12 nicht vernichtet werden. Immer wieder richtet er sich weithin sichtbar auf in Einzelnen und in kleinen Gruppen, den Frühen, den inspirierten Eingeweihten der menschlichen Freiheit, jenen die nie Vergleiche mit der Macht des Ungeistes schlossen, und die, märtyrerhaft geschmäht und ver folgt, noch im quallvollsten Tode verkündeten, daß sie Söhne der Idee waren. Es gibt nichts, das heute allen Menschen der Erde, allen, so klar geworden ist, als die Idee der Freiheit, der Bruderschaft und des Mit menschentums. Dieser Erde ist es so unglaublich schlecht gegangen, sie hat so nichts mehr zu verlieren, sie ist so verschwistert mit der Verzweif lung, daß endlich auch der Träge und Böswillige als Heilung erkennt, was früher nur erhabene Seelen, unter aller Gefährdung ihrer Sicherheit, in eine stählern feindliche Welt zu künden wagten. Wen schaudert der Rückblick nicht? zu sehen, daß durch Jahrhun derte unsere Brüder gehetzt, gemartert und als tolle Störer der Gesellschaft ums Leben gebracht wurden, Menschen, deren Gemeinschaftspläne (um nur einen zu nennen: Thomas Morus) wir längst als selbstverständlichste Vor aussetzung nehmen, während das Chaos ihrer Zeit uns als irrsinnig er scheint. Auf einem neuen Erdreich werden diesen die Heldenmale gerichtet werden, und das Bruderhaus der Menschheit wird eine Gedenkschrift haben: ,,Zum Gedächtnis der Wiedertäufer, hingerichtet für ihren Kampf um eine bewußte Menschengemeinschaft aus dem Geiste.“ — Es ist nicht Zeit, diese Revolution im Osten zu betrachten. Betrachtet nur erst euch selber, ihr geübten Betrachter! Betrachtet eure Voreltern, Eltern, Verwandten, Frauen, Bräute, Freunde — ob sie so gläubig mut- voll hingegebene Kameraden einer Idee waren, wie die dort drüben lange Jahre, erbittert und langmütig weiten Herzens! Betrachtet euch, ob ihr, ohne Rentabilitätsversprechen, ob ihr geistig das gewagt hättet! Es ist nicht mehr Zeit, zu betrachten. Es ist Zeit, vor dieser Neuordnung des Ungeordnetsten sich auf sein Gewissen zu besinnen. Auf die eigenen sittlichen Fähigkeiten. Auf den eigenen Trieb zur unbedingten Hingabe an das Geistige. Auf die eigene Kraft zur Entfaltung des Willens für die Idee vom Mitmenschen. Für die Idee allein? Für die Tatsache vom Mitmenschen! Und welche Tatsache kennt die Welt heute besser, als daß jeder Mensch das Recht auf Existenz, Platz, Leben hat, nicht anders als du selbst. So weit sind wir endlich. Selbst in den Regierungshäusern des Erdballs. Es ist Zeit, das Wort vom Mitmenschen laut auszusprechen. Aber