53 Und andre stürmen keuchend ins Gefecht! Und Brüder zappeln wund in Stachelnetzen Und faulen drin gleich fortgeworfnen Fetzen, Und Brüder siechen in Gefangnenfron Und Lazarett; und die den Boden netzen Mit ihrem Blut sind zehnmal Million. Doch schon marschiert und stürmt ein neu Geschlecht, Um gleichen Leidenslohn sie zu ersetzen. — Und fühl mich blutend eins mit ihrem Wehe, Und ihre Sache wird zu meiner Sache . . .“ Mit diesen Gedichten tritt Faesi in die Schar derer, denen Dichtung als Verantwortlichkeit und vorbildliches Tun gilt. * Üean Oebrit gibt ein Buch heraus ,,et ce fut la güerre“ — „und also ward der Krieg“ (bei Atar, in Genf 1917). Debrit ist Genfer. Viele Leute wissen immer irgend etwas von Debrit. Ich weiss nichts von ihm, nur was ich aus seinem Buch lese. Vor diesem Buch bleibt keine Regierung moralisch bestehen, die Macht keines Landes erhalten. Das einzige Ziel des Buches ist der Mensch, die einzige Richtung des Buches ist die Menschlich keit. Das ist bei Debrit keine weichliche Phrase, sondern erste sachliche, nackte und wissende Forderung. Dieser Schweizer hat den Mut, die Entstehung des Krieges und seinen Verlauf unter dem Richtpunkt des Menschen anzuschauen. Ebenso mutig und ebenso sachlich ist seine Konse quenz: Umwälzung. Jean Debrit ist ein Mann des Tages; er gibt in Genf eine Wochenschrift heraus „La Nation“ und eine Tageszeitung „La Feuille“ (in denen es den Autoritäten jedes Landes schlecht geht). Und dieser Jour nalist stellt die Forderung der Umwälzung wissend auf: Umwälzung von geistiger Herkunft zu geistigen Zielen hin. „Aber wenn die Regierungen denken — die Regierten werden lenken. Das ist unsere tiefe Überzeugung. Wir glauben fest, dass bei dem übermensch lichen Ekel vor den Militärgloriolen, der alle befallen wird, viele Dinge, die bisher unmöglich schienen, wie durch Zauberschlag verwirklicht werden. Bis jetzt mühte man sich, schon in den Kinderseelen die Liebe zum Kriege zu hegen, indem man die Herrscher und ihre Ambitionen, die Staatsmänner und ihre feinen Gewebe, die Generäle und ihre Siege zum Gipfel der National feiern machte. Aber von nun an wird man das Entsetzen davor lehren, und es wird im Gegenteile heissen, die Menschen und ihr Liebeswerk zu preisen. Die Presse ergänzte diese Erziehung zum Hasse durch ihre unheilvollen Aufstachelungen, ihre berechneten Roheiten, ihre systematischen Entstellungen. Man wird die Presse zu diesen zwei unerhörten Dingen zwingen müssen; gerecht gegen Jeden zu sein und die Wahrheit zu sagen. Doch ein noch unerhörteres Ding; die Christen — oder die das sein wollen — werden wirk lich die Lehre Christi üben müssen; jene Lehre, die — wenn ich recht berichtet