfolgen kein selbstsüchtiges Ziel. Wir kämpfen für den endgültigen Frieden der Welt, für die Befreiung der Völker, das deutsche Volk mit ein geschlossen, für die Hechte der Nationen, der großen wie der kleinen, für das Privilegium der freien Selbst bestimmung eines jeden Menschen. Wir wollen die