14 MENSCHEN / BÜCHER / ZEITSCHRIFTEN Q5er ehrfiche Qegner. Immer wieder findet man, dass Leute, die sich eigentlich um Besseres zu kümmern hätten, von irgendeinem aufgetakelten Drecklümmel Aufhebens machen; irgendeinen niederträchtigen, nur gerade in Macht oder Aufsehen stehenden Schweisskerl rühmen. Sie nennen gewöhnlich den anderen den ehrlichen Gegner. Wenn ein Unsicherer oder ein Verräter uns in den Rücken fällt und mit den Feinden paktiert, dann versucht er das mit der Begründung zu entschuldigen, dass der ehrliche Gegner zu achten sei. Aber der „ehrliche Gegner“ ist immer ein Schuft. Denn ist er ein ehrlicher Gegner, so sucht er euch auf dem schnellsten Wege zu beseitigen; und da ihr das Gute wollt, so kann euer Feind doch nur ein Genosse des Schlimmsten sein. Sucht euch aber der Gegner nicht zu beseitigen, so will er euch benutzen. Er ist also ein unehrlicher Gegner. Und der unehrliche Gegner ist immer ein Mann des Hinterhalts. Wäre der Gegner irgendwo achtenswert, anerkennens wert, so könnte er das nur, indem er seine Macht-, Erfolgs- und Relativitäts einstellung zur Welt aufgibt und die eure annimmt, die geistig ist und der Idee folgt. Oder ihr gebt eure Sache auf, und folgt dem Gegner. Es gibt nur eins von beiden. Bis dahin ist der Cflegner ein Schuft oder ein Ausspäher. ttfätfer für die ßCunfl. Das edle Herz Romain Rollands hat in dem Menschlichkeitsbuche Au-dessus de la melie nicht allein alle Stimmen zu hören gesucht, die sich gegen den Krieg erhoben, sondern Rolland bat auch um die Achtung der Welt für alle, die sich in Trotz oder Trauer mit bewusstem Schweigen fernhielten. Er nannte als solchen schweigenden Gegner des Krieges die Blätter für die Kunst, jene Sammelveröffentlichung, wie man weiss, der Freunde des Dichters Stefan George. Eine ganze Generation von Deutschen wurde im Kunstdenken Georges erzogen, und wo seit 1900 im deutschen Schrifttum künstlerisch geglückte Beschreibung und edel geschulte Bildungssprache auftauchen, stehen sie unter