292 muß vielmehr die Politik, welche das Volk in seiner Mehrheit wünscht „aus führen“. Alle Beweggründe, die nicht völlig frei sind von Kuhmsueht und vom dynastisch-eigennützigen Hang’ zu weltpolitischen Abenteuern, müssen ein für alle Male ausgeschaltet werden, wenn sich das deutsche Volk nach diesen furchtbaren Jahren wieder seelisch, körperlich und wirtschaftlich erholen, kurz seine Wiedergeburt er leben soll. WAS SCHADET UND WAS NÜTZT DEUTSCHLAND EIN FEINDLICHER SIEG ? von. Dr. Ernst Bloch. (Nummern 56—58, 24.—31. Oktober 1917.) Es ist selbstverständlich, daß eine Niederlage kein Geschäft ist. Aber was kann uns noch verloren gehen 1 ? Baß sie uns wirtschaftlich schädigt, kommt überhaupt nicht mehr in Betracht. Bas ist alles schon sowieso ge schehen, — der messerscharfe Tod des deutschen Ex ports —, und der Hamburger Hafen könnte nicht leerer daliegen, wäre der Krieg bereits am ersten Tag verloren gewesen. Wir sind fast in allem auf den guten Willen der Welt angewiesen, was den Rohstoffimport in das davon völlig entleerte Land anbetrifft, und dieser gute Wille wird nach einer Niederlage freund licher zu haben sein, als nach unentschiedenem Aus gang mit preußischem Racherüsten im Hintergrund und dem faden Geschmack des nutzlosen Remis auf aller Lippen. Wesentlicher als Verlust anzurechnen scheint die unvermeidliche Herausgabe Elsaß-Lothringens, Posens, und vielleicht auch Schleswig-Holsteins an Frankreich, Polen und Bänemark; dazu noch das Ende des mittel europäischen und vorderasiatischen Kolonialreiches, kaum daß es geträumt war. Nun wohl, womit haben wir die Elsässer zu halten? Es braucht ihnen nur ge winkt zu werden von der anderen Seite, die sie nie annektiert hat, denn vor zweihundert Jahren konnte.