24 mehr mit der Sonne einer noch so begabten Kulisse verhunzt werden kann. Da wir das Unmögliche durch das Mögliche nicht darzustellen vermögen, lasst uns wenigstens verzichten auf jede Möglichkeit. Was unvollkommen dem einen Sinne sich bietet, ersetzt es durch die komplementäre Figur. Stellt keine Bäume mehr auf: schafft Lichter und Schatten; staffiert kein Gespenst mehr: ergreifet Musik! Konzentriert euch in kleinste Räume auf wenigste Menschen; wo Per spektiven euch mangeln, erlernet den Tanz. Wir werden, auch ohne den Verrat von Bärten und Bäuchen, unser Antlitz vergeistigen zum Bilde der Welt. Kein Sturz von Millionen wird unsern Kurs entscheiden; der kleinste Aufwand beschwört die grösste Kraft. Ja, wir werden dieses Theater am Rande Europas gründen, und die Toga des toten Cäsars im Triumph zu unsern Häuptern schwingend, setzen wir die Inschrift: Bühne für Kunst, Politik und Philosophie. „Ich glaube, eine Zeit ist gekommen, die wieder an Stelle der Beschaulich keit das Inkrafttreten all ihrer geistigen Instinkte setzt. Ich glaube, sagen zu dürfen, dass die Bühne als Brennpunkt, als belichtetes Negativ dieser, durch die Langsamkeit unsres Planeten auf vielen Gebieten retardierten Bewegung gradezu entstehen müsste: ein vollendeter Komplex, eine unwiderrufliche Ein heit der willentlichen Energien, welche ihre Umwandlung in die positive Wirk lichkeit noch nicht erlangt hätten. Die Philosophie als höchste Verständigung im Reiche des Denkens aktivierte sich zu einem Gesetze des Handelns, in welchem Kunst und Politik, dem tätigen Geist der Menschheit am nächsten, nicht mehr ihre Diener, sondern ihre Schwestern geworden sind. Hier tritt die Bühne als Medium zwischen Philosophie und Leben; Vermittlerin der ersten und heiligen Ekstasen, schwebe sie helfend und wirkend über ihnen allen!“ * Die Zeitschrift ist keine bibliophile, sondern eine moralische Angelegenheit. — Nicht aufgenommen werden Werke irgend einer Unterhaltungsabsicht, beschrei bende Zeichnungen, Gedichte, Novellen und Betrachtungen, die allein der Er klärung und der Bildung dienen. Zur Veröffentlichung zugelassen sind nur fordernde Formulierungen von europäischer Gesinnung Die Aufsätze dieses Heftes haben den Herausgeber zum Verfasser Für den Inhalt verantwortlich: J&udwig <^ubmer Zeit-Echo Verlag Benteli A.-G., Bümpliz-Bern und Leipzig Druck von 2leniefi 01.-Q., Bümpliz